Damit sich Leistung wieder lohnt
Angesichts der demografischen Entwicklung sind Anreize für Mehrarbeit notwendiger denn je. Eine Leistungs-Flattax auf Überstunden und einen Zuverdienst in der Pension könnte künftigen Engpässen entgegenwirken.
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Der jetzt schon erhebliche Fachkräftemangel wird durch die anrollende Pensionswelle der Babyboomer-Jahrgänge in den kommenden Jahren anhalten und sich sogar noch verschärfen. Dem Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche (wiiw) zufolge gehen allein zwischen 2022 und 2027 in Summe rund 540.000 Menschen der besagten, sehr geburtenstarken Jahrgänge in Pension. Laut Statistik Austria wird die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter in Österreich bis 2040 um 265.000 Personen abnehmen. Ganz Österreich leidet darunter, denn die Menschen fehlen in Krankenhäusern, Kindergärten, Schulen, Pflegeeinrichtungen, bei der Polizei - und in sämtlichen Wirtschaftsbereichen.
Dabei wären viele Menschen auch bereit, mehr und länger zu arbeiten, wenn die Anreize stimmen. Das zeigen die Ergebnisse einer market-Umfrage: 64% der berufstätigen Personen würden mehr arbeiten, wenn es sich für sie steuerlich auszahlt. Bei den 16- bis 29-Jährigen ist die Bereitschaft zu Mehrarbeit bei steuerbefreiten Überstunden mit 77% sogar noch deutlich höher – so wie übrigens auch in der Generation 60+ mit 70%. Zudem sagen 80% der Österreicher:innen, dass sie länger arbeiten würden, wenn der Zuverdienst in der Pension abgabenfrei wäre, bei der Generation 60+ sind es sogar 84%.
Fazit: Die Leistungsbereitschaft ist da, daher Steuern runter für die Fleißigen!
Damit wir unseren Wohlstand erhalten, muss sich die Bereitschaft, mehr zu leisten, wieder lohnen. Eine radikale Senkung von Steuern und Abgaben auf Arbeit in der Pension sowie auf Überstunden ist daher das Gebot der Stunde. Die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) schlägt eine pauschale Steuer von 20% auf Überstunden und auf Zuverdienste in der Pension vor. Mit der Einführung einer solchen „Leistungs-Flattax“ würde etwa der Zuverdienst von Pensionist:innen, die das Regelpensionsalter erreicht haben, pauschal mit 20% endbesteuert werden. Wer zum Beispiel im Monat 1.000 Euro zur Pension dazuverdient, dem sollen sofort 800 Euro bleiben. Es werden keine Sozialversicherungsbeiträge abgezogen und es soll am Jahresende keine Nachversteuerung mehr geben. So können Arbeiten im Alter – und nach dem gleichen Prinzip auch Überstunden – deutlich attraktiver werden.
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