Ingrid Korosec
© Ben Leitner

Gesundheitsmanagerin des Monats Jänner/Februar 2025

Ingrid Korosec

Lesedauer: 1 Minute

02.01.2025

Berufliche und persönliche Eckdaten

Ingrid Korosec war jahrzehntelang im privatwirtschaftlichen Management tätig. Die Polit-Laufbahn begann sie 1983 als Wiener Landtags- und Gemeinderatsabgeordnete. Von 1986 an war sie neun Jahre lang im Nationalrat, von 1991 bis 1995 ÖVP-Generalsekretärin, dann – für sechs Jahre – Volksanwältin. Hernach ging es zurück in den Wiener Landtag und Gemeinderat. Seit 2016 ist Korosec Präsidentin des Österreichischen Seniorenbunds. Sie ist auch Präsidentin des Seniorenrates.

Es geht nicht darum, wie alt wir werden, sondern wie wir alt werden. Gesundheitsvorsorge und eine moderne, niederschwellige Versorgung für alle Menschen sind die zentralen Aufgaben der kommenden Jahre.



Interview:

Wie wird sich die Gesundheitswirtschaft in den nächsten Jahren entwickeln – was lernen wir aus vergangenen Herausforderungen?

Die Strukturen in unserem Gesundheitssystem sind zu kompliziert. Wer was finanziert, durchschauen selbst Fachleute schwer. Darum brauchen wir eine Strukturreform. Mittelfristig sollten wir zu einer „Finanzierung aus einer Hand“ kommen: der Bund erteilt Aufträge und finanziert, die Länder setzen um. Die Steuergelder müssen direkt beim Patienten ankommen u.a. durch mehr Kassenstellen, kürzere Wartezeiten auf Facharzt- und OP-Termine und den Ausbau der Nahversorgung.


Was möchten Sie in der Gesundheitswirtschaft, dem Gesundheitssystem bzw. in der Gesundheitsversorgung Österreichs verändern?

Das Um und Auf ist Prävention – von der Kindheit bis ins Alter. Wir leben in Österreich lange, aber bei den gesunden Lebensjahren ab 65 liegt Schweden bei 14,3 Jahren, in Österreich sind es 9,5. Vorsorge, gesunde Ernährung und Bewegung erhöhen die Lebensqualität. Auch alternsgerechte Arbeitsplätze sind entscheidend, damit Menschen gesund in Pension gehen können. Prävention erspart Reparatur!


Welche Rolle wird dabei Ihre Vision, Strategie bzw. Geschäftsidee spielen? 

Die Digitalisierung bietet enorme Chancen. E-Medikation, Telemedizin und Videokonsultationen können immobile Patienten – gerade in ländlichen Regionen - besser versorgen. Schweden zeigt uns, wie Digitalisierung für eine moderne Patientenversorgung positiv genutzt werden kann. Meine Vision ist, dass in Zukunft – mit digitaler Unterstützung - jeder Patient wieder seinen Hausarzt hat.

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