Tiroler Bankenstudie 2024: Tradition und Transformation
Die Tiroler Bankenstudie, die Ipsos Austria im Auftrag der Sparte Bank und Versicherung regelmäßig durchführt, liefert wertvolle Einblicke in die Erwartungen und Präferenzen der Tirolerinnen und Tiroler. Heute wurden die aktuellen Ergebnisse in der Wirtschaftskammer Tirol in Innsbruck präsentiert.
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Reinhard Mayr, Obmann der Tiroler Banken, hob dabei die herausfordernde Ausgangslage hervor: „Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen bleiben von Unsicherheiten wie Inflation, Konsumentenvertrauen und Digitalisierung geprägt. Gerade aufgrund dieser Voraussetzungen ist es für uns entscheidend, ein genaues Verständnis der Bedürfnisse und Erwartungen der Tirolerinnen und Tiroler an das Bankwesen zu gewinnen.“
Zentrale Ergebnisse der Tiroler Bankenstudie
Konsumentenvertrauen und finanzielle Lage
Das Vertrauen der Tirolerinnen und Tiroler in ihre Banken ist stabil, auch wenn die wirtschaftliche Gesamtsituation als angespannt wahrgenommen wird. Zwei Drittel der Befragten (67 %) sind der Meinung, dass sich die Wirtschaftslage in den letzten 12 Monaten verschlechtert hat. Dennoch sehen 55 % ihre persönliche finanzielle Situation als stabil.
„Die Tirolerinnen und Tiroler setzen stark auf Sicherheit, was sich in der Popularität traditioneller Sparformen wie Sparbüchern oder Bausparverträgen widerspiegelt“, erklärt Spartenobmann Mayr. Dabei bleibt das Sparen eine Priorität: Sieben von zehn Tirolerinnen und Tirolern planen, in den kommenden Monaten Geld zurückzulegen.
Bargeld bleibt relevant, digitale Zahlungen auf dem Vormarsch
Ein bemerkenswertes Ergebnis der Studie ist die anhaltende Beliebtheit von Bargeld. Während 50 % der Tirolerinnen und Tiroler Bargeld bevorzugen, nutzen inzwischen 36 % aktiv digitale Zahlungsmethoden wie Mobile Payment.
Nur 18 % der Befragten können sich ein komplett bargeldloses System vorstellen. „Die Menschen wollen die Freiheit, je nach Situation zu entscheiden, und die Diskussion um ‚entweder Bargeld oder digital‘ spiegelt nicht die Realität wider“, betont Alexander Zeh, Geschäftsführer von Ipsos Austria und Autor der Studie.
Hohe Kundenzufriedenheit
Die Studie zeigt, dass 74 % der Tirolerinnen und Tiroler mit ihrer Bank zufrieden sind – ein bemerkenswert hoher Wert. Besonders ausgeprägt ist das Vertrauen in die eigene Bank, das deutlich über dem Vertrauen in die Branche insgesamt liegt.
Filialen bleiben ein Vertrauensanker
Trotz der zunehmenden Digitalisierung schätzen 58 % der Befragten den persönlichen Kontakt in der Filiale. Hauptgründe für Filialbesuche sind Bargeldabhebungen (52 %), Beratungen (41 %) und der Abschluss von Bankprodukten (29 %).
„Bankfilialen sind weiterhin ein wichtiger Vertrauensanker. Eine hybride Strategie, die digitale und traditionelle Angebote kombiniert, ist essenziell“, resümiert Zeh.
Fazit: Tradition und Innovation vereint
Branchensprecher Reinhard Mayr zog zum Abschluss der Präsentation ein positives Fazit: „Die Tiroler Bankenstudie 2024 unterstreicht die Stärken der heimischen Bankenlandschaft: Vertrauen, Kundenzufriedenheit und Stabilität. Gleichzeitig müssen wir digitale Innovationen vorantreiben, ohne traditionelle Werte wie Bargeld und persönlichen Kontakt aus den Augen zu verlieren. Die Tiroler Banken sind gut aufgestellt, um den Spagat zwischen Tradition und Zukunft zu meistern.“
Im Bild oben: Präsentierten die Ergebnisse der Tiroler Bankenstudie 2024 (v.l.): Studienautor Alexander Zeh und Spartenobmann Reinhard Mayr.