Wiens Gastlichkeit startet in die Freiluft-Saison
Rund 3500 Schanigärten locken Einheimische und Touristen an – Rund die Hälfte der Schanigärten wurden auch im Winter betrieben – WKW-Präsident Ruck: „Die Schanigärten sind die verlängerten Wohnzimmer der Stadt“
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„Schani trag´den Garten raus“ war früher der klassische Aufruf die Tische vor dem Lokal aufzubauen. Darum muss sich der Schani, nachdem der Gastgarten der Wiener Gastlichkeit benannt ist, nun nicht mehr kümmern: Seit dem nun zu Ende gehenden Winter können Wiens Betreiber ihre Gärten ganzjährig betreiben. Die erfolgreiche Sonderregelung der letzten Jahre wurde zur fixen Lösung, die vor wenigen Jahren eingeführten „Winter-Schanigärten“, die oft nur aus wenigen Tischen bestanden, sind damit Geschichte. Derzeit werden in Wien rund 3.500 Schanigärten betrieben, die Hälfte davon auch im vergangenen Winter. Dennoch: „Die wahre Saison um Sonne, Kulinarik und Entspannung zu kombinieren, beginnt aber jetzt mit den steigenden Temperaturen“, sind sich Bürgermeister Michael Ludwig, Wirtschaftskammer Wien Präsident Walter Ruck und der Obmann der Wiener Kaffeehäuser, Wolfgang Binder, einig. Gemeinsam läuteten sie heute im Café Engländer das „Frühlingserwachen der Wiener Schanigärten“ ein.
„Es ist sehr erfreulich, dass es uns gemeinsam gelungen ist, eine gute Regelung für den ganzjährigen Betrieb von Schanigärten zu finden. Einmal mehr ist das der Beweis, dass Zusammenarbeit wie wir sie im Wien pflegen, zu den besten Lösungen führen. Von der neuen Schanigarten-Regelung profitieren die Wienerinnen und Wiener, die Unternehmen und unsere vielen Gäste aus dem in- und Ausland“, sagt Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien, und ergänzt: „Es ist eine Tatsache, dass wir vor allem in Wien auch in der sogenannten kalten Jahreszeit viele schöne Tage haben, um das Leben draußen zu genießen. Die Schanigärten sind das verlängerte Wohnzimmer der Stadt. Zudem gibt es seit der Pandemie ein gestiegenes Bedürfnis nach einem Aufenthalt im Freien. Und drittens sind uns hier auch viele andere europäische Metropolen Vorbild.“ Dass die Ausnahmeregelung der letzten drei Jahre nun auch zur fixen Regelung wurde, ist für Ruck ein logischer Schritt: „Es hat sich bewährt. Und wenn sich etwas drei Jahre lang bewährt, ist es nur richtig und schlüssig den Weg weiterzugehen.“
Treffpunkte für Menschen aus allen Lebensbereichen
Für Wiens Bürgermeister Michael Ludwig ist klar: „Die Wiener Schanigärten stehen nicht nur für herausragende Gastronomie und urbanes Flair, sondern auch für die gelungene Zusammenarbeit aller Beteiligten – von den Gastronominnen und Gastronomen mit ihren engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, bis hin zur hervorragenden Kooperation zwischen der Stadt Wien und der Wiener Wirtschaftskammer. Durch ihre charmante Präsenz tragen sie dazu bei, die soziale Interaktion zu fördern, das kulturelle Erbe Wiens zu bewahren und die lokale Wirtschaft anzukurbeln. Sie sind Treffpunkte für Menschen aus allen Lebensbereichen und schaffen eine Atmosphäre der Verbundenheit und des Miteinanders. In einer Zeit, in der Gemeinschaftssinn und Zusammenhalt wichtiger denn je sind, sind die Wiener Schanigärten ein strahlendes Beispiel dafür, wie die Kooperation verschiedener Akteurinnen und Akteure zu einem lebendigen und einladenden Stadtbild führen kann.“
Starkes Zeichen für die Wiener Kaffeehaus-Szene
Das Café Engländer am Praterstern, der diesjährige Gastgeber für das Frühlingserwachen, ist ebenso neu wie die Schanigarten-Regelung für den Winter: Im Herbst des Vorjahres eröffnete das traditionsreiche Kaffeehaus aus der Postgasse seine erste Dependance im zweiten Bezirk. Und das Engländer am Praterstern hat sich in diesen wenigen Monaten schon fix an diesem Verkehrsknotenpunkt Wiens etabliert. „Dass wir heute in diesem neuen Gastgarten stehen, ist ein starkes Zeichen für die Wiener Kaffeehaus-Szene. Es ist der Beweis, dass auch in Zeiten von Fachkräftemangel und hoher Teuerung mit guter Strategie und viel Liebe zum Beruf der Erfolg einhergeht. Die Wiener Kaffeehäuser sind ein wichtiger Bestandteil des Lebensgefühls in unserer Stadt und das werden sie auch in der Zukunft bleiben“, ist Wolfgang Binder, Obmann der Fachgruppe Kaffeehäuser in der Wirtschaftskammer Wien überzeugt. Wichtig ist die ständige Weiterentwicklung: „So wie die Rahmenbedingungen immer wieder angepasst werden müssen, so leben auch die Cafétiers unserer Stadt die ständige Weiterentwicklung. Sie passen ihre Angebote an, renovieren ihre Lokale und folgen den gastronomischen Trends. Und damit bleiben sie für die Wienerinnen und Wiener interessant: Weil sie ständig Neues mit Altbewährtem kombinieren“.