Die Pandemie als Katalysator der digitalen Transformation
Seit der Corona-Pandemie gab es viele Entwicklungen in den Bereichen Bildung und Wirtschaft. Vor allem Unternehmen können von diesen profitieren.
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Der Digitalisierungsschub, den die Coronakrise bewirkte, war für jede Einzelne und jeden Einzelnen direkt spürbar: Im Zeichen der Kontaktbeschränkungen boomten digitale Kommunikationstechniken, weil sie sich als existenziell für eine physisch segregierte Gesellschaft erwiesen. Selbst Unternehmen, die sich zuvor nur vorsichtig an das Thema herangetastet hatten, mussten quasi über Nacht völlig neue, digitale Konzepte entwickeln. Der Crashkurs im Remote Work hat das Digitale endgültig aus der Zukunft in die Gegenwart verlagert.
Digitaler Wandel im Bildungsbereich
Deutlich ist diese Entwicklung auch im Bildungsbereich geworden. Die seit Jahren laufende Debatte über die Digitalisierung von Schulen und Universitäten bot auf einmal keine Diskussionsfläche mehr, nun war aktive Umsetzung gefragt. Auch wenn dabei vieles nicht reibungslos verlief: Die Learnings aus der Krisenzeit werden weiter in die Zukunft wirken – und auch dazu beitragen, schon lange angedachte Entwicklungen progressiver zu verwirklichen. So startete Österreich im Schuljahr 2021/2022 eine Digitalisierungsoffensive, um rund 150.000 Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klassen sowie die Lehrkräfte mit digitalen Endgeräten auszustatten (vgl. BMBWF 2021).
Die Krise beschleunigt den Wandel
Auch in unternehmerischen Kontexten hat die Krise lange Abwägungs- und Entscheidungsprozesse bezüglich digitaler Transformationsthemen radikal verkürzt, zugunsten einer neuen Hands-on-Mentalität. Dieser Evolutionssprung ist umso notwendiger, als dass die Wirtschaft schon lange digital durchdrungen ist: Sharing-Economy-Plattformen wie Airbnb oder Uber haben ganze Branchen disruptiert, immer mehr Businessmodelle weichen dem Streaming-Prinzip, neue Technologien halten Einzug in unsere Lebens- und Arbeitswelten, von Künstlicher Intelligenz bis zur Blockchain-Technologie. Mit der Einführung der 5G-Netze wurde bereits der nächste technologische Sprung vollzogen. Parallel dazu hat die digitale Ermächtigung der Konsumentinnen und Konsumenten eine neue Bewertungsökonomie etabliert. Likes, Shares, Ratings, aber auch Shitstorms sind zur neuen Normalität für Unternehmen geworden. Unternehmerinnen und Unternehmern, die sich dieser Realität verschließen wollen, wird es nach Corona noch schwerer fallen, sich einzugliedern.
Digitale Tools sind nicht wegzudenken
Die Krise hat deutlich gemacht, welche technologischen Tools einen echten Mehrwert für Unternehmen darstellen. Die neue Vertrautheit mit Videokonferenz-, Organisations- und Managementtools, mit Livestreams, virtuellen Beratungen und cloudbasierten Datenbanken wird bei Unternehmerinnen und Unternehmern sowie bei den Beschäftigten bestehen bleiben. Das bietet zugleich die einmalige Gelegenheit, aus dem Pool an digitalen Optionen jene auszuwählen, die sich in der Krise als nützlich erwiesen haben, um sie künftig unternehmensspezifisch zu optimieren.
Die zentrale Frage für Unternehmende wird daher künftig nicht mehr lauten: Wie kann ich möglichst schnell „digital“ werden? Sondern:
- Was bedeutet Digitalisierung für mich und mein Business?
- Welche Veränderungen schaffen einen echten Mehrwert?
- Wie kann ich den kontinuierlichen Prozess der digitalen Transformation bewusst – und selbstbewusst – angehen?
Nach Corona ist Digitalisierung keine Parallelwelt mehr, sondern fester Bestandteil unseres Alltags. Unternehmerinnen und Unternehmer, die diese real-digitale Wirklichkeit produktiv für sich nutzen wollen, brauchen deshalb ein systemisches Verständnis des digitalen Wandels: einen neuen, ganzheitlichen Blick auf Digitalisierung.
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