Die Sparte Handel der WK Kärnten präsentierte heute den aktuellen Konjunkturbericht für das Jahr 2024 sowie einen Ausblick auf 2025. Nikolaus Gstättner, Gremialgeschäftsführer Sparte Handel in der WK Kärnten, Wolfgang Streißnig, stellvertretender Obmann der Sparte Handel,  KommR Raimund Haberl, Obmann der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Kärnten und Handelsforscher Peter Voithofer vom Institut für Österreichs Wirtschaft (iföw).
© WKK | Peter Just
Sparte Handel

Kosten machen Kärntner Handel zu schaffen

Der Kärntner Handel durchlebt schwierige Zeiten. Den Druck, der damit auf den Unternehmer:innen lastet, verdeutlich ein Satz: Die Fixkosten sind in der Branche um bis zu 20 Prozent gestiegen, während der Umsatz stagniert. Spartenobmann KoR Raimund Haberl erhofft sich im Rahmen eines Pressegesprächs von der neuen Regierung dementsprechend Wachstumsimpulse.

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24.02.2025

Großhandel spürt Wirtschaftskrise am deutlichsten

Zunächst präsentiert Peter Voithofer vom Institut für Österreichs Wirtschaft (iföw) die Zahlen: Während der Einzelhandel stagniert, befindet sich der Großhandel in einer Rezession. "Der Grund liegt in den schwachen Konjunkturdaten der Industrie und des Baugewerbes. Der Großhandel spürt Rückgänge als erster", so Voithofer. Im Einzelhandel haben die Monate Oktober und November 2024 einen Umsatzschub gebracht und so die Jahresbilanz verschönert. Deshalb verzeichnete im vergangenen Jahr der gesamte Handel ein Umsatzplus von 2,5 Prozent zu verzeichnen. Das größte Wachstum liege im Schmuckhandel - hier wurde aber nur der gestiegene Goldpreis weiterverrechnet.

Beschäftigtenzahlen rückläufig, Haberl fordert Politik zum Handel auf

Bei den Beschäftigten im Handel hat Voithofer ebenso keine guten Nachrichten im Gepäck: "Der Mitarbeiterstand ist 2024 über alle Branchen hinweg gesunken, und der Ausblick für 2025 ist unsicher." Immerhin habe sich die Inflation wieder etwas beruhigt, auch wenn sie im Jänner 2025 wieder 3,2 Prozent betrage. Ob der ernüchternden Zahlen fordert Haberl von der neuen Regierung klare Maßnahmen: "Leistung muss sich wieder lohnen! Mitarbeiter:innen müssen etwas davon haben, wenn sie Überstunden machen." Der Spartenobmann wünscht sich auch Anreize für Mitarbeiter:innen im Pensionsalter, damit sie länger im Arbeitsprozess erhalten bleiben. Und: "Wir brauchen wieder effektive Stadtmarketing-Initiativen sowie eine Gleichstellung zum internationalen Onlinehandel!"

Die Sparte Handel der WK Kärnten präsentierte heute den aktuellen Konjunkturbericht für das Jahr 2024 sowie einen Ausblick auf 2025. Nikolaus Gstättner, Gremialgeschäftsführer Sparte Handel in der WK Kärnten, Wolfgang Streißnig, stellvertretender Obmann der Sparte Handel,  KommR Raimund Haberl, Obmann der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Kärnten und Handelsforscher Peter Voithofer vom Institut für Österreichs Wirtschaft (iföw).
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Handel braucht weniger bürokratische Hürden

Dem Trafikanten Wolfgang Streißnig aus St. Stefan im Lavanttal ist es ein Anliegen, dass bei all den Herausforderungen die Peripherie nicht vergessen wird. Der Handel übernimmt gerade in den ländlichen Regionen eine wichtige Aufgabe zur Aufrechterhaltung der Infrastruktur. "Damit bieten wir für ältere Mitmenschen eine Versorgungssicherheit und machen das Land auch für Jüngere attraktiv", so Streißnig. An die Politik richtet er einen klaren Wunsch: "Weniger bürokratische Hürden, damit wir uns auf unsere Arbeit konzentrieren können!" Die gute Nachricht zum Schluss kam von Voithofer: Eine Sparquote von 12 Prozent bei der Bevölkerung zeige, dass grundsätzlich das Geld für den Konsum vorhanden wäre. Es gelte jetzt, die Stimmung wieder ins Positive zu bringen.