Ihren Computer vor Risiken schützen
Expertentipp erstellt von Peter Stelzhammer – Experts Group IT Security
Lesedauer: 3 Minuten
Sobald Ihr PC mit dem Internet verbunden ist, ist er dem Risiko eines Hackerangriffs ausgesetzt. Wenn Sie allerdings einfache Richtlinien befolgen, können Sie Schlimmeres verhindern.
Sicherheitssoftware verwenden
Nur mit entsprechender Sicherheitssoftware und Antivirenprogrammen kann ein ausreichender Schutz gewährleistet werden. Dazu gehört auch, dass regelmäßige Updates installiert werden. Denn Anbieter versuchen mit jeder neuen Version, die Sicherheit und die Funktionen der Programme zu verbessern. Am besten stellen Sie die automatische Aktualisierung ein. Außerdem sollten Sie nicht den Fehler begehen, den Echtzeitschutz zu deaktivieren, nur damit Ihr Computer an Geschwindigkeit gewinnt. Indem Sie die Signaturendatenbank Ihres Antivirenprogramms laufend aktualisieren, kann auf neue Bedrohungen schneller reagiert werden. Damit Sie wissen, wie gut Ihre Antiviren-Software ist, sollten Sie sich von Experten beraten lassen, Tests und Prüfungen durchlesen und mit anderen Tools vergleichen.
Firewall aktivieren
Für Einzelcomputer ist es sinnvoll, softwarebasierte Firewalls zu verwenden und diese stets eingeschaltet zu lassen. Bei Netzwerken mit Routern sind hingegen externe Firewalls – auch Hardware Firewalls genannt – geeigneter.
Betriebssystem regelmäßig aktualisieren
Betriebssysteme werden laufend optimiert, um Schwachstellen, Fehler oder Pannen zu beheben. Deshalb sollten Updates und Patches der Herausgeber immer wieder aktualisiert werden, damit die Sicherheitslücken nicht von Fremden missbraucht werden können. Halten Sie Ihr Betriebssystem stets auf dem neuesten Stand, dadurch können Angriffe verhindert werden.
Anwendungen von Drittanbietern updaten
Die Funktionalität Ihres Betriebssystems wird durch Anwendungen von Drittanbietern wie Java, Adobe Reader, Browsern, E-Mail-Clients etc. erweitert. Diese stammen von anderen Unternehmen als Ihr Betriebssystem und erfordern ebenfalls eine laufende Aktualisierung, damit Schwachstellen nicht von Cyberkriminellen ausgenutzt werden können.
Dateien und Softwares regelmäßig sichern
Backups sind unerlässlich, damit Sie im Falle eines Malware-Angriffes Ihre verlorenen Daten wiederherstellen können. Betriebssysteme verfügen zwar über Funktionen zur Systemwiederherstellung (z.B. bei Windows), diese inkludieren aber nicht die Daten von Drittanbietern. Deshalb sollten Sie weitere Sicherungsmöglichkeiten in Betracht ziehen:
- Sicherung auf externen Festplatten, CDs, USB-Speichergeräten oder einem Flash-Laufwerk mit genauer Beschriftung zu Datum und Inhalt. Hier empfiehlt sich die sichere Aufbewahrung wichtiger Dateien in Form eines Generationen-Backups.
- Sicherung mittels eines verifizierten, sicheren Servers an einem externen Standort.
Alle drei Monate oder bei jeder kritischen Änderungen wir die Erstellung von Sicherheitskopien empfohlen. Der Aufwand der Datensicherung lohnt sich im Ernstfall. Andernfalls können Sie auch eine sogenannte Imaging-Software verwenden, um Kopien aller Daten auf Ihrem Laufwerk zu erstellen.
Computer bei Nichtbenutzung ausschalten
Betrüger können nur eingeschaltete PCs für einen Angriff nutzen bzw. über Ihren Computer weitere Opfer im Netz erreichen. Arbeiten Sie längere Zeit nicht aktiv an Ihrem Gerät, sollten Sie dieses ausschalten. So können Sie Angriffe am effektivsten unterbinden.
Festplatte vor dem Entsorgen des Computers löschen
Falls Sie Ihren bisherigen PC durch eine neuere Version austauschen, sollten Sie nicht vergessen, dass sich auf dem alten Computer viele vertrauliche Daten über die Jahre angesammelt haben. Bevor Sie diesen weiterverschenken oder -verkaufen, sollten Sie sämtliche Daten auf Ihr neues Gerät übertragen oder auf einem externen Datenträger speichern. Meist befinden sich nämlich nicht nur Bilder und Dokumente auf der alten Festplatte, sondern auch sensible Dateien wie Passwörter, Kontodaten, Adressbücher usw. Allerdings nutzt es nichts, wenn Sie nur die Dateien löschen oder die Festplatte umprogrammieren, denn mit entsprechenden Tools können Dateien wiederhergestellt und lesbar gemacht werden. Deswegen ist es wichtig, dass Sie die Festplatte löschen, bevor Sie den Computer entsorgen. Das funktioniert folgendermaßen:
- Löschen Sie die Festplatte mithilfe eines Dienstprogramms
- Diese Programme sind häufig sogar kostenlos. Hier empfiehlt sich eine Software, welche die Daten mehrmals löscht und überschreibt. Nur so werden Daten tatsächlich unlesbar gemacht, während die Festplatte weiterhin funktionsfähig bleibt.
- Löschen Sie die Festplatte mithilfe der Entmagnetisierung
Funktioniert Ihr Betriebssystem nicht mehr, können Sie kritische Dateien darauf mithilfe der Entmagnetisierung (auch Degauss genannt) löschen. Allerdings sollten Sie sich bewusst sein, dass bei diesem Verfahren auch die Festplatte zerstört wird und hohe Kosten anfallen – das Werkzeug dafür kostet ein Vielfaches einer neuen Festplatte.
Zerstören Sie die Festplatte physikalisch, damit sie nicht mehr brauchbar ist. Allerdings empfiehlt sich auch hier vor der Zerstörung die Löschung der Festplatte für mehr Sicherheit.
Sollten Sie Opfer einer Cybercrime-Attacke werden, können Sie sich für eine telefonische Erstinformation und Notfallhilfe an die 24-Stunden-Hotline unter der Telefonnummer 0800-888 133 wenden.