Person sitzt an Werktisch und setzt Kleinteil in Uhr ein, ringsum Pinzetten, Werkzeuge und Bestandteile von _Uhren
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Für Wiens Uhrmacher tickt die Uhr

Plus 4,2 Prozent bei Wiener Lehrlingen insgesamt, doch bei Wiener Uhrmachern aktuell nur vier Nachwuchskräfte

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Aktualisiert am 07.08.2024



Barotányi: „Lehre ist eine gute Chance, in einer stabilen Branche Fuß zu fassen und gleichzeitig ein handwerkliches Erbe weiterzuführen“.

Während sich die Welt immer schneller dreht, droht den Wiener Uhrmachern die Zeit buchstäblich davonzulaufen. Im traditionsreichen Berufsstand sind Lehrlinge willkommen: In Wien, wo derzeit 62 Uhrmacher arbeiten – und das in ganz Österreich bei rund 400 Uhrmachern, werden junge Talente gesucht, die diese Kunst in die nächste Generation führen können.

Aktuell zählen die Wiener Uhrmacher gerade einmal vier Lehrlinge: einen im zweiten und drei im dritten Lehrjahr. Die Zeit drängt, doch die Uhrmacher haben eine Lösung parat!

Wir Uhrmacher sind ein bisschen wie die Zeit selbst: Wir bleiben nie stehen. Und wir suchen Menschen, die mit uns an der Präzision schrauben wollen. Denn auch wenn wir die Zeit nicht zurückdrehen können, können wir zumindest dafür sorgen, dass sie richtig angezeigt wird.

Eine Berufung mit Taktgefühl

Die Uhrmacherlehre bietet mehr als nur die Reparatur von tickenden Wundern. Sie eröffnet eine Welt der Präzision, des Handwerks und der technologischen Innovation. Angesichts der steigenden Nachfrage nach hochwertigen mechanischen Uhren ist der Beruf krisensicher und äußerst attraktiv.
„Wer die Geduld eines Zen-Meisters hat und gerne an winzigen Zahnrädern dreht, der wird sich in diesem Beruf wohl fühlen“, so Barotányi. „Es ist eine Mischung aus chirurgischer Präzision und künstlerischer Freiheit.“ Und: es gibt tolle Entfaltungsmöglichkeiten: Vom Uhrmachermeister bis zum eigenen Atelier – hier sind alle Zeiger auf Wachstum gestellt.

„Wer glaubt, die Zeit läuft ihm davon, hat sie bei uns immer im Griff“, fügt Barotányi hinzu. „Es ist eine einmalige Chance, in einer stabilen Branche Fuß zu fassen und gleichzeitig ein handwerkliches Erbe weiterzuführen. Wir freuen uns darauf, neue Talente an unseren Werkbänken begrüßen zu dürfen."

Eine Ausbildung mit vielfältigen Perspektiven

Die Wiener Uhrmacher bieten nicht nur eine sichere Zukunft, sondern auch ein spannendes Arbeitsumfeld, in dem Präzision und Kreativität gefragt sind. Barotányi. „Wir haben in Wien eine lange Tradition in der Uhrmacherkunst, und es ist wichtig, dass wir diese Tradition fortführen. Junge Menschen können hier nicht nur einen Beruf, sondern eine Leidenschaft entdecken. Wir sind stolz auf unsere Lehrlinge, die in der Lage sind, mechanische Wunderwerke zu reparieren und ihre eigene kreative Note einzubringen. Der Beruf des Uhrmachers ist ideal für Menschen, die sowohl geduldig als auch neugierig sind“, fügt Barotányi hinzu.

Plus von 4,2 Prozent bei Wiener Lehrlingen

Insgesamt gibt es laut aktuellen Zahlen (Stichtag 31. Juli 2024) eine positive Tendenz, was die Wiener Lehre betrifft: Das Wiener Gewerbe und Handwerk – der größte Ausbildungssektor der Wiener Wirtschaft - einen Zuwachs von 2,4 Prozent. Besonders erfreulich: Insgesamt gibt es ein Wachstum von 4,2 Prozent bei der Gesamtzahl der Wiener Lehrlinge, was einem Plus von 531 Lehrlingen gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres entspricht.