Wiener Buchpreis 2024
Daniel Wisser ist diesjähriger Preisträger – Performancepreis geht an Katja Gasser – Rotraut Schöberl erhält den Ehrenpreis der Wiener Buchbranche – Macherhammer: „Wiener Buchpreis spiegelt die Artenvielfalt der Buchlandschaft wider“
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Die Gewinner des Buchpreises der Wiener Wirtschaft: v.l.: Kristina Macherhammer (Obfrau Fachgruppe Buch- und Medienwirtschaft), Rotraut Schöberl (Ehrenpreis der Wiener Buchbranche), Katja Gasser (Performancepreis), Daniel Wisser (Wiener Buchpreis 2024)
Der von der Fachgruppe Buch- und Medienwirtschaft der WK Wien vergebene Wiener Buchpreis wurde am 23. April zum elften Mal verliehen. Er ging heuer an den Autor Daniel Wisser. Katja Gasser erhielt den Performancepreis, und der Ehrenpreis der Wiener Buchbranche ging an Rotraut Schöberl.
„Der Wiener Buchpreis spiegelt die Artenvielfalt in der Wiener Buchlandschaft sehr gut wider“, sagt Kristina Macherhammer, Obfrau der Fachgruppe Buch- und Medienwirtschaft der WK Wien: „Das kreative Schaffen und die jeweiligen Akteure werden mit den drei Wiener Buchpreisen ins Rampenlicht gerückt.“
Wiener Buchpreis – Daniel Wisser
Daniel Wisser debütierte 2003 mit dem Versroman „Dopplergasse acht“. Der jüngste seiner zehn Romane mit dem Titel „012“ (null eins zwei) – ein Schelmenroman – erschien im September letzten Jahres. Sein Roman „Königin der Berge“ wurde in mehrere Sprachen übersetzt. Seine Werke zeichnen sich durch eine scharfsinnige gesellschaftskritische Perspektive aus, die er mit Humor und dramaturgischen Kniffen verbindet. Die Jury überzeugte er durch seine leichtfüßige und raffinierte Erzählweise: „Mit originellen Ideen, erzähltechnischer Raffinesse und großartigem Sprachwitz beleuchtet er Themen wie Opportunismus und Konformismus, die Komik des Alltags und die Einzigartigkeit menschlicher Beziehungen.“ Der mit 5.000 Euro dotierte Wiener Buchpreis ging somit an Daniel Wisser.
Performance Preis – Katja Gasser
Die ebenfalls in Klagenfurt geborene Kulturjournalistin und Literaturkritikerin Katja Gasser leitet seit 2008 – mit einer kurzen Unterbrechung – das Literaturressort im ORF und berichtet über internationale Gegenwartsliteratur. 2023 war sie künstlerische Leiterin des österreichischen Gastlandauftritts der Leipziger Buchmesse. Generell ist sie bekannt für ihre kritische Auseinandersetzung mit Literatur. Der mit 1.000 Euro dotierte Performance Preis ging an Gasser aufgrund ihres unerschrockenen, selbstironischen und kreativen Programms für den Auftritt Österreichs als Gastland in Leipzig. Das Motto „meaoiswiamia“ ließ viele stolpern, nachdenken, nachsprechen und sich dann damit auseinandersetzen – so die Begründung der Jury
Ehrenpreis der Wiener Buchbranche – Rotraut Schöberl
Rotraut Schöberl ist eine renommierte Buchhändlerin, Autorin und Literaturvermittlerin. 1994 gründete sie gemeinsam mit Erwin Riedesser die Buchhandlung Leporello, die sich zu einer Kultbuchhandlung entwickelt und die sie bis 2021 führten. Im Frühstücksfernsehen trat sie seit 2006 bis gestern wöchentlich auf und gab Buchtipps. In ihrem jüngsten Projekt ist sie Teil des Autorenduos Flores & Santana, das Krimis über die Kanarischen Inseln veröffentlicht. Mit ihrem vielfältigen Schaffen überzeugte sie die Jury: „Sie hat bewiesen, dass es ein Leben jenseits der Beliebigkeit, der Konformität und der Anonymität der Konzerne und Filialketten gibt. Ihre Leidenschaft und ihr Engagement für die Literatur sind eine Inspiration für uns alle.“
Über den Buchpreis der Wiener Wirtschaft
Den Wiener Buchpreis gibt es seit zwanzig Jahren und er wird an Autoren verliehen, die sich um das Thema Wien verdient gemacht haben, in Wien leben oder Wiener sind. Bis 2020 erfolgte die Verleihung im Zwei-Jahresabstand. Seit 2023 wird der Wiener Buchpreis jährlich und in den drei Kategorien Wiener Buchpreis, Performancepreis und Ehrenpreis der Wiener Buchbranche vergeben. Der Performancepreis zeichnet Personen mit neuen und innovativen Ideen rund um die Buchbranche aus. Langjährige Verdienste rund um die Wiener Buchbranche werden mit dem Ehrenpreis gewürdigt.
Die Preisträger der letzten Jahre
Dietmar Grieser, Manfred Deix, Trude Marzik, Christine Nöstlinger, Gerhard Tötschinger, Friederike Mayröcker, Robert Seethaler, Doris Knecht und Stefan Slupetky. Im Vorjahr ging der Preis an Marlene Streeruwitz (Wiener Buchpreis 2023), Nicolas Mahler (Performancepreis) und Martina Schmidt (Ehrenpreis der Wiener Buchbranche).