Polen: Großes Potenzial in plant-based Food
Polen hat das Potenzial, einen ähnlichen Wachstumskurs wie Deutschland einzuschlagen
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Polen Nahrungsmittel/Softdrinks
Der Markt für pflanzliche Lebensmittel in Deutschland wird auf 1,91 Milliarden Euro geschätzt und ist damit der größte Markt für pflanzliche Lebensmittel in Europa. Polen hat das Potenzial, einen ähnlichen Wachstumspfad einzuschlagen.
- Der Markt für pflanzliche Lebensmittel in Deutschland wird auf 1,91 Milliarden Euro geschätzt und ist damit der größte Markt für pflanzliche Lebensmittel in Europa.
- Die Hauptzielgruppe für Hersteller sind Flexitarier.
- Auch in Polen wächst der Markt für pflanzliche Alternativen rasant. In den letzten Jahren ist die Zahl der Hersteller und Start-ups in diesem Bereich spürbar gestiegen.
Der Markt für pflanzliche Lebensmittel in Deutschland und Polen
Deutschland wird oft als Beispiel für ein Land genannt, in dem die Produzenten pflanzlicher Lebensmittel die besten Entwicklungsbedingungen haben. Ein Vergleich der Entwicklung dieses Sektors in Deutschland mit Polen zeigt Unterschiede, aber auch Chancen, die das Potenzial für weiteres Wachstum und Innovation unterstreichen.
Laut Marktdaten aus dem Jahr 2023 wird der Markt für pflanzliche Lebensmittel in Deutschland auf 1,91 Mrd. Euro geschätzt, wodurch dieser - vor Großbritannien und Italien - als größter Markt Europas gilt. Zwischen 2020 und 2022 verzeichnete der deutsche Markt ein beeindruckendes Wachstum von 42 %, während das durchschnittliche Wachstum in Europa lediglich bei 21 % lag. Die Hauptzielgruppe der Produzenten von plant-based Food sind sogenannte Flexitarier. Als Flexitarier bezeichnet man Personen, die tierische Produkte in ihrer Ernährung durch pflanzliche Alternativen ersetzen. Laut dem deutschen Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft bezeichnen sich 46 % der deutschen Bevölkerung als Flexitarier. In Kombination mit Vegetariern und Veganern tragen somit insgesamt 56 % der Bevölkerung aktiv zur Transformation des Ernährungssystems bei.
Im Vergleich dazu zeigt der Smart Protein Report, dass sich auch in Polen der Markt für pflanzliche Lebensmittel dynamisch entwickelt. Beispielsweise bezeichnen sich aktuell 16 % der polnischen Bevölkerung als Flexitarier und pflanzliche Alternativen machen mittlerweile ein Zehntel des jährlichen Umsatzes im Sektor von Milch und Milchersatzgetränken aus. Darüber hinaus berichten polnische Verbraucher von einem generellen Rückgang ihres Fleischkonsums: Insgesamt 48 % der Polen haben ihren Verbrauch im vergangenen Jahr reduziert. Die Hauptmotivationen für diese Veränderung stellen gesundheitliche Gründe (46 %), Tierschutz (33 %) und Umweltschutz (21 %) dar. Polen hat das Potenzial, einen ähnlichen Wachstumspfad wie Deutschland einzuschlagen, da das Interesse der Verbraucher an pflanzlicher Ernährung wächst, erklärt Patrycja Homa, Direktorin der Ernährungsorganisation ProVeg Polska, einer internationalen Organisation, die sich für die Umgestaltung des globalen Ernährungssystems einsetzt.
Die Größe des Produzentenmarktes der pflanzlicher Lebensmittel
Im Jahr 2023 verzeichnete das Statistische Bundesamt einen deutlichen Anstieg der Produktion von Fleischalternativen in Deutschland um 16,6 %. Im Vergleich zu 2019 hat sich die Produktionsmenge damit sogar verdoppelt. Im Jahr 2023 produzierten rund 70 Unternehmen in Deutschland pflanzliche Alternativen.
Auch in Polen verzeichnet der Markt für pflanzliche Lebensmittelalternativen ein starkes Wachstum. In den letzten Jahren ist die Anzahl der Hersteller und Start-ups in diesem Sektor spürbar gestiegen. Zentraler Vertriebsweg für pflanzliche Fleisch- und Milchersatzprodukte sind in Polen Discounter. Der rasante Anstieg des Transaktionswerts in diesem Bereich ist entscheidend für das Wachstum der gesamten Sparte.
Nach Angaben vom Marktüberwachungszentrum CMR (Centrum Monitorowania Rynku) hat der Markt für pflanzliche Fleischersatzprodukte in Polen mittlerweile einen Wert von fast einer halben Milliarde Zloty erreicht, was einem dynamischen Wachstum von 25 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Wachstumstreibend sind vor allem Produkte wie Hummus, pflanzliche Schnitzel und faschierte Laibchen. Diese Lebensmittel sind in Discountern weit verbreitet, was wesentlich zu ihrer Popularität beiträgt. Bereits in jedem zweiten Einzelhandelsgeschäft in Polen sind pflanzliche Fleischersatzprodukte erhältlich.
Der polnische Markt für pflanzliche Alternativen entwickelt sich sehr dynamisch und wird von Innovation, wachsendem Verbraucherinteresse und der Unterstützung durch große Einzelhandelsketten angetrieben.
Pflanzliche Lebensmittel in Handelsketten
Wie gehen nun die großen Handelsketten in Deutschland und Polen mit den Preisen und der Präsentation dieser Produkte um? Und welche Auswirkungen haben diese auf die Branche?
Mehrere deutsche Einzelhändler sind auf dem Markt für pflanzliche Lebensmittel sehr engagiert, wobei einige von ihnen auch Eigenmarken herstellen. Dadurch verändern sich auch die Preise markant. Laut der ProVeg Preisstudie 2023 ist der durchschnittliche Preisunterschied zwischen tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln im Jahresverlauf um beeindruckende 28 % gesunken und beträgt nun „nur noch“ 25 %.
Derzeit gleichen die beteiligten Handelsketten die Preise ihrer pflanzlichen Produkte effektiv an die tierischen Produkte an und präsentieren diese immer häufiger beispielsweise nebeneinander. So steigerte etwa Lidl den Umsatz von pflanzlichen Produkten innerhalb von drei Monaten um mehr als 30 %.
In Polen spielen wie bereits erwähnt Discounter eine Schlüsselrolle beim Vertrieb von pflanzlichen Lebensmitteln. Während 58 % der Verbraucher ihre Lebensmitteleinkäufe in Discountern tätigen, kaufen weiterhin 48 % auch in Supermärkten ein. Einzelhändler erweitern regelmäßig ihr pflanzliches Angebot, oftmals auch mit Eigenmarken. Dadurch werden auch in Polen die Preise für pflanzliche Produkte immer wettbewerbsfähiger, wodurch auch ihre Popularität steigt.
Sollten Sie mit Ihrem plant-based Produkt auf den polnischen Markt einsteigen oder ein anderes Projekt in Polen realsieren wollen, berät Sie das AußenwirtschaftsCenter Warschau gerne.