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Kanada: Verschärfter Kampf gegen Zwangs- und Kinderarbeit in Lieferketten

Ab Januar 2024 gelten für Unternehmen in Kanada neue Meldepflichten gegen Zwangsarbeit

Lesedauer: 1 Minute

Kanada
12.12.2023

Am 3. Mai 2023 hat das kanadische Parlament das Gesetz S-211 verabschiedet, das am 11. Mai 2023 königliche Zustimmung erhielt und am 1. Januar 2024 in Kraft tritt. Das Gesetz führt erhebliche Meldepflichten für Unternehmen und Importeure ein, die bestimmte Schwellenwerte erfüllen. Diese Unternehmen müssen detaillierte Berichte über Maßnahmen gegen Zwangsarbeit, Gefängnisarbeit und Kinderarbeit in ihren Lieferketten vorlegen. Die erste Meldung ist bereits bis spätestens 31. Mai 2024 fällig.

Die Meldepflicht gilt für Unternehmen, die Waren in Kanada produzieren, verkaufen oder verteilen, Waren aus dem Ausland nach Kanada importieren oder die Kontrolle über ein Unternehmen ausüben, das dies tut. Zusätzlich müssen diese Unternehmen entweder an der kanadischen Börse notiert sein oder in einem der letzten beiden Geschäftsjahre mindestens $20 Millionen an Vermögenswerten besessen, $40 Millionen Umsatz generiert oder durchschnittlich mindestens 250 Mitarbeiter beschäftigt haben. Die Schwellenwerte basieren auf konsolidierten Jahresabschlüssen. Ausländische Unternehmen mit Präsenz oder Geschäften in Kanada sind ebenfalls betroffen. Regierungsinstitutionen, die Waren produzieren, kaufen oder verteilen, unterliegen ebenfalls den Meldepflichten.

Die jährlichen Berichte müssen bis zum 31. Mai jedes Jahres eingereicht werden und Details zu den ergriffenen Maßnahmen, der Unternehmensstruktur, den Lieferketten, Richtlinien, Schulungsmaßnahmen und der Wirksamkeit bei der Verhinderung von Zwangs- und Kinderarbeit enthalten. Diese Berichte müssen öffentlich zugänglich gemacht und auf einer vom Minister für Public Safety and Emergency Preparedness geführten Online-Plattform veröffentlicht werden.

Zur Durchsetzung des Gesetzes können beauftragte Personen ohne Haftbefehl Unternehmen durchsuchen. Bei Nichteinhaltung der Meldepflichten drohen Geldstrafen von bis zu 250.000 kanadischen Dollar. Direktoren oder leitende Angestellte, die an Verstößen beteiligt sind, haften persönlich.

Unternehmen mit Meldepflicht sollten sich auf die Berichterstattung vorbereiten. Obwohl das Gesetz keine spezifischen Maßnahmen vorschreibt, sollten Unternehmen Risikobewertungen ihrer Wertschöpfungsketten durchführen und entsprechende Richtlinien, Schulungen und Überwachungsmechanismen entwickeln.

Für detaillierte Informationen (in Englischer Sprache) besuchen Sie bitte folgenden Link:

Fighting Against Forced Labour and Child Labour in Supply Chains Act

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