Stadt Wien fördert klimaschutzrelevante Lehrausbildungen
Anreize für klimarelevante Berufe als Teil des Wiener Klimafahrplans – Unternehmen profitieren von attraktiven Förderungen
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Die Stadt Wien hat als erstes Bundesland bereits 2020 das Ziel Klimaneutralität bis 2040 ausgegeben. Der Weg zu diesem ambitionierten Ziel ist seither mit der Smart City Strategie Wien und dem Klimafahrplan konkretisiert worden. Ein wesentlicher Baustein für das klimaneutrale Wien sind qualifizierte Arbeitskräfte in klimarelevanten Berufen. Vor allem die Gebiete erneuerbare Energie, Abfall- und Kreislaufwirtschaft, Luftreinhaltung, Wasser und Abwasser sowie Big Data gelten als zukünftige Jobmotoren. Dabei sind alle Qualifikationen gefragt, von der Lehre über höhere Schulen bis hin zu akademischen Abschlüssen.
Die Lehrlingssituation entwickelt sich positiv. In den Wiener Unternehmen werden aktuell über 15.000 Lehrlinge ausgebildet. Sehr erfreulich ist auch die große Anzahl der Lehranfänger. Im Oktober 2023 gibt es 5.200 Lehrlinge im ersten Lehrjahr in den Wiener Unternehmen, das sind um 20,7 Prozent mehr als im Oktober 2022.
Strategische Säule beim Klimaschutz
Wien setzt beim Klimaschutz auch am Arbeitsmarkt Akzente, so Bürgermeister Michael Ludwig: „Egal ob Bauwirtschaft, Gebäudetechnik oder Reparatur und Handwerk – wir brauchen gut ausgebildete Fachkräfte, die auf ihren Gebieten den Weg zur Klimaneutralität unterstützen. Die Lehrausbildung ist dabei für uns eine strategische Säule der Fachkräftesicherung mit drei konkreten Schwerpunkten: Erstens, die betriebliche Lehrausbildung, zweitens, die Ausbildung junger Menschen in klimarelevanten Berufen in überbetrieblichen Ausbildungseinrichtungen und drittens, die Facharbeiterintensivausbildung des AMS für Erwachsene. Deshalb fördert die Stadt Wien gezielt Lehrausbildungsbetriebe, die Fachkräfte in 70 klimaschutzrelevanten Berufen ausbilden, mit 5,4 Millionen Euro.“
Beste Fachkräfte für eine erfolgreiche Green Economy
Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien, betont die große Bedeutung der Lehre in der Ausbildung: „Ökonomie und Ökologie sind aus Sicht der Wiener Wirtschaft keine Gegensätze. Die Green Economy bietet eine große Chance für die Unternehmen unserer Stadt. Sie haben beste Voraussetzungen diese auch zu nutzen, weil unsere Betriebe innovativ und flexibel sind. Und weil unser Wirtschaftsstandort in seiner Gesamtheit sehr heterogen aufgestellt ist, was die Unternehmensgrößen und die Branchenverteilung betrifft. Eine erfolgreiche Green Economy benötigt natürlich bestens ausgebildete Fachkräfte. Die Lehre ist dafür eine hervorragende Basis. Das wissen auch die Wiener Unternehmen. Wien hat mit Abstand den höchsten Zuwachs an Lehranfängern in Betrieben im Österreich-Vergleich. Auch in den klimarelevanten Berufen steigen die Lehrlingszahlen in den Unternehmen. Das zeigt, dass diese Berufe an Bedeutung gewinnen. Die neue Förderung durch den waff trägt dieser Entwicklung Rechnung und wird sie weiter beschleunigen.“
Beschäftigung in Wien steigt nach wie vor an
Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke sieht für Wien grundsätzlich gute Voraussetzungen für die Entwicklung von Fachkräften in klimarelevanten Berufen: „Die Beschäftigung in Wien steigt nach wie vor an. Im Oktober verzeichneten wir mit 925.199 unselbständigen Beschäftigten einen neuen Höchststand in unserer Stadt. Und die Zahl der Erwerbspersonen wird laut Prognose bis 2030 um rund 61.000 steigen, während sie im übrigen Österreich um rund 32.000 zurückgeht. Dieses Potenzial gilt es zu nutzen. Das Fachkräftezentrum im waff wird deshalb am 30. November 2023 eine erste Konferenz der wichtigsten klimarelevanten Branchen in Wien veranstalten. Im Mittelpunkt steht dabei die Fragestellung, wie in den nächsten Jahren die Zahl von Facharbeitskräften im Wege der Lehrausbildung gesteigert werden kann.“
Im vergangenen Jahr haben 2.487 Lehrlinge ihre Ausbildung in klimarelevanten Berufen erfolgreich abgeschlossen. In diesen 70 „grünen“ Berufen werden derzeit 6.700 Lehrlinge von den Wiener Unternehmen ausgebildet, über 2.000 davon haben ihre Lehre heuer begonnen.