
Cyber-Sicherheit im Fokus: Warum Unternehmen jetzt handeln müssen
Cyberangriffe nehmen rasant zu und bedrohen Unternehmen aller Größen. Dennoch unterschätzen viele Betriebe die Gefahr und reagieren erst, wenn es zu spät ist. Beim Business-Frühstück „Cyber-Sicherheit im Fokus“ der Wirtschaftskammer Kärnten und des DIH-Süd zeigten zwei Experten auf, wie sich Unternehmen optimal schützen können.
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Nicht nur große Konzerne sind im Visier von Hackern – auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) werden zunehmend Opfer von Cyberattacken. Dennoch wiegen sich viele in falscher Sicherheit und halten sich für ein unattraktives Ziel. Die Realität zeigt jedoch ein anderes Bild: Täglich werden Unternehmen lahmgelegt, Daten gestohlen und hohe wirtschaftliche Schäden verursacht. Beim Business-Frühstück „Cyber-Sicherheit im Fokus“, zu dem die Wirtschaftskammer Kärnten heute gemeinsam mit dem DIH-Süd lud, erklärten zwei renommierte Fachleute wie man gegensteuern kann, um sich als Unternehmen bestmöglich abzusichern. Die beiden Top-Experten Ludwig Notsch, und Angelika Höber referierten über dieses komplexe Thema und gaben den mehr als 30 Interessierten wertvolle Tipps.
NIS2: Strengere Sicherheitsvorkehrungen und höheres Haftungsrisiko
Ludwig Notsch, Unternehmensberater und Internetjurist, verdeutlichte die massiven Auswirkungen der neuen NIS2-Richtlinie: „Diese verschärft nicht nur die Sicherheitsanforderungen, sondern erhöht auch das Haftungsrisiko für Unternehmen. Wer nicht rechtzeitig reagiert, setzt sich erheblichen rechtlichen und finanziellen Risiken aus.“ Firmen sind künftig verpflichtet, ein umfassendes Risikomanagement einzuführen, regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen durchzuführen und ein Schwachstellenmanagement zu etablieren. Besonders kritisch: Sicherheitsvorfälle müssen innerhalb von 24 Stunden gemeldet werden, und die Schulung der Mitarbeiter muss über reine Basics hinausgehen – auch Zulieferer und externe Partner müssen den neuen Standards entsprechen.
Erfolgsfaktor Notfallmanagement
Cyber-Expertin Angelika Höber von der FH Campus 02 präsentierte einen strukturierten Notfallplan für Cyber-Angriffe. Ihr zentraler Rat: „Ruhe bewahren und strategisch vorgehen. Unternehmen sollten ein internes Notfallteam aufbauen, das im Falle eines Angriffs den Schaden begrenzt und den Geschäftsbetrieb schnellstmöglich wiederherstellt.“ Interne Notfallteams und externe Experten spielen eine zentrale Rolle bei der Bewältigung eines Angriffs. Höber: „Dazu gehören die Koordination der externen Unterstützung, die Entwicklung einer Kommunikationsstrategie sowie Maßnahmen zur Sicherstellung des laufenden Geschäftsbetriebs.“
DIH SÜD unterstützt KMU bei der Cyber-Sicherheit
Gerade kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) haben oft nicht die nötigen Ressourcen und das Know-how, um in teure Sicherheitslösungen zu investieren. Genau hier setzt DIH SÜD an und unterstützt KMU mit kostenlosen Weiterbildungen. Martina Eckerstorfer: „Cyberangriffe sind ein lukratives Geschäftsmodell geworden. Durch künstliche Intelligenz werden Angriffe gezielter und einfacher gesteuert.“ Die beste Verteidigung: Weiterbildung. „Nur wenn das entsprechende Know-how im Unternehmen vorhanden ist, können Gegenmaßnahmen ergriffen werden.“
Unterstützung durch die Wirtschaftskammer Kärnten
Auch die Wirtschaftskammer Kärnten setzt sich aktiv für die IT-Sicherheit von Unternehmen ein. Jutta Steinkellner, Leiterin des Servicezentrums der WK Kärnten betonte: „Cyber-Sicherheit ist längst zu einem erfolgskritischen Faktor für Unternehmen geworden. Unsere Aufgabe ist es, Betriebe bestmöglich zu informieren und mit Experten zu vernetzen, damit sie resilient gegenüber digitalen Bedrohungen werden. Unser Beratungsangebot ist breit gefächert, auch in Bezug auf NIS2. Im Rahmen einer rechtlichen Beratung wird abgeklärt, ob Unternehmen NIS 2-pflichtig sind oder nicht. Die Beratung wird zu 100% von der Wirtschaftskammer Kärnten gefördert.“
Für Holger Schmitz, Sprecher der ExpertsGroup IT Security, hat die Veranstaltung eines deutlich gemacht: „Cyber-Sicherheit erfordert mehr als nur technische Maßnahmen. Unternehmen müssen proaktiv handeln, Notfallstrategien entwickeln und ihre Mitarbeiter schulen, um Cyberangriffe erfolgreich abwehren zu können.“