Wirtschaftspartnerschaftsabkommen der EU mit Kenia

Abkommen tritt mit 1.07.2024 in Kraft 

Lesedauer: 2 Minuten

24.06.2024

Am 19. Juni 2023 verkündeten die Europäische Union und Kenia offiziell den erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen über ein neues Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (WPA / Economic Partnership Agreement, EPA). Dieses Abkommen markiert einen bedeutenden Meilenstein in den Handelsbeziehungen zwischen der EU und Kenia und soll den wirtschaftlichen Austausch zwischen den beiden Partnern nachhaltig fördern.

Die wichtigsten Eckpunkte des Abkommens zwischen der EU und Kenia sind:

  • Sofortiger zoll- und quotenfreier Zugang für alle kenianischen Exporte (mit Ausnahme von Waffen) in die EU.
  • Schrittweise/Teilweise Öffnung (vgl. Anhang II) des kenianischen Marktes unter voller Berücksichtigung seiner wirtschaftlichen Entwicklung.
  • Verbot ungerechtfertigter oder diskriminierender Beschränkungen für Importe und Exporte.
  • Schutzmaßnahmen auf beiden Seiten, falls Importe im Rahmen des Abkommens die Wirtschaft stören oder zu stören drohen.
  • Besondere Schutzbedingungen, um die sich entwickelnde Industrie Kenias zu schützen.

Das Wirtschaftspartnerschaftsabkommen der EU mit Kenia wird am 1. Juli 2024 in Kraft treten.

Das Abkommen sieht vor, dass die EU und Kenia noch ergänzend ein Protokoll über die Ursprungsregeln ausverhandeln. Bis dahin kommen weiterhin die Regeln der Marktzugangsverordnung (Verordnung (EU) 2016/1076, Konsolidierter Text 20.08.2020) zur Anwendung.

Handel EU-Kenia:

  • Die EU ist Kenias zweitgrößter Handelspartner und der wichtigste Exportmarkt. Der Gesamthandel zwischen der EU und Kenia erreichte 2022 ein Volumen von 3,3 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 27 % im Vergleich zu 2018 entspricht. Im Gegensatz zu Kenias Handel mit anderen großen Partnern ist der Handel zwischen der EU und Kenia ausgeglichen, mit einem Überschuss zugunsten der EU in Höhe von 768 Millionen Euro.
  • Die Importe der EU aus Kenia belaufen sich auf 1,2 Milliarden Euro und bestehen hauptsächlich aus Gemüse, Früchten und Blumen. Die Exporte der EU nach Kenia belaufen sich auf 2,02 Milliarden Euro und bestehen hauptsächlich aus Mineral- und Chemieprodukten sowie Maschinen. Die EU ist Kenias wichtigstes Exportziel und machte 2022 16 % der Gesamtexporte des Landes aus, gefolgt von Uganda (12 %) und den USA (8 %). Kenia importiert hauptsächlich aus China (20 %) und Indien (11 %); die EU liegt an dritter Stelle mit einem Anteil von 10 % an den gesamten kenianischen Importen.

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