Preisliche Wettbewerbsfähigkeit: Österreich fällt deutlich zurück
Anstieg der Lohnstückkosten in Österreich seit 2015 deutlich über EU-27- und Euroraum-Schnitt, Entwicklung droht sich bis 2025 noch weiter zu verstärken
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Die preisliche Wettbewerbsfähigkeit gibt Aufschluss über die Preis- und Kostenpositionen eines Wirtschaftsstandortes. Einer der wichtigsten Indikatoren dafür, die Entwicklung der Lohnstückkosten, zeichnet ein besorgniserregendes Bild: Österreichs preisliche Wettbewerbsfähigkeit verschlechtert sich seit mehreren Jahren kontinuierlich, und diese Entwicklung verstärkt sich 2024 und 2025 weiter.
Lohnstückkosten steigen mit +43,5 % in Österreich deutlich stärker als bei wichtigen Handelspartnern
In den vergangenen Jahren haben sich die Lohnstückkosten in Österreich besonders dynamisch entwickelt. Mit einem Anstieg von +30,4 % seit 2015 liegt die heimische Steigerungsrate im Jahr 2023 um rund 10 Prozentpunkte über dem EU-27- und dem Euroraum-Schnitt. Der Abstand zu den besonders wichtigen Handelspartnern Deutschland und Italien beträgt 5,4 bzw. 17,1 Prozentpunkte. Auch gegenüber den USA hat sich die preisliche Wettbewerbsfähigkeit seit 2015 mit einem um 3,1 Prozentpunkte stärkeren Anstieg der Lohnstückkosten verschlechtert.
Laut Europäischer Kommission verstärkt sich der preisliche Wettbewerbsverlust Österreichs bis 2025 noch weiter: Der prognostizierte Anstieg der heimischen Lohnstückkosten um +43,5 % - relativ zu 2015 – liegt um 14,9 bzw. 15,5 Prozentpunkte über dem EU-27- bzw. Euroraum-Schnitt sowie merklich über den Erhöhungen in Deutschland (+9,5 Prozentpunkte), Italien (+22 Prozentpunkte) und den USA (+10 Prozentpunkte).
Fazit: Rasches Gegensteuern ist gefragt!
Eine gute preisliche Wettbewerbsposition ist entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg einer Volkswirtschaft. Für Österreich geht es nun darum, sich nicht aus dem Markt zu preisen, sondern rasch gegenzusteuern und die Trendwende zu schaffen, indem zügig angebotsseitige Kosten reduziert werden. Die Hebel, die dafür in Frage kommen, betreffen die Sicherung wettbewerbsfähiger Energiepreise, die Reduktion kostenintensiver bürokratischer Belastungen und auch die Senkung der Lohnnebenkosten.