
Data-Center-Boom in Malaysia
Über die letzten Monate ist Malaysia zu einem der gefragtesten Standorte für Data Centers aufgestiegen. Die reibungslose Nutzung von Cloud-, Streaming- und E-Commerce-Diensten ist auf die Datenspeicherung und -verarbeitung unzähliger, rund um die Uhr arbeitender Server zurückzuführen. Durch die Vernetzung dieser kann die Rechenleistung noch weiter gesteigert werden. Das ist die Stelle, an der Data Centers ins Spiel kommen.
Der Boom in Malaysia ist dabei keineswegs verwunderlich: Für die riesigen, energieintensiven Center ist die kostengünstige, gut ausgebaute Infrastruktur des Landes geradezu perfekt. Um Investor:innen anzuziehen, unterstützt die Regierung Technologieunternehmen darüber hinaus mit Steuererleichterungen und Zuschüssen.
Wirtschaftlich gesehen bringt der Ausbau an Data Centers zwar riesige Vorteile, umwelttechnisch bergen sie jedoch auch Konsequenzen. Ihr Betrieb ist in den meisten Fällen von der Kühlung durch Wasser abhängig: Die insgesamt 101 Data Centers in den malaysischen Bundesstaaten Johor, Selangor und Negeri Sembilan benötigen hierzu 808 Mio. Liter Wasser pro Tag. Obwohl das Land über ausreichende Wasserreserven verfügt, könnte dieser enorme Verbrauch die Infrastruktur Malaysias auf Dauer an ihre Grenzen und in die Gefahr einer Wasserknappheit bringen.
Dem Rechnung tragend, sucht man nach möglichen Alternativen, indem Investitionen mit den angestrebten Zielen betreffend erneuerbare Energie übereinstimmen. Neben einem Vorschlag der Wasserversorgungskommission zu strengen Wassermanagementrichtlinien für Data Centers hat auch die Malaysian Investment Development Authority (MIDA) im Dezember 2024 eine neue Nachhaltigkeitsrichtlinie eingeführt, die eine Verbesserung der Effizienz und Überwachung des CO2-Fußabdrucks von Data Centers verlangt.
Entsprechende Umweltschutzbestimmungen sind eventuell mit höheren Kosten und sogar notwendigen Änderungen bestimmter Betriebsabläufe verbunden. Für Malaysia könnte das eine Verlangsamung des Data Center Booms bedeuten bzw. die beschleunigte Einfuhr von ressourcenschonenden technologischen Lösungen.