Heimische Teilzeitquote auf Höchststand
Anteil der Teilzeitbeschäftigten bei 30%, Österreich damit auf Platz 2 im EU-Vergleich
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Die Erwerbsquote hat in Österreich einen Höchststand erreicht. Hauptgrund dafür: Der wachsende Anteil erwerbstätiger Frauen. Eine höhere Erwerbsbeteiligung wirkt sich typischerweise auch günstig auf das Wirtschaftswachstum aus. Dieser Effekt kann allerdings ausbleiben, wenn dies nicht auch mit einem Anstieg des gearbeiteten Stundenvolumens einhergeht. In Österreich ist genau dies der Fall: Trotz der steigenden Erwerbsbeteiligung liegt das in Stunden geleistete Arbeitsvolumen weiterhin unter dem Vorpandemieniveau.
Starker Anstieg der Teilzeitarbeit seit Pandemie
Österreich unterscheidet sich damit von anderen Ländern, denn in der EU insgesamt wurden pandemieinduzierte Rückgänge beim geleisteten Arbeitsvolumen bereits wieder wettgemacht. Ein wichtiger Grund für das Auseinanderklaffen der Anzahl der Erwerbstätigen und dem geleisteten Stundenvolumen in Österreich ist der starke Anstieg der Teilzeitarbeit. In Österreich arbeiteten Arbeitnehmer:innen vor der Pandemie durchschnittlich 34,6 Wochenstunden, im Vorjahr waren es nur mehr 32,7 Stunden pro Woche. Österreich hat die zweithöchste Teilzeitquote in der EU.
Grafik downloadenBei Frauen liegt die Teilzeitquote Österreichs sogar weit oberhalb des EU-Durchschnitts. In Österreich arbeitet die Hälfte der erwerbstätigen Frauen Teilzeit, während es in der EU bloß 29% sind. Interessant ist, dass in Österreich auch überdurchschnittlich viele Männer Teilzeit arbeiten. Während in Österreich 12% der erwerbstätigen Männer einer Teilzeitbeschäftigung nachgehen, sind es im EU-Durchschnitt nur 8%.
Fazit: Kinderbetreuung ausbauen, steuerliche Anreize für Vollzeitarbeit schaffen
Eine Verbesserung des Kinderbetreuungsangebots würde Eltern eine Ausweitung der Arbeitszeit ermöglichen. Zudem könnte sich die Beseitigung von volkswirtschaftlich unerwünschten Anreizen zur Teilzeit- im Vergleich zur Vollzeitarbeit positiv auf das Arbeitsangebot wirken. Das ist auch angesichts des demografischen Wandels wichtig, um das Wachstumspotenzial Österreichs zu erhöhen und die Sozialsysteme finanzierbar zu halten.