Speaker:innen SUPPLY CHAIN SUMMIT 2023
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Supply Chain Summit 2023: Innovative Ansätze für eine vernetzte und widerstandsfähige Lieferkette der Zukunft

Rückblick und Unterlagen vom 12.12.2023 

Lesedauer: 3 Minuten

Aktualisiert am 15.12.2023

Herausforderungen im Zusammenhang mit Lieferketten, insbesondere Lieferkettengesetze, sind derzeit in aller Munde. Der Supply Chain Summit hat eine einzigartige Gelegenheit geboten, von Experten zu lernen, Erfahrungen zu teilen und gemeinsam nach innovativen Ansätzen für eine vernetzte und widerstandsfähige Lieferkette der Zukunft zu suchen. 

In einigen europäischen Staaten existieren bereits Gesetze für die Achtung der Menschenrechte und Umwelt in globalisierten Wertschöpfungsketten.

Seit Jänner 2023 gilt in Deutschland das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz.  

Um innerhalb der Europäischen Union gleiche Wettbewerbsbedingungen zu schaffen, arbeiten die EU-Institutionen intensiv an ihrem Vorschlag für eine Corporate Sustainability Due Diligence Richtlinie („EU-Lieferkettengesetz“). Erklärtes Ziel ist nachhaltiges und verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln in allen globalen Wertschöpfungsketten zu fördern. Unternehmen spielen dabei eine Schlüsselrolle. In Zukunft sollen Unternehmen verpflichtet werden, negative Auswirkungen ihrer Tätigkeit auf die Menschenrechte und die Umwelt zu ermitteln und erforderlichenfalls zu verhindern, abzustellen oder zu vermindern. Die Sorgfaltspflichten sollen entlang der gesamten Wertschöpfungskette gewährleistet sein.  

Wie die neuen Regelungen ausgestaltet sein könnten, vor welchen Herausforderungen österreichische Unternehmen stehen und wie Technologien wie künstliche Intelligenz Unternehmen beim Umgang mit diesen Herausforderungen unterstützen kann, wurde im Rahmen der Veranstaltung intensiv diskutiert.

Von Dr. Rosemarie Schön, Leiterin der Abteilung für Rechtspolitik der WKÖ, wurden die zahlreichen Teilnehmer:innen vor Ort und online willkommen geheißen. In ihrer Einleitung betonte sie, dass sich die österreichische Wirtschaft zu nachhaltigem, verantwortungsvollem und zukunftsfähigem Wirtschaften bekennt und die Intentionen der Initiative, den internationalen Menschenrechts- und Umweltschutz durch einen kohärenten Rechtsrahmen zu verbessern, unterstützt. Allerdings sollte jegliche gesetzliche Regelung mit Augenmaß erfolgen. Die Anforderungen an Unternehmen sollten klar, überschaubar und verhältnismäßig sein.

Die Inhalte des Vorschlags zur Corporate Sustainability Due Diligence Directive und der aktuelle Stand der Gesetzwerdung wurden von Mag. Mario Micelli, dem zuständigen Referenten im Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft vorgestellt. Die Arbeiten auf europäischer Ebene befinden sich im Endstadium des sogenannten Trilogs. Eine politische Einigung über die vorgeschlagene Richtlinie ist eventuell noch dieses Jahr absehbar.  

Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Mazal, Universitätsprofessor für Arbeits- und Sozialrecht an der Universität Wien und juristisches Mitglied des Lenkungsausschusses des Nationalen Kontaktpunktes der OECD Guidelines für multinationale Unternehmen, analysierte Herausforderungen und potenzielle Herangehensweisen an die besprochenen Sorgfaltspflichten und legte Vorschläge für die Unterstützung von Unternehmen bei Wahrnehmung ihrer Sorgfaltspflichten dar.  

Eine rechtliche Einordnung der Lieferkettenverantwortung nach geltendem Recht und abseits der CSDDD wurde von Ass.-Prof. Dr. Stephanie Nitsch, Tenure Track Professorin an der Universität Wien am Institut für Europarecht, Internationales Recht und Rechtsvergleichung und dort Leiterin der Forschungsstelle für Umweltrecht, eindrücklich erörtert.  

Einen Einblick in die unternehmerische Praxis im Umgang mit Sorgfaltspflichten entlang der Lieferkette, die bereits das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz in Deutschland normiert, boten uns Harald Nitschinger, Mitbegründer und Geschäftsführer von Prewave, einer globalen, KI-basierten Supply-Chain-Intelligence-Plattform und Felix Forster, Corporate Sustainability Manager der MM Gruppe, ein weltweit führender Produzent von Karton und Faltschachteln.

Das Wiener Startup Prewave durchleuchtet und monitored mit seiner KI-Lösung internationale Lieferketten. Die MM Gruppe verwendet Prewave als ihre KI-basierte Lösung für das Risikomanagement ihrer Lieferkette, die alle Aspekte des Risikolebenszyklus umfasst. Prewave identifiziert, analysiert, mitigiert und meldet Risiken in der Lieferkette der MM Gruppe. Prewave gewährleistet dadurch einen vollständigen End-to-End-Ansatz für eine transparentere, widerstandsfähigere und nachhaltigere Lieferkette. 

Die zahlreichen Fragen sowohl aus dem Publikum vor Ort als auch von den Interessierten im Livestream zeigten das große Interesse am Thema und die vielen noch unbeantwortbaren Fragen im Zusammenhang mit dem entstehenden Gesetzestext.

Wir danken den Vortragenden für ihre hervorragenden Beiträge und insbesondere unserer Moderatorin Conny Kreuter die souverän und kompetent durch diese hybride Veranstaltung geführt hat und verschiedenste Diskutant:innen zu Wort kommen ließ.

Präsentationen als PDF:

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