Renee Gallo-Daniel
© CHRIS SAUPER & KOMPLIZEN

Gesundheitsmanagerin des Monats September/Oktober 2023

Renee Gallo-Daniel

Lesedauer: 2 Minuten

06.11.2023

Berufliche und persönliche Eckdaten

Seit mehr als 30 Jahren in verschiedensten Positionen in der Pharmazeutischen Industrie tätig. Mit beruflichen Stationen bei GlaxoSmithKline, Baxter und nun Pfizer. Derzeit verantworte ich den Policy und Public Affairs Bereich bei Pfizer in Österreich und bin Unternehmenssprecherin. 

Im Europäischen Konnex koordiniere ich seit 2020 beim Europäischen Dachverband der Impfstoffherstellenden Industrie – Vaccines Europe – alle nationalen Interessensvertretungen und bin Teil der Public Affairs Working Group und der Influenza Group.

Für den ÖVIH bin ich seit Gründung in 2011 als Generalsekretärin und derzeit als Präsidentin aktiv.

Seit mehr als 20 Jahren stehen die Themen „Impfungen und Prävention“ im Mittelpunkt meines beruflichen Wirkens. In meiner derzeitigen Rolle als Präsidentin des ÖVIH ist mein wichtigstes Ziel breite Impfawareness zu schaffen. Die Zusammenarbeit mit dem öst. Gesundheitswesen steht hier im Mittelpunkt „Impfen schützt nicht nur den Einzelnen sondern auch die Gesellschaft“! Deshalb brauchen wir Impfprogramme für alle Altersgruppen.

Interview:

Wie wird sich die Gesundheitswirtschaft in den nächsten Jahren entwickeln – was lernen wir aus vergangenen Herausforderungen?

Aus vergangenen Herausforderungen können wir einige wichtige Lehren ziehen. Zum einen hat die COVID-19-Pandemie gezeigt, wie wichtig eine schnelle und effektive Impfstoffentwicklung und die Umsetzung von breiten Impfprogrammen sind, um die Ausbreitung von Krankheiten einzudämmen.

Eine große Anzahl an Impfstoffkandidaten für unterschiedliche Impfindikationen befindet sich in Entwicklung: Diese können uns zukünftig auch vor Krankheiten schützen, gegen die es aktuell keinen Impfschutz gibt. Dafür brauchen wir geeignete Impfkonzepte, um auch entsprechend hohe Durchimpfungsraten zu erreichen.

Darüber hinaus wird die Nutzung von Technologie und digitalen Lösungen in der Gesundheitswirtschaft weiter zunehmen. Telemedizin, digitale Gesundheitsakte und andere innovative Ansätze haben während der Pandemie an Bedeutung gewonnen und werden auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Dies kann die Effizienz und den Zugang zur Gesundheitsversorgung verbessern, einschließlich des Impfprozesses. 

Insgesamt können wir erwarten, dass die Gesundheitswirtschaft in den nächsten Jahren verstärkt auf Prävention, Immunisierungen wie Impfungen und digitale Innovationen setzen wird, um zukünftigen Herausforderungen besser begegnen zu können.

Was möchten Sie in der Gesundheitswirtschaft, dem Gesundheitssystem bzw. in der Gesundheitsversorgung Österreichs verändern?

Impfen ist eines der wichtigsten primärpräventiven Maßnahmen, sie ist nicht nur kosteneffektiv, wie uns Budget-Impact-Analysen aufzeigen. Sie vermeidet auch erhebliches Leid. Wichtig ist, die Durchimpfungsraten in Österreich zu erhöhen um diese positiven Effekte zu vermehren! Dazu braucht es aber auch geeignete Impfkonzepte.

Welche Rolle wird dabei Ihre Vision, Strategie bzw. Geschäftsidee spielen? 

Mein Ziel ist es, dass „Impfen für alle Altersgruppen“ in Österreich bekannt wird. Ich möchte dazu betragen - gemeinsam mit den österreichischen Vertretern*Innen des Öst. Gesundheitswesens und der Gesundheitspolitik - ein Konzept für life-course immunization zu entwickeln und in Österreich zu implementieren. Darunter versteht man ein niederschwelliges, breit angelegtes Impfkonzept über alle Altersgruppen hinweg.

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