Person mit Schutzbrille bedient einen Roboterarm, Close-up
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Japans Medizintourismus

Wenn der operierende Arzt ein Roboter ist …

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Japan Software & IT Gesundheitssystem & Einrichtungen Medizintechnik & Laborbedarf
26.06.2024

Der Medizintourismus hat sich in den letzten Jahren weltweit zu einem bedeutenden Markt entwickelt. Der Zugang zu fortschrittlichen medizinischen Behandlungen und Technologien, innovative Behandlungen und neue oft im eigenen Land nicht zugelassene Medikamente stehen dabei im Vordergrund.

Japan ist ein herausragendes Beispiel wie Innovation und bestehende Technologiekompetenz auf diesen Bereich ausgeweitet werden können. Seit Jahrzehnten als führender Hersteller von (Industrie-)Robotern bekannt, hat sich nun die Präfektur Aichi (Heimat von Toyota und in der Nähe des Roboterriesen FANUC) als eines der Zentren für Medizintourismus etabliert. Dahinter steht „Hinotori“ ein Roboter, der unterstützend bei Operationen zum Einsatz kommt.

Im Geschäftsjahr 2023 hat sich die Anzahl der ausländischen Patienten im Vergleich zum Vorjahr verdreifacht. Wohlhabende Chinesen kommen wegen fortschrittlicher Behandlungen für neurologische Erkrankungen, die etwa EUR 35.000 pro Behandlung kosten, und minimalinvasiver roboterassistierter Chirurgie. Der eigene überregionale Flughafen Nagoya dient als Hub, viele kommen aber auch über Tokio und Osaka nach Japan und verbinden den medizinischen Tourismus mit einem üblichen Tourismus-Programm.

Ein Paradebeispiel für den Erfolg dieser Branche ist die Fujita Health University, die mit fortschrittlicher Robotertechnologie wie "Da Vinci", "Hugo" und dem in Japan entwickelten "Hinotori" ausgestattet ist. Als erstes Krankenhaus in Japan führte das Fujita Health University Hospital das "da Vinci S Surgical System" ein und hat sich seitdem in der roboterassistierten Chirurgie einen Namen gemacht. Die Universität ist nicht nur ein Zentrum für chirurgische Spitzenleistungen, sondern auch ein Vorreiter in der Forschung und Entwicklung. Im Januar 2021 wurde in Zusammenarbeit mit der Firma Medicaroid das "Medicaroid Intelligence Laboratory Nagoya" (MIL-Nagoya) eröffnet, das zur Kommerzialisierung von "Hinotori" beiträgt. Aktuell besitzt die Fujita Health University drei dieser hochmodernen Roboter, die in verschiedenen medizinischen Zentren der Universität zum Einsatz kommen.

Die roboterassistierte Chirurgie in Aichi deckt ein breites Spektrum ab. "Hinotori" wird in der Gastroenterologie, Gynäkologie und Urologie eingesetzt. Er bietet Chirurgen eine erweiterte Sicht, verbesserte Präzision und eine höhere Flexibilität bei minimalinvasiven Eingriffen. "Da Vinci" wird vor allem in der allgemeinen gastroenterologischen Chirurgie, Thoraxchirurgie, Urologie, Gynäkologie und Kopf-Hals-Chirurgie angewendet, während "Hugo" in der Urologie, Gynäkologie sowie in der gastrointestinalen Chirurgie unterstützt. Diese fortschrittlichen Technologien und die exzellente medizinische Versorgung machen Aichi zu einem führenden Ziel für Medizintouristen aus aller Welt.

Österreichisches AußenwirtschaftsCenter Tokio 
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Ansprechpartner:in: Christina Schösser

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