
Deutschland-Monitor 2/2025: Deutschland vor dem Regierungswechsel
Wirtschaftspolitische und konjunkturelle Entwicklungen in Deutschland kurzgefasst
Lesedauer: 1 Minute
Deutschland vor dem Regierungswechsel
Deutschland befindet sich in zweifacher Hinsicht an einem Wendepunkt: Auf der einen Seite gibt sich das Land mit der Reform der Schuldenbremse eine historische Neuausrichtung in seiner Haushaltspolitik. Damit reagiert die künftige Regierung noch vor ihrer Amtszeit auf die verschärfte Sicherheitslage in Europa und die chronische Investitionslücke im Land.
Auf der anderen Seite erfährt die vom liberalen Freihandel geprägte globale Ordnung, die das deutsche Wirtschaftswachstum in den letzten Jahrzehnten stets zuverlässig gestützt hat, einen Frontalangriff durch die zollpolitischen Rundumschläge der neuen US-Regierung. Strukturelle Herausforderungen, wie hohe Energiepreise oder die wachsende Produktmarktkonkurrenz aus China belasten die Industrie.
Die neue Regierung aus Union und SPD, die im Mai vereidigt werden dürfte, hat sowohl im eigenen Land als auch europäisch und international ein komplexes Aufgabenspektrum vor sich.
Industrieproduktion Deutschland vs. global
Index 2021=100

Schwerpunkte im aktuellen Deutschland-Monitor
- Stagnation für 2025 erwartet
- Turbulenzen auf den Finanzmärkten
- Düstere Exportaussichten für 2025
- Budget: Deutschland bereitet sich für die Zukunft vor
- Dynamik in der Unternehmensstruktur Deutschlands
- Produktionsausblick auf Stagnationskurs
- Stagnierende Auftragseingänge
Fazit
Angesichts erheblicher Abwärtsrisiken, dürfte Deutschland 2025 im besten Fall ein Stagnationsjahr bevorstehen. Der Blick auf die makroökonomischen Indikatoren zeigt aber auch, dass insbesondere Industrie und Exportwirtschaft vor langfristigen strukturellen Herausforderungen stehen – und solche sind über den rein budgetären Weg nicht zu lösen. Die Gemeinschaftsdiagnose betont die Notwendigkeit von umfassenden Strukturreformen.
Rückenwind bietet die schrittweise Lockerung der Geldpolitik durch die EZB. Für große Unsicherheit sorgt hingegen die neue US-Handelspolitik, die schwer auf dem exportorientierten Wachstumsmodell Deutschlands lasten wird. Für die österreichische Wirtschaft wäre ein wirtschaftspolitischer Erfolg der künftigen Koalitionäre von großer Bedeutung.
Weitere Ausgaben als PDF
- 1/2025: Jahr der Weichenstellungen
- 4/2024: Kein Wachstum für 2024 – Deutsche Wirtschaft hat das Nachsehen
- 3/2024: Der lange Weg zur Erholung – Deutsche Wirtschaft kommt nicht in Fahrt
- 2/2024: Hoffnung auf Erholung – Industrie bleibt Sorgenkind
- 1/2024: Deutschland fällt bei Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit zurück
- 1/2023: Industrie kam ohne Rezessions-Dämpfer durch den Winter, steht aber vor Herausforderungen des Strukturwandels