Gesundheitsmanagerin des Monats Jänner/Februar 2024
Claudia Plant
Lesedauer: 1 Minute
Berufliche und persönliche Eckdaten
Seit 2016 Professorin für Data Mining an der Fakultät für Informatik der Universität Wien
2013 – 2016 Nachwuchsgruppenleiterin am Helmholtz Zentrum München, Deutschland
2004 – 2007 Promotion in der Biomedizinischen Informatik an der University of Health Sciences, Medical Informatics and Technology, Innsbruck
Interview:
Wie wird sich die Gesundheitswirtschaft in den nächsten Jahren entwickeln – was lernen wir aus vergangenen Herausforderungen?
Gesundheit wird digitaler. Patient:innen können leichter über digitale Kommunikationsmöglichkeiten mit Ärzt:innen, Apotheker:innen, Therapeut:innen in Kontakt treten. Die Digitalisierung und der Fortschritt in Methoden zur Datenanalyse erlauben es, ein umfassenderes Bild von Zustand von Patient:innen zu erlangen. Medizinische Daten wie z.B. Blutwerte, medizinische Bilder können mit Daten zum Lebensstil, wie z.B. Daten von Smart Watches kombiniert werden. Die Vielfalt von Daten und die darin enthaltenen Muster werden differenziertere Diagnosen erlauben. Ärzt:innen werden Patient:innen ganzheitliche Empfehlungen zur Verbesserung ihrer Gesundheit geben können.
Was möchten Sie in der Gesundheitswirtschaft, dem Gesundheitssystem bzw. in der Gesundheitsversorgung Österreichs verändern?
Gemeinsam mit meiner Forschungsgruppe entwickle ich Algorithmen zum Auffinden von Mustern aus großen und komplexen Datenmengen, wie sie in der Medizin häufig erhoben werden. In einem aktuellen FWF Projekt versuchen wir z.B., in EEG Daten Muster zu finden, die es erlauben vorherzusagen, welches Medikament am wirksamsten für eine Patientin mit Depressionen ist. Heutzutage muss man unterschiedliche Medikamente ausprobieren, was häufig für die Patientin einen sehr langen Leidensweg bedeutet. Mehr Informationen zum Projekt finden Sie hier https://dm.cs.univie.ac.at/research/projects/project/347/
Welche Rolle wird dabei Ihre Vision, Strategie bzw. Geschäftsidee spielen?
Es dauert sicherlich noch einige Zeit bis die Ergebnisse von Grundlagenforschungsprojekten wie diesem in die medizinische Praxis einziehen. Solche Projekte sind wichtig und werden die Patientenversorgung in Zukunft verbessern.