Person mit lila schulterlangen Haaren und bunter Jacke, oranger Mütze und roten Lippenstift trägt eine virtuelle Brille, im Hintergrund zeigt sich ein buntes Bokeh mit japanischen Schriftzeichen
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Womenomics

Frau in der Zukunft auf der EXPO 2025 in Osaka

Lesedauer: 2 Minuten

05.04.2024

2023 ist nicht nur das 150-jährige Jubiläum der Wiener Weltausstellung, 150 Jahre alt wird auch die Tradition des Frauenpavillons bei Weltausstellungen. Bereits 1873 wurden Frauen in der Arbeitswelt auf der EXPO sichtbar gemacht. Auch auf der EXPO 2025 in Osaka wird der Frauenpavillon unter dem Motto „When women thrive, humanity thrives“ das Bewusstsein für die Position der Frauen in unseren Gesellschaften schärfen.

Österreich und Japan verbindet im Bereich der Gleichstellung von Frauen und Männern eine besondere Geschichte: Beate Sirota, geboren 1923 in Wien, kam im jungen Alter mit ihren Eltern nach Japan und lernte die Sprache perfekt. Sie schrieb unter der amerikanischen Besatzung nach dem Zweiten Weltkrieg an Artikel 14 und 24 der japanischen Nachkriegsverfassung mit, welche die allgemeine Gleichheitsregel und die spezielle Gleichberechtigung von Mann und Frau in der Ehe bis heute normiert. Insbesondere Art. 24 war für seine Zeit und den Kontext in Asien herausragend. 

Die japanische Lebenswelt war allerdings lange Zeit weit weg von der Gleichstellung von Mann und Frau - vor allem in der Wirtschaft. Wesentlicher Treiber für die Veränderung der letzten Jahre ist nicht eine starke Frauenrechtsbewegung, sondern der demografische Wandel und damit die Notwendigkeit, auch Frauen voll in den Erwerbsprozess einzubringen. Der 2022 ermordete Premierminister Abe forcierte ab 2012 im Rahmen seiner „Womenomics“-Strategie diese Agenda. Die Beschäftigungsrate bei Frauen stieg von ca. 53 % in den 1990er Jahren auf über 66 % im Jahr 2016 und liegt heute bei knapp über 71 %. 

Hinter dieser positiven Tendenz verbirgt sich allerdings auch, dass mehr als 50 % der weiblichen Beschäftigten nur in befristeten oder Teilzeitverträgen arbeiten. Bei Führungsfunktionen beträgt der Frauenanteil noch immer weniger als 10 %. Frauen verdienen in der Regel um mehr als 20 % weniger als Männer. Japan liegt nur auf Platz 120 (von 156 Ländern), was den Fortschritt Richtung Gleichberechtigung betrifft (Österreich: Platz 21)

Chancen für Österreich

Die Lebensrealität japanischer Frauen bietet in Japan engagierten österreichischen Firmen auch neue Möglichkeiten. Einerseits sind japanische Arbeitnehmerinnen mit Karrierebewusstsein und guten Sprachkenntnissen viel leichter für entsprechende Jobs in ausländischen Niederlassungen in Japan adressierbar. Andererseits haben in den letzten Jahren gerade im Innovations-, Technologie- und Startup- / Investorenbereich Kooperationen und Netzwerke für Frauen als Gründerinnen stark an Bedeutung gewonnen. Erfolgreiche japanische Frauen sind bereit, ihre Erfahrungen zu teilen und sich international zu vernetzen. 

Über den Aufbau und die Stärkung der Vernetzung von japanischen und österreichischen Frauen in der Wirtschaft sollen Möglichkeiten geschaffen werden, voneinander zu profitieren und Potentiale im Innovations-, Technologie- und Startup-Bereich zu heben. 

Mit 2024 startet das Japanisch-Österreichische Frauennetzwerk seine Aktivitäten.

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Person mit kurzen braunen Haaren, weißem Schutzhelm und Arbeitskleidung ist über einen Tisch gebeugt, hält ein Lineal über einen gezeichneten Plan und blickt fokussiert darauf, im Hintergrund zeigt sich in der Unschärfe eine Werkstätte
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