Die Logistik soll weiblich(er) werden
Die Wirtschaftskammer Wien möchte mehr Frauen für eine Karriere im Logistiksektor gewinnen und veranstaltete gemeinsam mit dem Arbeitsmarktservice einen ersten Info-Event für arbeitsuchende Frauen.
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Die Matura hat Milica Ognjanovic schon in der Tasche. Jetzt peilt sie eine Karriere in der Logistikbranche an. Beim Hafen Wien begann sie eine Lehrausbildung zur Speditionskauffrau. „In der Logistik werden Unmengen an Waren in der ganzen Welt verteilt. Wenn man weiß, dass man daran beteiligt war, ist das ein tolles Gefühl”, sagt die 23-Jährige. Auch Sabrina Marinkovic, wie Ognjanovic angehende Speditionskauffrau beim Hafen Wien, ist zufrieden mit ihrer Berufswahl. „Ich liebe es in fremde Länder reinzuschnuppern und Transporte zu organisieren”, sagt sie.
Beide fungierten als Role models bei einer gemeinsamen Informationsveranstaltung von Wirtschaftskammer (WK) Wien und Arbeitsmarktservice (AMS) Wien, die vor kurzem in der Floridsdorfer Ausbildungshalle des Bildungsnetzwerks Murad & Murad GmbH stattfand. Ziel des Events war es, arbeitsuchenden Mädchen und Frauen eine Karriere im Bereich Logistik und Spedition schmackhaft zu machen. Rund 100 Teilnehmerinnen nahmen diese Gelegenheit auch wahr und informierten sich über Berufswege in der Logistik.
Durch Vorbilder Interesse an Logistik wecken
Initiator der Pilotveranstaltung in Floridsdorf, der weitere solcher Events folgen sollen, war Davor Sertic, Obmann der Sparte Transport und Verkehr der WK Wien. Er will den Frauenanteil in der Branche erhöhen. Derzeit ist nur ein knappes Drittel der insgesamt 25.000 Mitarbeiter der heimischen Speditionswirtschaft weiblich. „Gerade die Digitalisierung ist eine große Chance, da viele körperlich schwere Arbeiten automatisiert werden”, sagte Sertic. Das mache die Branche für Frauen interessanter. „Das Aufgabengebiet wird immer bunter und ist weit mehr als Gabelstapler- oder Lkw-fahren.” Monika Peitsch vom AMS Wien betonte, dass die meisten Mädchen nach wie vor in den drei Berufen Einzelhandelskauffrau, Bürokauffrau und Friseurin landen. „Dabei gibt es mehr als 200 Lehrberufe.” Veranstaltungen wie diese sollten den Frauen zeigen, wie vielfältig der Jobmarkt ist. Aufklärungsarbeit sei das Um und Auf, um auf alternative Berufsmöglichkeiten aufmerksam zu machen.