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Einfangen und Lagern von biogenem CO2: Schweden stellt Fördersystem auf die Beine
3 Milliarden Euro staatliche Unterstützung über 20 Jahre
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Schweden Energiewirtschaft Erneuerbare Energien UmwelttechnologieSchweden will bis 2045 klimaneutral werden. Ein Instrument dabei soll das Einfangen und Lagern von CO2 sein, das beim Verbrennen von Biomasse entsteht. Durch diese Technik kann man CO2 aus dem natürlichen Kreislauf entfernen, der auf der Bindung von CO2 in Bäumen und Pflanzen durch Photosynthese basiert. Wird eine derartige Anlage bei einem Biomassekraftwerk installiert, können Negativemissionen erreicht werden.
Die schwedische Regierung sieht ein Potenzial von 2 Millionen Tonnen CO2, die im Hinblick auf 2030 abgeschieden werden können. Langfristig könnten in Schweden jährlich 10 Millionen Tonnen CO2 der Luft entnommen werden. Schweden hat als waldreiches Land verhältnismäßig viele Biomassekraftwerke, in denen u.a. Restabfälle aus der Forstwirtschaft genutzt werden und die auch schon an Testanlagen zur CO2-Abscheidung arbeiten. Ein Beispiel ist das Värtaverket in Stockholm.
3 Milliarden Euro staatliche Unterstützung über 20 Jahre
Allerdings befindet sich die Bio-CCS-Technologie in einem fortlaufenden Entwicklungsprozess und die Kosten und Komplexität sind hoch. Aus diesem Grund will Schweden Unternehmen dabei unterstützen. Dies soll über die Verteilung von finanzieller Unterstützung bei Rückwärtsauktionen. Das bedeutet, dass die Subventionen an diejenigen Akteure ausbezahlt werden, die zum günstigsten Preis Abscheidung, Transport und Lagerung von CO2 anbieten.
Geplant sind Subventionen von 36 Milliarden Kronen (ca. 3.1 Milliarden Euro) während 20 Jahren (2026 bis 2046). Verantwortlich für die Auktionen werden die schwedischen Energiebehörden sein („Energimyndigheten“).
EU-Kommission muss grünes Licht geben
Derzeit liegt das Dossier auf den Schreibtischen der EU-Kommission, die beurteilen muss, ob das Förderungssystem mit den Regeln zu staatlichen Beihilfen vereinbar ist. Der Entscheid wird noch im Juni 2024 erwartet. Sollte die EU das System freigeben, ist geplant, dass noch in diesem Jahr eine erste Auktion durchgeführt wird.