Läuten den Frühling im Gastgarten ein: WKW-Präsident Walter Ruck, Bürgermeister Michael Ludwig und Kaffeehäuser-Obmann Wolfgang Binder (v.l.).
© Florian Wieser

Wiens Gastlichkeit startet in die Freiluft-Saison

Bereits zwei Drittel der Schanigärten ganzjährig geöffnet – Sichern Einkommen für Unternehmen und Mitarbeiter – WKW-Präsident Ruck: „Die Schanigärten gehören zu den Wahrzeichen der Stadt – für Bewohner und Gäste“

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Aktualisiert am 05.03.2025

Läuten den Frühling im Gastgarten ein: WKW-Präsident Walter Ruck, Bürgermeister Michael Ludwig und Kaffeehäuser-Obmann Wolfgang Binder (v.l.). 

Der Frühling steht vor der Tür, die Temperaturen beginnen zu steigen. Und mit steigenden Temperaturen wächst auch der Wunsch der Wienerinnen und Wiener, die Freizeit außerhalb der eigenen vier Wände zu verbringen. „Kaum scheint die Sonne, sind die Schanigärten in Wiens Straßen, Gassen und Fußgängerzonen gut gefüllt. Da spielt die eigentliche Temperatur nur eine untergeordnete Rolle, was zählt ist das Gefühl der Sonnenstrahlen auf der Haut“, weiß Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien. Er selbst nutzt das Angebot der Schanigärten so oft wie möglich, genauso wie Bürgermeister Michael Ludwig: „Die Saisoneröffnung der Wiener Schanigärten ist nicht nur ein Zeichen des Frühlings und der Geselligkeit, sondern auch ein Bekenntnis zur Stärke unserer Gastronomie, die als Wirtschaftsmotor und Kulturgut gleichermaßen unverzichtbar für das Wiener Lebensgefühl ist. In Zeiten, in denen die Wiener Wirtschaft trotz globaler Herausforderungen weiter wächst, erkennen wir den unermesslichen Beitrag unserer Gastronomie, die mit ihrer Qualität und Gastfreundschaft das erfolgreichste Tourismusjahr seit Beginn der Aufzeichnungen ermöglicht hat."

Zum einen sichern die Einnahmen aus den Schanigärten nicht nur die Umsätze der Betreiber, sondern auch Arbeitsplätze. Wurden früher Kellner nur für die Schanigärten über die Sommersaison angestellt, so sind viele dieser Saison-Arbeitsplätze nun zu Ganzjahresstellen geworden. Das ist auch gut für die Arbeitnehmer

„Schani trag´den Garten raus“ war früher der klassische Aufruf die Tische vor dem Lokal aufzubauen. Darum muss sich der Schani, nachdem der Gastgarten der Wiener Gastlichkeit benannt ist, nun nicht mehr kümmern: Zum zweiten Mal konnten diesen Winter die Schanigärten in Wiens ganzjährig offengehalten werden. Derzeit werden in Wien rund 3.500 Schanigärten betrieben, mehr als 2.200 davon auch im vergangenen Winter. Dennoch: „Die wahre Hochsaison für den Speisen- und Getränkegenuss im Freien beginnt mit den steigenden Temperaturen“, sind sich Bürgermeister Michael Ludwig, Wirtschaftskammer Wien Präsident Walter Ruck und der Obmann der Wiener Kaffeehäuser, Wolfgang Binder, einig. Gemeinsam läuteten sie heute im Café Diglas im Schottenstift das „Frühlingserwachen der Wiener Schanigärten“ ein.

Mehr Ganzjahres-Arbeitsplätze

„Die Zahl der geöffneten Schanigärten hat sich im abgelaufenen Winter noch einmal gesteigert: War es im Vorjahr rund die Hälfte der Betreiber, die auch im Winter im Freien ihre Angebote servierten, sind wir in diesem Winter auf rund zwei Drittel gekommen. Das ist der beste Beweis, dass es sich rentiert und vor allem, dass die Schanigärten auch im Winter genutzt werden“, so Ruck, der sich bei der Stadt für die getroffene Regelung bedankt: „Wir haben viel darüber diskutiert, weil offene Schanigärten ja auch für die Stadt in manchen Bereichen, etwa bei der Schneeräumung, eine Herausforderung sind. Aber ich bin froh, dass wir gemeinsam diese Lösung gefunden haben.“ Gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten hat sich die Maßnahme als goldrichtig erwiesen, so Ruck: „Zum einen sichern die Einnahmen aus den Schanigärten nicht nur die Umsätze der Betreiber, sondern auch Arbeitsplätze. Wurden früher Kellner nur für die Schanigärten über die Sommersaison angestellt, so sind viele dieser Saison-Arbeitsplätze nun zu Ganzjahresstellen geworden. Das ist auch gut für die Arbeitnehmer.“ „Die Ganzjahresöffnung unserer Schanigärten mag die traditionelle Saisoneröffnung in ein neues Licht rücken, doch sie mindert keineswegs ihre Bedeutung. Vielmehr ist es eine Gelegenheit, den unermüdlichen Einsatz der Wiener Gastronomie zu würdigen, die mit ihrer hervorragenden Kulinarik und ihrem Charme Wien zu einer der besten ,Foodie-Destinations‘ der Welt macht. Feiern wir also die Saisoneröffnung als das, was sie wirklich ist – eine Hommage an das einzigartige Wiener Lebensgefühl, das in unseren Schanigärten zu jeder Jahreszeit zu Hause ist“, so Bürgermeister Ludwig.

Gut besucht

Wie sehr die Wienerinnen und Wiener noch immer an ihren Kaffeehäusern hängen, beweist auch eine aktuelle Studie. Für Wolfgang Binder, Obmann der Kaffeehäuser in der Wirtschaftskammer Wien, eine klare Bestätigung, wie wichtig sie für die Stadt sind: „Ein Drittel der Bevölkerung – mehr als eine halbe Million - geht zumindest einmal pro Woche ins Kaffeehaus, ein weiteres Viertel mehrmals pro Monat. Wir sehen also, das Kaffeehaus ist noch immer „das zweite Wohnzimmer“ der Wienerinnen und Wiener, so Binder. Übrigens: Zwei Prozent der Bevölkerung ab 17 Jahren gehen täglich ins Kaffeehaus. „Das sind mehr als 32.000 Kaffeehausbesuche jeden Tag. Im Schnitt haben unsere rund 2.000 Kaffeehäuser also jeweils 16 Stammgäste die jeden einzelnen Tag kommen.“ Eines dieser beliebten Kaffeehäuser ist das Diglas im Schottenstift, der diesjährige Gastgeber für das Frühlingserwachen. Die hier aufgetischten klassischen Wiener Mehlspeisen werden täglich aus der 140 Jahre alten, hauseigenen Backstube am Fleischmarkt geliefert. Binder: „Täglich frisch und dennoch mit weit mehr als 100 Jahren Tradition – das perfekte Sinnbild für unsere Stadt.“