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Österreich fällt bei Investitionen zurück

2024 sinken die Bruttoanlageinvestitionen in Österreich um 2,2%, während sie im EU-Durchschnitt um 0,3% steigen – Österreich ist damit EU-Schlusslicht

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Aktualisiert am 23.07.2024

Österreich wird dieses Jahr zum EU-Schlusslicht bei der Investitionsentwicklung werden. Laut Prognose der Europäischen Kommission verschlechtert sich in keinem anderen EU-Mitgliedstaat die Investitionstätigkeit 2024 derart wie hierzulande. Im laufenden Jahr werden die Bruttoanlageinvestitionen um 2,2% sinken, während sie im EU-Durchschnitt um 0,3% steigen. Damit wiederholt sich eine Entwicklung aus dem Vorjahr: Auch 2023 kam es in Österreich zu einem Rückgang der Bruttoanlageinvestitionen (-1,3%), während sie im EU-Durchschnitt zulegten (+1,6%).

Balkendiagramm zu Bruttoanlageinvestitionen 2024: Österreich ist EU-Schlusslicht: 2024 um 2,2 % weniger Investitionen
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Ein wesentlicher Grund für die EU-weit gedämpfte Investitionstätigkeit war der steile Anstieg der Kreditzinsen, der immer noch nachwirkt. Dabei handelt es sich jedoch nicht um ein österreich-spezifisches Problem. Vielmehr sind davon alle Eurozonenländer in ähnlichem Ausmaß betroffen. Eine Erklärung für den überdurchschnittlichen Investitionsrückgang in Österreich ist die besonders starke Industrierezession. So brach 2023 die heimische Wertschöpfung in der Herstellung von Waren (-2,6%) gravierender ein als etwa in Deutschland (-0,1%) oder im EU-Durchschnitt (-0,8%). Die Industrierezession ist in Österreich zudem hartnäckiger als andernorts. Vorlaufindikatoren lassen bislang auch noch kein Ende Auftragsschwäche in der Industrie erkennen. Positiv auf die konjunkturelle Entwicklung und kreditfinanzierte Investitionen dürfte sich hingegen die Anfang Juni 2024 beschlossene Leitzinssenkung der EZB um 25 Basispunkte auswirken. Von diesem und möglichen noch folgenden Zinsschritten lassen sich Konjunkturimpulse erwarten.

Fazit: Investitionen, die heute nicht getätigt werden, sind die Wettbewerbsnachteile von morgen

Der starke Anstieg der Lohnstückkosten sowie die überdurchschnittlichen Energiepreise in Österreich belasten die Wachstumsperspektive und Investitionsfreude der Unternehmen. Es gilt daher, ebendiese durch zusätzliche steuerliche Investitionsanreize und eine verlässliche Energieversorgung mit wettbewerbsfähigen Preisen wieder zu entfachen.  

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