
China strebt für 2025 wieder ein Wirtschaftswachstum von 5 % an
Konsumsektor schwächelt und es gibt Streitigkeiten mit Handelspartnern
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China Automotive Anlagenbau/Smart Factory Elektro/Elektronik/MechatronikInhaltsverzeichnis
Die chinesische Wirtschaft sieht sich weiterhin mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert, darunter vor allem der schleppenden Konsumnachfrage und dem mangelnden Vertrauen von Konsumenten und privaten Unternehmen, dem zum Stillstand gekommenen Immobilienmarkt und sinkender ausländischen Investitionen in China. Dass 2024 trotz allem ein Wirtschaftswachstum von 5 % erzielt werden konnte, ist den boomenden Exporten und staatliche Investitionen in High-Tech Sektoren zuzuschreiben. Im Jahr 2025 will Peking vor allem den Konsumsektor ankurbeln und im Industriebereich Überschüsse reduzieren und diesen noch produktiver gestalten.
Anfang März 2025 fanden die „Zwei Tagungen“ des Nationalen Volkskongresses statt, dem wichtigsten jährlichen Treffen Chinas, beim dem zentrale legislative und politische Entscheidungen getroffen werden. In diesem Rahmen stellte Ministerpräsident Li Qiang den „Government Work Report 2025“ vor und übte sich in Zweck-Optimus: Die Regierung lobt das vergangene Jahr 2024 und und geht von einem Wirtschaftswachstum von ungefähr 5 % für das Jahr 2025 aus. Top-Thema war wie die chinesische Konsumnachfrage angekurbelt werden könnte und es wurden Maßnahmen verkündet wie geförderte Kleinkinderbetreuung und Erhöhung der Sozialversicherungsleistungen. Das Vertrauen der privaten Wirtschaftstreibenden und „Entrepreneurship“ sollen angehoben werden. Weitere Hauptziele für 2025 sind die Entwicklung und Modernisierung der Industrie durch den Aufbau der vielzitierten „new productive forces“ (Investitionen im High-Tech Bereich, AI..), die weitere Öffnung der Märkte für ausländische Unternehmen und die Förderung von ausländischen Investitionen und des grünen Übergangs. Zur Umsetzung der Maßnahmen ist der Staat durchaus bereit, eine höhere Verschuldung in Kauf zu nehmen und geldpolitische Maßnahmen wie die Senkung von Zinsen und von Mindestreserven der Banken vorzunehmen.
Ein großer Unsicherheitsfaktor für Peking ist, ob die Welt (und vor allem „der Westen“) weiterhin bereit bleibt, die chinesische Überproduktion in von der Politik geförderten Sektoren wie bei Elektroautos und bei Solaranlagen aufzunehmen. Der enorme Handelsbilanzüberschuss Chinas gegenüber den USA und Europa ist derzeit eines der wenigen positiven Aspekte der Wirtschaftsentwicklung, der geopolitische Gegenwind wird aber stärker: US Präsident Donald Trump verkündete im März 2025 neue Zölle auf chinesische Waren von 20 %, woraufhin China Gegenzölle auf US-Landwirtschaftsprodukte angekündigt hat. Auf die verhängten Ausgleichszölle der EU für den Import von Elektroautos hat Peking mit der Einleitung von Antidumpingverfahren gegenüber europäischen Schweinefleisch- und Milchprodukten reagiert und die Grenzkontrollen bei europäischen Waren verschärft.
Im Februar 2025 veröffentlichte der Staatsrat einen Aktionsplan zur Stabilisierung ausländischer Investitionen in China, womit vor allem das Vertrauen bestehender ausländische Investoren in China verstärkt und diese zu weiteren Investitionen angeregt werden sollen.
Österreichischer Außenhandel 2024 mit China
Bei Betrachtung der österreichischen Außenhandelsbeziehungen mit China zählte das Land der Mitte auch weiterhin zu den bedeutendsten Handelspartnern mit einem Handelsvolumen von ca. 20,8 Milliarden Euro im Jahr 2024. Bei den Importen belegt China den 2. Platz, bei den Exporten den 9. Platz. Insgesamt ist China der viertwichtigste Handelspartner (nach Deutschland, Italien und USA) für Österreich.
Das weltweit höchste Handelsbilanzdefizit mit einem Minus von 10,2 Milliarden Euro verbuchte Österreich mit der VR China. 2024 gab es einen Anstieg der österreichischen Exporte nach China um 4,5 % (gegenüber 2024) auf 5,3 Milliarden Euro, die Importe aus China stiegen um 2,5 % auf 15, 5 Milliarden Euro . Wichtigste Produktgruppen bei den Ausfuhren nach China waren Kessel, Maschinen, Apparate und mechanische Geräte mit einem Wert von 1,9 Milliarden Euro , gefolgt von elektrischen Maschinen, Zugmaschinen und Kraftfahrzeugen sowie pharmazeutischen Erzeugnissen. Die wichtigsten Importe aus China umfassten elektrische Maschinen und Geräte sowie Arbeitsmaschinen mit einem Gesamtvolumen von über 7 Milliarden Euro
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