Innovation
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Innovationspreis MERCUR 2024

Diesjährige Preisträger: snorre - Vom Sperrmüll zum Designobjekt, Beschleunigung der Bioprozessentwicklung, Zero Waste Protein Factory, Holloid – Technologie zur Bioprozesskontrolle

Lesedauer: 2 Minuten

Aktualisiert am 13.06.2024

Gestern Mittag zeichnete die WK Wien wieder die innovativsten Betriebe der Hauptstadt aus.

Die diesjährigen MERCUR-Preisträger beweisen einmal mehr, wie Wiener Unternehmen mit Kreativität und Engagement zukunftsweisende Lösungen schaffen. Ihre Innovationen in den vier Kategorien Kreativität, Gesundheit, Nachhaltigkeit und Digitalisierung setzen Jahr für Jahr wieder neue Maßstäbe und zeigen, dass Innovation eine große Stärke der Wiener Wirtschaft ist.

In einer Zeit, in der die Künstliche Intelligenz disruptiv in das Wirtschaftsleben eingreift, haben jene Unternehmen einen Startvorteil, die mit kreativen Lösungen auf aktuelle Herausforderungen reagieren – sei es in Richtung Kreislaufwirtschaft oder innovative Gesundheitslösungen.

Die Bewertung der heuer insgesamt 115 Einreichungen – um sieben mehr als im Vorjahr – erfolgte traditionell im Vorfeld durch das Industriewissenschaftliche Institut. Die geeignetsten Projekte der Top 12 Einreichungen des MERCUR wurden auch für den „Staatspreis Innovation“ nominiert, der im Herbst verliehen wird.

Die Preisträger des MERCUR 2024

Kategorie Kreativität: Studiolo OG mit snorre – Vom Sperrmüll zum Designobjekt

Ausrangierten Lattenrosten aus der Wiener Abfallwirtschaft (MA 48) wird neues Leben eingehaucht. Die Idee dahinter ist, der wachsenden Wegwerfkultur und der Massenproduktion in der Möbelerzeugung etwas entgegenzusetzen, das nachhaltig und sinnvoll ist. Studiolo OG will mit traditionellen Produktionsweisen brechen und neue Maßstäbe in Umweltbewusstheit und sozialer Verantwortung in der Designindustrie setzen. In Zusammenarbeit mit sozioökonomischen Betrieben der Volkshilfe und Caritas bekommen Jugendliche und Langzeitarbeitslose die Möglichkeit, ein Beschäftigungsverhältnis finden.


Kategorie Gesundheit: Novasign GmbH mit Beschleunigung der Bioprozessentwicklung

Die Optimierung von biopharmazeutischen Prozessen ist aufgrund der Komplexität biologischer Systeme und strenger regulatorischer Anforderungen sehr aufwändig. Gleichzeitig ist es wichtig, effizient und kosteneffektiv zu produzieren. Novasign, ein Spin-off der Universität für Bodenkultur, bietet KI-gestützte Lösungen für die Reduktion von Entwicklungszeiten und kostengünstigere Gestaltung neuer Medikamente. Bislang besteht weltweit noch kein einziger sich selbst kontrollierender Bioprozess bei der Herstellung von Medikamenten, der bei der Food and Drug Association (FDA) eingereicht wurde. Die Modellstruktur und der Versuchsaufbau von Novasign hat das Potenzial, dies für Kunden in Zukunft zu ermöglichen.


Kategorie Nachhaltigkeit: Livin Farms AgriFood GmbH mit Zero Waste Protein Factory

Das Wiener Start-up entwickelte ein industrielles, patentiertes Verfahren für die Zucht von Insekten. Für die Aufzucht und Mästung der schwarzen Soldatenfliegenlarve werden Abfälle aus Lebensmittel- und Futtermittelfabriken verwendet. Livin Farms AgriFood GmbH baute die Pilotanlage der ersten „Zero Waste“ Insektenfabrik in Wien Simmering und zeigte, dass auch Standorte im urbanen Umfeld dazu geeignet sind, neue Arbeitsplätze zu schaffen. Aktuell wird die erste Anlage für einen Kunden in Spanien errichtet, weitere Anlagen in Europa sind bereits in fortgeschrittenen Planungsphasen.


Kategorie Digitalisierung: Holloid GmbH mit „Holloid“ – einer neuen Technologie zur Bioprozesskontrolle

Die Holloid GmbH ist ein Spin-off der Universität für Bodenkultur und entwickelte mit der patentierten Innovation eine Echtzeit-3D-Bildgebung und -Messung von Bakterien, Algen, Hefen, Mikroplastik und anderen Partikeln. Damit lassen sich in Produktionsprozessen der Pharma-, Lebensmittel- und chemischen Industrie, sowie in der Umweltüberwachung das Vorhandensein, die Art und der Zustand von Mikroorganismen und -partikeln überprüfen. Die holographische Online-Mikroskopie-Lösung kann vollständig automatisiert werden. Mikroskopische Überwachung in nahezu jeder Umgebung und rund um die Uhr ist somit wirtschaftlich machbar. Holloid wurde durch mehrere Patente abgesichert und zur Marktreife entwickelt.

Mehr als 35 Jahre Tradition

Der MERCUR Innovationspreis wird seit 1987 jedes Jahr an die innovativsten Betriebe Wiens vergeben. Insgesamt gab es bereits 208 Preisträger. Wiener Unternehmen können sowohl Produkt- als auch Prozessinnovationen einreichen; vorausgesetzt, die eingereichten Projekte sind entweder bereits auf dem Markt oder eine wirtschaftliche Verwertung steht unmittelbar und nachweislich bevor.

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