Stromversorgung in Nigeria
In Nigeria stehen Stromausfälle an der Tagesordnung. Auch landesweite Stromausfälle sind keine Seltenheit.
Rund 250 Industrieunternehmen und akademische Einrichtungen, hauptsächlich Großverbraucher, haben inzwischen die jeweiligen öffentlichen Stromversorgungsunternehmen verlassen, um ihren eigenen Strom zu erzeugen. Neben häufigen Unterbrechungen in der Stromversorgung sind auch Spannungsschwankungen mit ein Grund, sich nicht auf die öffentliche Stromversorgung zu verlassen.
Laut mehreren Quellen erzeugen diese Firmen und Einrichtungen zusammen rund 6.500 Megawatt täglich. Das ist insofern beachtlich, da die Stromerzeugung bei der Gesamtheit der öffentlichen Stromversorgungsunternehmen zwischen 4.500 und 5.000 Megawatt schwankt.
Während manche Gas als Ausgangsprodukt für die eigene Stromproduktion verwenden, finden auch erneuerbare Energiequellen mehr und mehr Anklang.
Unter den Unternehmen, die zu Selbstversorgern beim Strom zählen, finden sich beispielsweise die Dangote Raffinerie (1.500 Megawatt), Telekommunikationsunternehmen, Lebensmittelkonzerne oder auch Zementproduzenten. Auch viele Universitäten haben sich unabhängig vom öffentlichen Stromnetz gemacht.
Die Politik möchte Anreize setzen, diese Großabnehmer wieder zurück ins öffentliche Netz zu holen und verweist auf die „Vision 30-30-30“. Das Ziel sei, im Jahr 2030 30GW Strom zu produzieren, wobei 30% davon aus erneuerbaren Energiequellen kommen sollen.