Jugendliche Person blickt gemeinsam mit einer Person mittleren Alters, weißen schulterlangen Haaren und Brille auf Unterlagen, während in einem Laptop in der Küche getippt wird
© Yakobchuk Olena | stock.adobe.com

Österreich hinkt bei Erwerbsbeteiligung der Altersgruppe 55+ hinterher

Im EU-Vergleich arbeiten hierzulande nur 57% der 55- bis 64-Jährigen – in Deutschland sind es 3 von 4.

Lesedauer: 1 Minute

Aktualisiert am 06.11.2024

In Österreich liegt die Erwerbsbeteiligung älterer Personen deutlich unter dem EU-Schnitt und weit unter jener unserer nördlichen Nachbarn. Während in Deutschland im Vorjahr knapp drei Viertel der 55- bis 64-Jährigen erwerbstätig waren, trifft dies in Österreich lediglich auf 57,3% der Bevölkerung dieser Alterskategorie zu. Zum allergrößten Teil sind die nicht-erwerbstätigen Personen in dieser Altersklasse bereits in Pension.

Balken-Grafik zu EU-Ländern: Erwerbsbeteiligung älterer Personen in Österreich deutlich unter dem EU-Schnitt
© DMC / WKÖ
Grafik downloaden

 

Weniger als die Hälfte (49,4%) der 55- bis 64-jährigen Frauen in Österreich sind erwerbstätig. Aber auch Männer über 55 bleiben hierzulande deutlich seltener im Job als im EU-Vergleich. Nur knapp zwei Drittel (65,4%) der männlichen 55- bis 64-Jährigen sind in Österreich erwerbstätig. Damit ist der Anteil nicht nur wesentlich niedriger als jener der gleichaltrigen Männer in Deutschland (78,2%), sondern liegt sogar unter jenem der Frauen dieser Alterskohorte in unserem Nachbarland (71,0%).

Fazit: Ohne Anreize geht es nicht

Die geringe Erwerbstätigenquote Älterer wirkt sich nicht nur negativ auf die Verfügbarkeit von Arbeitskräften und das Wachstumspotenzial der österreichischen Volkswirtschaft aus, sondern gefährdet auch die Finanzierbarkeit unseres Sozialsystems.

Um den heimischen Arbeitsmarkt nachhaltig zu entlasten, ist die Politik gefordert, wirksame Anreize für längeres Arbeiten sowie für Mehrarbeit zu setzen – etwa abgabenfreies Arbeiten in der Pension und steuerfreie Überstunden. Darüber hinaus bedarf es einer Entlastung des Faktors Arbeit über die Senkung der Lohnnebenkosten sowie einer verstärkten Zuwanderung qualifizierter Arbeitskräfte.