Eine lächelnde Frau mit einem Brotlaib.
© Anita Arneitz

Über das Magische am Bäckerberuf

Als Quereinsteigerin durchgestartet: Das Arbeiten mit lebendigen Sauerteigen und dem Steinofen macht Bäckermeisterin Veronika Dörfler aus Feldkirchen große Freude.

Lesedauer: 2 Minuten

15.10.2024

Die Wertschätzung für regionale Lebensmittel und handwerklich hergestellte Produkte kehrt langsam zurück. Das bietet auch neue Chancen für alteingesessene Bäckereien. Bestes Beispiel dafür ist das Hefehaus in Feldkirchen. Aus der Backstube duftet es seit über einem Jahr verführerisch nach frischem Gebäck, liebevoll hergestellt von Veronika Dörfler. Die gelernte Bäckermeisterin hat sich erst vor wenigen Jahren für eine Bäckerlehre entschieden. In einer renommierten Kärntner Bäckerei absolvierte sie die Lehre und legte in Graz die Meisterprüfung ab. Danach entschied sie sich, Unternehmerin zu werden. Sie renovierte die leer stehende ehemalige Bäckerei Schober in Feldkirchen und startete mit einem neuen Gewerbeschein als Hefehaus durch. „Der Weg in die Selbständigkeit war steinig. Es gab viele Anforderungen an mich als Unternehmerin im Bäckerhandwerk und an die Betriebsstätte zu erfüllen“, erzählt Veronika Dörfler. Doch das Durchhalten hat sich gelohnt. Heute wird im Hefehaus nicht nur gebacken, sondern auch Bier gebraut.

Bäckerberuf als Herzensentscheidung

Für Veronika Dörfler hat der Bäckerberuf etwas Magisches - das fängt bei der Arbeit mit lebenden Sauerteigen an und hört beim Backen der fertigen Brote im Steinofen auf. „Es ist immer eine große Freude, aber es wird auch viel romantisiert. In Wirklichkeit ist es eine sehr arbeits- und kapitalintensive Branche“, sagt Dörfler. Mit Fleiß und Ausdauer meistert sie die Herausforderungen einer selbstständigen Bäckermeisterin. Inzwischen hat sie bereits eigene Mitarbeiterinnen eingestellt. „Wir beziehen unsere Bio-Rohstoffe so direkt wie möglich, kennen unsere Getreidebauern und wissen daher genau, welche Qualität unsere Rohstoffe haben. Außer samstags müssen meine Bäckerin und ich nicht nachts arbeiten. Wir setzen auf lange Teigruhen, so dass wir die Teige immer für den nächsten Tag vorbereiten können.

Lehre für Spätberufene und Quereinsteiger

Der Stellenwert der Lehre hat für sie nach wie vor einen viel zu niedrigeren Stellenwert. „Ich selbst habe einen Bachelor, aber ziehe meinen Hut vor allen Lehrlingen, die schon in ihrer Jugend nicht nur einen Beruf erlernen, sondern verantwortungsvolle Arbeit leisten. Aber auch Quereinsteigern und Spätberufenen sollten keine Steine in den Weg gelegt werden“. Jugendlichen, die vor der Berufswahl stehen, rät sie, locker zu bleiben, verschiedene Berufe auszuprobieren und daran zu denken, dass es nie zu spät ist, sich neu zu erfinden. Und Frauen, die von der Selbständigkeit träumen? „Sich mit Vorbildern vernetzen, sich nicht entmutigen lassen, aber auch schwierigen Fragen nicht ausweichen.“  

Infos zum Betrieb und Bildergalerie

Mehr über das Hefehaus in Feldkirchen und das Angebot von Bäckermeisterin Veronika Dörfler online auf www.hefehaus.at

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Eine lächelnde Frau mit einem Brotlaib. Veronika Dörfler
Bezirk: Feldkirchen
Absolvierte Ausbildung: Lehre als Quereinsteigerin, dann Bäckermeisterprüfung und Selbstständigkeit3
Datum der Unternehmensgründung: Mai 2023