Grafik einer Pipeline, auf der mit blauer Schrift H2 geschrieben ist und die auf einer Wiese steht
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Geplante Wasserstoffleitung zwischen Dänemark und Deutschland wird konkreter

Regulatorische und finanzielle Rahmenbedingungen des Milliardenprojekts stehen

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Dänemark Energiewirtschaft Erneuerbare Energien

Bisher gibt es zahlreiche Pilotprojekte für grünen Wasserstoff insbesondere aus Windkraftanlagen, doch in Zukunft sollen viel größere Anlagen Wasserstoff über eine neue 500 km lange Leitung nach Deutschland schicken. Deutschland nutzt bereits heute große Mengen Wasserstoff in der Industrie. Langfristig wird das Land von Wasserstoff aus fossilem Erdgas auf grünen Wasserstoff aus Wind und Sonne umsteigen und hier möchte Dänemark eine Schlüsselrolle als Lieferant spielen.

Bereits Anfang 2023 hatten Dänemark und Deutschland eine Vereinbarung unterzeichnet, eine Wasserstoffleitung zwischen den beiden Ländern zu etablieren. Dabei ging es vor allem darum, die Rahmenbedingungen rund um die Strecke zu klären und festzulegen, wer sie betreiben wird. Angestrebtes Ziel ist die Fertigstellung im Jahr 2028.

Ein wichtiger Meilenstein wurde Anfang 2024 mit einer politische Einigung erreicht, die den Rahmen für die Finanzierung der neuen Wasserstoffinfrastruktur in Dänemark festgelegt hatte. Damit schafft die dänische Regierung mehr Sicherheit für eine Infrastruktur für grünen Wasserstoff, die als wichtige Vorraussetzung für zahlreiche geplante Wasserstoffprojekte gilt und mehr Planungssicherheit für Unternehmen gibt, die die Absicht haben, in große Anlagen für Wasserstoff zu investieren. Vorraussetzung für die Finanzierung ist allerdings eine Kapazitätsverpflichtung Seitens der Industrie. Konkret müssen sich Wasserstoff-Produzenten vorzeitig zu einer Nutzung von 1,4 GW oder 44 % der Pipeline-Kapazität verpflichten – und dies für 10-15 Jahre. Energinet, der dänische Betreiber des Gastransportnetzes wird für den Bau der Leitung stehen und soll in einem weiteren Schritt mit potenziellen Produzenten und Abnehmern von Wasserstoff in einen Dialog treten um heruaszufinden, welcher Bedarf besteht und welche verpflichtungen diese beriet sind einzugehen.

Ende Mai 2024 wurde mit der Verpflichtung der dänischen Ingenierufirma COWI für die Durchführung einer sogenannten Front-End Engineering Design (FEED) Studie der nächste Schritt zu Realisierung der Wasserstoffleitung vollführt. Diese soll für Energinet, den dänischen Betreiber des Gastransportnetzes, die Grundlage für die endgültige Investitionsentscheidung zum Bau der ersten Wasserstoffinfrastruktur Dänemarks bilden.

Die Wasserstoffleitung auf dänischer Seite wird zu den ersten großen Etappen des sogenannten European Hydrogen Backbone gehören, das bis 2030 insgesamt 31.000 km umfassen und den gesamten Kontinent abdecken soll.

Dänemark hatte im März 2022 umfassende politischen Pläne im Zusammenhang mit Power-to-X vorgestellt. Verlautbartes Ziel ist es, bis 2030 eine Elektrolysekapazität von vier bis sechs Gigawatt aufzubauen.

Stand: 11.06.2024

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