Mehrere Wohnhäuser in Bauphase mit Balkonen, im Hintergrund Kräne unter blauem Himmel
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Konjunkturbeobachtung Gewerbe und Handwerk Q3: Stimmung wieder gekippt – Fünf Impulse gegen die konjunkturelle Abwärtsspirale

Steuerliche Entlastungen, Investitionsanreize und Bürokratie-Abbau als Gebot der Stunde

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Aktualisiert am 10.10.2024

Die frühsommerliche Hoffnung auf ein Stimmungshoch hat sich als trügerisch erwiesen. Österreichs Gewerbe und Handwerk rutscht tiefer in die Rezession, der Ausblick bis Jahresende bleibt getrübt. Das belegen die Ergebnisse der vierteljährlichen Konjunkturbeobachtung von KMU Forschung Austria. Um diese Abwärtsspirale zu stoppen, fordert die Bundessparte Gewerbe und Handwerk fünf konkrete Wachstumsimpulse für das nächste Regierungsprogramm:

  1. Wohnbauförderung gezielt einsetzen
  2. Anreize für den Wohnbau
  3. Erleichterte Finanzierungen
  4. Investitionsprämie als Wachstumsimpuls
  5. Bürokratie-Abbau 

Die wichtigsten Ergebnisse auf einen Blick:

  • Im 1. Halbjahr 2024 verzeichneten alle Branchen ein reales Minus. So betrug der reale (mengenmäßige) Umsatzrückgang –7,5%. Besonders eklatant fiel das Minus einmal mehr in den investitionsgüternahen Branchen aus. Die Rückgänge im Bau sind nun auch voll im Ausbaugewerbe angekommen.
  • Der Auftragsbestand ist deutlich gesunken: 40% der Betriebe könnten sofort zusätzliche Aufträge ausführen – ein hoher Wert für das 3. Quartal.
  • Auch im konsumnahen Bereich ist die Geschäftsentwicklung im 3. Quartal insgesamt negativ: Nur 19% der Unternehmen hatten Umsatzsteigerungen, 27% verzeichneten Umsatzeinbußen (54%: unverändert). Die Situation hat sich somit gegenüber dem Vorquartal wieder verschlechtert. Der Saldo beträgt nun -8 Prozentpunkte.
  • Die Erwartungen trüben wieder bzw. weiter ein: Nur 16% der Betriebe erwarten für das 4. Quartal Steigerungen der Umsätze oder Aufträge, 29% rechnen mit weiteren Rückgängen. Somit ergibt sich ein Saldo von -13 Prozentpunkten (nach -9 im Vorquartal). Der investitionsgüternahe Bereich ist mit einem Saldo von -19 Prozentpunkten erneut deutlich negativer gestimmt als die konsumnahen Branchen (Saldo: 0).
Konjunkturbeobachtung Gewerbe und Handwerk Q3