Detailansicht zerdrückter blauer Plastikflaschen
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Branchenreport „Kunststoffindustrie in Algerien“

Marktüberblick, Trends und Geschäftschancen 

Lesedauer: 3 Minuten

Algerien Chemie/Kunststoffe

Der Branchenreport „Kunststoffindustrie in Algerien“ soll Ihnen einen Marktüberblick über diesen wichtigen, algerischen Industriebereich verschaffen:

Branche und Marktsituation

Algerien verfügt trotz beachtlicher Vorkommen von Erdöl und Erdgas und fünf Raffinerien über eine nur unzureichende Produktion von Kunststoffgranulat, sodass der Großteil der Rohstoffe für die Kunststoffindustrie noch importiert werden muss.

Mit einem jährlichen Wachstum von 5 % gilt die Kunststoffindustrie als eine der dynamischsten und wichtigsten Sektoren der algerischen Industrie. Mehrere Wirtschaftszweige trugen in den letzten fünf Jahren zu diesem positiven Wachstum bei: Dank staatlicher Ausgaben für Infrastrukturprojekte in den Bereichen des Wohnbaus, der Energie, der Wasserressourcen und der Landwirtschaft konnte sich die algerische Kunststoffindustrie recht gut entwickeln. Dynamik für weiteres Wachstum kommt auch von der Konsumgüterindustrie, wie beispielsweise der steigenden Nachfrage nach lokal gefertigten Haushaltsgeräten und der sich entwickelnden Verpackungsindustrie. Die weitere positive Entwicklung der Kunststoffindustrie in Algerien wird u.a. auch durch die relativ niedrigen Betriebs-, Energie- und Personalkosten gewährleistet, die in nächster Zeit auch Erfolge im Export bringen wird.

Konkurrenzsituation

Die Maschinen und Anlagen für die Verarbeitung von Kunststoffen kommen vor allem aus Italien und Deutschland. Die Lieferanten aus diesen Ländern sind bereits seit vielen Jahren am algerischen Markt tätig und haben gute Verbindungen zur lokalen Industrie aufgebaut. Seit den 70er-Jahren haben die algerischen staatlichen Betriebe komplette Anlagen aus Deutschland eingeführt und installieren lassen.

Italien unterstützt Programme zum Know-how-Transfer und Partnerschaften mit algerischen Klein- und Mittelbetrieben. Allerdings gibt es auch Kunden, die mit dem After-Sales-Service der italienischen Lieferanten nicht zufrieden sind. Service ist ein wesentliches Verkaufsargument.

Chinesische Maschinen kommen aufgrund ihrer niedrigen Preise v.a. bei kleineren und neu gegründeten Firmen an. Allerdings haben viele algerische Unternehmen mit Billig-Maschinen schlechte Erfahrungen gemacht und setzen so verstärkt wieder auf europäische Qualitätsware.

Laut statistischer Daten des algerischen Zolls haben algerische Kunststoffunternehmen im Jahr 2019 Anlagen und Maschinen für die Kunststoffindustrie im Gesamtwert von USD 75,4 Mio. und Formen um USD 66,7 Mio. importiert. Zu den wichtigsten Exportländern von Kunststoffanlagen gehören Italien, Deutschland, Frankreich, Spanien, China und die Türkei. Für die Produktion von Verpackungen und Folien werden auch Farbstoffe und Additive aus Österreich importiert.

In den letzten Jahren wird das Recycling von Kunststoffabfällen aufgrund des steigenden Verbrauchs von Kunststoffverpackungen und der wachsenden Kunststoffindustrie ein aktuelles Thema. Mehr als 2.000 Kleinbetriebe im Recycling sind in den letzten fünf Jahren dank der finanziellen Förderung der Regierung entstanden. Große Kunststoffunternehmen schaffen immer häufiger Recyclinganlagen an, wo der eigene Abfall aufbereitet wird.

In Algerien werden jährlich ca. 1,2 Mio. Tonnen Kunststoffabfälle durch Haushalte und die Industrie produziert. Davon entfallen jährlich ca. 130.000 Tonnen auf verschiedene Verpackungsprodukte aus Kunststoff, was einem Anteil von 1,5 % des gesamten Hausmülls entspricht.

Chancen für österreichische Unternehmen

Exportmöglichkeiten für österreichische Lieferant:innen bestehen bei Ausrüstungen für Raffinerien, bei Maschinen für die weiterverarbeitende Kunststoffindustrie, in der Getränke- und Lebensmittelindustrie, bei der Herstellung von Halbfertigprodukten sowie bei diversen Recycling-Betrieben.

Der derzeitige Aufschwung im Bauwesen und das starke Wachstum in der Konsumgüter- und der Lebensmittelproduktion tragen zur dynamischen Entwicklung der Kunststoff- und Gummibranche bei. Um der steigenden Nachfrage nachzukommen, setzen die algerischen Kunststoffunternehmen auf Investitionen zur Erweiterung und Modernisierung ihrer Anlagen, was konkrete Geschäftschancen für österreichische Exporteure darstellt. Auch Verpackungsmaterialien, Rohre, Dichtungen, Folien, Platten, Teile für Gehäuse von Elektrogeräten sowie Teile für die Nutzfahrzeugindustrie und die Eisenbahn sind aus Österreich gefragt.

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Stand: 20.08.2024

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