Kärntens Wirtschaft fordert von Bundespolitik mehr Tempo ein
Wirtschaftsparlament demonstriert Einigkeit. Präsident Mandl fordert Lohnnebenkostensenkung, Belastungsstopp und bürokratische Mobilmachung ein.
Lesedauer: 1 Minute
Im Zeichen von Wirtschaftsflaute und Regierungsverhandlungen stand heute die Herbstsession des Kärntner Wirtschaftsparlaments. In seiner Rede zur Wirtschaftspolitik bedauerte Mandl, dass das kleine Pflänzchen Hoffnung aus dem Frühjahr leider nicht erblüht und im Gegenteil die Krise in der Wirtschaft angekommen sei. Daran ist für den Unternehmervertreter auch die Politik der vergangenen Jahre schuld, immerhin hätten sich die Lohnstückkosten in kurzer Zeit um 25 Prozent erhöht. Mandl: „Hier ist scheinbar jeder Sinn für die Realität und die Wettbewerbsfähigkeit verloren gegangen.“ Eine massive Senkung der Lohnnebenkosten, die Entlastung bei Steuern und Abgaben, die lange versprochenen Entbürokratisierung und eine dramatische Erhöhung des Tempos ist für den Interessenvertreter das Gebot der Stunde.
Zum Thema Energie warnte Mandl eindringlich vor Verboten; wozu diese – etwa beim politisch motivierten Aus für den Verbrennungsmotor - führen könnten, sehe man am Beispiel der deutschen Automobilindustrie, unter deren Niedergang auch die heimischen Zulieferer zu leiden hätten. Mandl nahm dabei auch auf die Volksbefragung gegen die Windkraft in Kärnten Bezug: „Wir brauchen Offenheit, keine geschlossenen Türen und Denkverbote!“ Zur heute bekannt gewordenen Festlegung von minimalen Windkraftzonen an der Nordostgrenze Kärntens – 0,26 Prozent des Landesgebietes - durch die Landesregierung meinte Mandl mit Blick auf Oberkärnten: „Wo sich die Leute am meisten aufgeregt haben, wird in 1000 Jahren kein Windrad stehen.“
Der vom Wirtschaftsparlament einstimmig beschlossene Voranschlag der Kammer für das Jahr 2025 ist ausgeglichen. Die Umsatzerlöse und sonstigen betrieblichen Erträge belaufen sich auf Euro 35.318.130,00 und sind um 4,9 % höher als der Voranschlag 2024. Unter Berücksichtigung des Finanzerfolges lagen die Gesamteinnahmen bei Euro 36.214.130,00. Die gesamten betrieblichen Aufwendungen, der Personalaufwand und Materialaufwand, sowie die Zinsertragssteuer belaufen sich auf Euro 35.691.550,00. Die Investitionen sind mit Euro 3.398.730,00 veranschlagt. Um ausgeglichen zu budgetieren wurden zweckgebundenen Rücklagen iHv. EUR 2.876.150,00 aufgelöst. Die Wirtschaftskammer hat eine solide finanzielle Basis und kann ihre Investitionen in Bildungsmaßnahmen, Digitalisierung und notwendige Infrastruktur auch künftig umsetzen. Die Voranschläge der Fachgruppen weisen insgesamt einen Bilanzverlust von Euro 1.677.000,00 aus welcher durch Reserven gedeckt ist.