Junge Internationals
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Internationals schaffen Wirtschaft

Unternehmenskultur und Willkommenskultur sind Schlüsselfaktoren im Wettbewerb um internationale IT-Fachkräfte. Ein Blick auf die Willkommenskultur in Oberösterreich ist ein gemeinsames Anliegen heimischer IT-Unternehmen, die in einer Expertengruppe bei diesem Thema zusammenarbeiten. 

Lesedauer: 3 Minuten

Aktualisiert am 10.01.2024

Digitale Tranformation ist in aller Munde. Sie ist eine Riesenchance, nicht nur die Wirtschaft, sondern alle Bereiche unseres Lebens effizienter, umweltfreundlicher, zukunftstauglicher zu gestalten. Das Rezept scheint also gefunden, nur fehlt es massiv an Menschen, die das Rezept umsetzen.

Auch in Oberösterreich fehlen den Unternehmen massiv IT-Fachkräfte (ca. 8000, österreichweit 28.000), sowohl in den IT-Unternehmen, als auch in der Industrie und anderen Wirtschaftssektoren. „Der Bedarf an IT-Fachkräften kann bereits jetzt nicht im Inland gedeckt werden, auch nicht in Europa“, warnt Christoph Schumacher, Obmann der Sparte Information + Consulting (IC), zu der auch die Unternehmen der Informationstechnologie gehören. „Wir brauchen globale Sichtweisen, was IT-Fachkräfte betrifft.“ Schumacher bringt es auf den Punkt: „Think global, act global“ lautet die Devise, wenn es um IT-Fachkräfte geht. Oberösterreich braucht dringend internationale IT-Fachkräfte. 

IT-Talente sollten willkommen sein

„IT-Talente, die in einem oberösterreichischen Betrieb arbeiten, sollten bei uns demnach willkommen sein und da sind auch alle Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher gefragt“, so Schumacher und verweist auf heimische IT-Unternehmen, die hier schon sehr, sehr weit sind und im Rahmen des WKOÖ-Projekts „Akquise Internationaler Arbeitskräfte“ (AIA) in der Sparte IC im „Expeditionsteam IT“ mitarbeiten. 

Die Unternehmenskultur der IT-Unternehmen ist international, es wird in internationalen Teams gearbeitet, im Recruiting setzt man auf Relocation-Pakete und Active Sourcing, im Onboarding gibt es „International Buddies“ usw. Unternehmen haben viele Werkzeuge selbst in der Hand und sind gefragt, hier ständig neue Lösungen im Wettbewerb zu generieren.

Im Rahmen des Projekts AIA wurde auch ein interessenpolitisches Forderungspaket mit der Zielsetzung geschnürt, rechtliche Rahmenbedingungen und/oder Verfahrenswege – über die beiden letzten Reformen zur Rot-Weiß-Rot-Karte hinaus - zu ändern bzw. zu optimieren. 

Kernforderungen aus dem AIA-Projekt

  • Senkung der Zugangserfordernisse zur Mangelberufsliste
  • Forderungen nach besseren Matching-Möglichkeiten qualifizierter Kandidaten aus Drittländern mit heimischen Unternehmen
  • Aufenthaltstitel für Lehrlinge 18+ aus Drittländern
  • Verbesserung des Verfahrens
  • Erweiterung des Familienzuzugs auch für Partnerinnen und Partner
  • Verbesserungen beim Service durch Behörden

Expeditionsteam IT: im Wettbewerb Schritt halten

Der IT-Sektor ist wettbewerbsentscheidend für Oberösterreich. IT-Talente können sich entscheiden, in Oberösterreich zu arbeiten, in der Schweiz, in Deutschland, England, China oder in den USA. IT-Talente sind überall gefragt. Die künstliche Intelligenz befeuert diesen IT-Mangel in vielen Bereichen. 

Die ersten Monate sind entscheidend

„Wenn Internationals nach Oberösterreich kommen, dann sind die ersten Monate entscheidend“, weiß Spartengeschäftsführer Thomas Oberngruber aus der Projektgruppe. „Die am häufigsten genannten Probleme sind der Zugang zu (englischsprachigen) Ärzten und der Bereich Wohnen. Oft sind IT-Internationals Vorbehalten bzw. Vorurteilen ausgesetzt, die eine Integration erschweren. Deshalb müssen wir hier und jetzt ansetzen, um im dynamischen internationalen Wettbewerb um IT-Fachkräfte Schritt halten zu können.“ 

Folgende IT-Unternehmen (in alphabetischer Reihenfolge) arbeiten im „Expeditionsteam IT“ mit, begleitet von Unternehmensberater Wolfgang Berger, und werden IT-Internationals mit ihren wertvollen Beiträgen für unseren Standort in einer Testimonialserie vorstellen:

  • BMD SYSTEMHAUS GesmbH
  • Dynatrace Austria GmbH
  • Fabasoft International Services GmbH
  • LIWEST Kabelmedien Gesellschaft mbH
  • MIC Datenverarbeitung GmbH
  • Netural GmbH
  • Programmierfabrik GmbH
  • Silicon Austria Labs - Standort OÖ 
Expeditionsteam IT
© WKOÖ V. l. Wolfgang Berger (Wolfgang Berger Consulting), Margit Klima-Bencic (MIC), Markus Roth (Obmann UBIT), Maria Gratzl (LIWEST), Romana Hausleitner (BMD), Christian Heinzelreiter (Netural), Elke Steinbichler (Fabasoft), Thomas Buchegger (Silicon Austria Labs – Standort OÖ), Thomas Oberngruber (WKOÖ), Mihaela Milekic (Programmierfabrik), Flora Hackl (Fabasoft).

Bewusstsein für Willkommenskultur steigt

Eine große Stellschraube orten die IT-Unternehmen aus dem Expeditionsteam in der oberösterreichischen Willkommenskultur. Eine Kurzbefragung der Internationals, die in diesen Betrieben arbeiten, zeigt, dass Oberösterreich ein gutes Image unter den IT-Internationals hat. 7 von 10 IT-Internationals empfehlen Oberösterreich weiter. Sie schätzen die Lebensqualität und die vielen Möglichkeiten, die vor allem die Natur bietet. Oberösterreich gilt zudem als sicher, was für IT Internationals einen hohen Wert hat. Schumacher: „Oberösterreich hat bei IT-Internationals einen guten Ruf, aber wir haben im Wettbewerb mit anderen Regionen Luft nach oben. Dieses Potenzial müssen wir erschließen, wenn wir weiterhin erfolgreich sein möchten. Denn der IT-Fachkräftemangel verschärft sich, vor allem auch befeuert von den steigenden Arbeitskosten und der Inflation.“ 

Internationals binden, Familien bestmöglich integrieren

Oberösterreich hat mit den Fachhochschulen, den Universitäten und Ausbildungsorganisationen, angefangen bei der Anton Bruckner International School, der LISA und immer mehr englischsprachigen Schulformen, auch Schulen mit Fokus auf IT, wie zum Beispiel in der HTL Leonding. Diese Initiativen sind wesentlich und werden dringend gebraucht, um Internationals zu binden und die Familien bestmöglich zu integrieren.