Portrait Ernst Wieser
© FiW/Anita Arneitz

Der Weg zu Mitarbeitern

Gärtnermeister Gerald Wunder führt die gleichnamige Gärtnerei in der dritten Generation und begleitete bereits 15 Lehrlinge auf ihrem Weg zur Fachkraft.

Lesedauer: 2 Minuten

14.09.2024

„Wenn wir nicht selbst Lehrlinge ausgebildet hätten, hätten wir heute keine Mitarbeiter“, sagt Ernst Wieser von der Malerei Wieser im Gitschtal. Jedes Jahr nimmt der kreative Betriebe Lehrlinge auf – und jedes Jahr müssen interessierten Bewerbern auch Absagen erteilt werden. Im Betrieb sind zwischen 20 und 25 Mitarbeiter beschäftigt, im Schnitt davon zwei bis vier Lehrlinge. Überwiegend wird hier im klassischen Handwerk des Malers und Beschichtungstechnikers gearbeitet, aber es gibt auch eine Kreativ-Abteilung mit Digitaldruck. Der Chef selbst liebt Airbrush, Graffiti und Bodypainting.

„Bei uns darf Kreativität ausgelebt werden und wir arbeiten mit jedem auf Augenhöhe. Das Spannende an dem Beruf ist sicher die Vielseitigkeit und die Abwechslung“, verrät Wieser. Das junge Team geht mit der Zeit und bietet unter anderem auch eine Lehre mit Matura an. Die Bewerbungsgespräche laufen sehr persönlich ab. „Jeder angehende Lehrling kommt auch eine Woche Probearbeiten, damit er oder sie sieht, ob es das Richtige für ihn ist“, sagt Wieser. 

Bunte Palette an Möglichkeiten

Aushängeschild des Betriebes sind die kreativen Wandgestaltungen und das Zeichnen mit der Hand, aber das klassische Handwerk spielt genauso eine Rolle. Ohne das Handwerk wäre der Kreativbereich nicht möglich. „Als Unternehmer brauchst du eine Vision. Wer die Selbstständigkeit nur mit dem Ziel verfolgt, viel Geld zu verdienen, ist fehl am Platz. Es braucht mehr“, ist Wieser überzeugt. Auch bei der Lehrausbildung setzt er auf ein anderes Mindset: Zufriedenheit, lebenslanges Lernen und Soft Skills.

„Viele Eltern glauben, ihren Nachkommen muss es besser gehen. Doch was ist besser? Viel wichtiger ist doch die Zufriedenheit. Wenn ich etwas gern tue, bin auch zufrieden und erfolgreich.“ Das sei nur einer von vielen Gründen, die für eine Lehre sprechen. Während der Ausbildung gibt es verschiedene Schwerpunkte wie Funktionsbeschichtung, historische Maltechnik, Dekormaltechnik oder Korrosionsschutz. Einmal im Monat besuchen die Auszubildenden die Lehrlingsakademie und bilden sich in Sachen Soft Skills weiter. Das ist ein betriebsübergreifendes Angebot im Gailtal.

Werbetrommel für die Lehre

In den vergangenen Jahren bildete sein Unternehmen rund 60 Lehrlinge aus. Darüber hinaus engagiert sich Wieser in verschiedenen Vereinen wie zum Beispiel dem Verein Zukunft Handwerk und Industrie Gailtal, kurz ZHIG, der Gründung der Lehrlingsakademie und unterstützt die einjährige Wirtschaftsklasse der HLW Hermagor. Das Engagement lohnt sich. Als Unternehmer muss sich Wieser keine Sorgen um den Nachwuchs oder Nachfolger machen. „Aber man muss etwas dafür tun.“

Infos zum Betrieb und Bildergalerie

Mehr zum "Verein Zukunft Handwerk und Industrie Gailtal" und zur "Lehrlingsakademie Karnische Region"

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