Konjunkturbeobachtung Gewerbe und Handwerk Q2: Schwieriges Umfeld, aber verbesserte Stimmung
Die überbordende Bürokratie lässt die Kosten für Betriebe steigen, verschärft den Fachkräftemangel weiter und hemmt Investitionen und Innovation.
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Aktualisiert am 10.10.2024
Die Ergebnisse der vierteljährlichen Konjunkturbeobachtung zeigen, dass sich das Gewerbe und Handwerk – auch wenn sich die Stimmung etwas aufgehellt hat - weiterhin in einem schwierigen Umfeld befindet. Die Betriebe stöhnen unter einer immer schwerer wiegenden Bürokratielast, wie eine Sonderauswertung der KMU Forschung Austria belegt.
Die wichtigsten Ergebnisse auf einen Blick:
- Im 1. Quartal 2024 wurde ein Auftrags- bzw. Umsatzminus von nominell -3,6% (real -8,1%) erwirtschaftet. Besonders groß fiel das Minus in stark von der Baukonjunktur abhängigen, investitionsgüternahen Branchen aus; im Plus waren primär konsumnahe Branchen.
- Im 2. Quartal 2024 sind die Auftragsbestände in nahezu allen investitionsgüternahen Branchen gesunken. Bei den konsumnahen Betrieben hält sich die Zahl der Betriebe, die im 2. Quartal Umsatzsteigerungen (21%) hatten, nun fast die Waage mit jenen, die Rückgänge verzeichneten (22%).
- Die Erwartungen für das 3. Quartal haben sich aufgehellt: Die konsumnahen Branchen sind optimistischer - die Betriebe, die Umsatzsteigerungen erwarten, überwiegen um einen Prozentpunkt. Bei den investitionsgüternahen Betrieben ist dieser Saldo noch negativ (-15 Prozentpunkte), allerdings besser als im Vorquartal (-23 Prozentpunkte).
- Für 70,9% der Betriebe im Gewerbe und Handwerk haben die Belastungen durch Bürokratie in den vergangenen drei Jahren zugenommen. Für 28,7% blieb alles unverändert, eine Entlastung spüren nur 0,4%.
- Die durch bürokratische Auflagen verursachten Kosten belaufen sich auf 4,3 Mrd. Euro pro Jahr bzw. 70 Mio. Arbeitsstunden.