Sparte Industrie

Stärkung des Eigenkapitals jetzt!

Die besonderen Umstände der Coronakrise haben gezielte staatliche Unterstützungsmaßnahmen für Unternehmen notwendig gemacht. Für die österreichische Industrie ist aber nun wichtig, dass wieder die Leistungsfähigkeit der Unternehmen in den Vordergrund rückt. Ein wesentlicher Beitrag dazu wäre die steuerliche Begünstigung zur Bildung von Eigenkapital.

Lesedauer: 1 Minute

13.03.2023

Die öffentliche Hand hat in der Coronakrise rasch und umfassend finanzielle Hilfen für Unternehmen bereit gestellt. Diese Maßnahmen waren gut und richtig, sie haben großflächige Schäden an der Wirtschaftsstruktur des Landes verhindert. Dadurch ist nunmehr ein zügiger und kraftvoller Neustart möglich.  

Im Interesse der Industrie ist die Optimierung der Rahmenbedingungen für industrielle Tätigkeit in Österreich. Dazu gehört, dass man den Unternehmen die Chance eröffnet, selbst ihre Krisenresilienz durch eine verbesserte Kapitalausstattung zu erhöhen. Es ergibt wenig Sinn, durch falsche Anreize die Kapital- und Ertragskraft von Unternehmen zu schwächen und dann durch finanzielle Hilfe des Staates diese Schwäche auszugleichen. 

Die österreichische Industrie begrüßt daher ausdrücklich,  dass Finanzminister Gernot Blümel Mitte Juni bei einer Veranstaltung der WKÖ die steuerliche Gleichstellung von Fremdkapital und Eigenkapital und die Absenkung der Körperschaftssteuer auf 21 Prozent in Aussicht gestellt hat. Und eine „rasche“ Umsetzung zugesagt hat.  

Die Forderung der Industrie nach einer steuerlichen Gleichstellung von Fremdkapital und Eigenkapital liegt seit langer Zeit auf dem Tisch. In unzähligen Studien wurde immer wieder gezeigt, dass eigenkapitalstarke Unternehmen innovativer sind, stärker wachsen, erfolgreicher in ihrer Exporttätigkeit sind, mehr Arbeitsplätze schaffen und – für den Finanzminister eine gute Nachricht – ein höheres Steueraufkommen generieren. Bedauerlicher Weise wurde diese Evidenz bislang ignoriert und im österreichischen Steuersystem der Ersatz von Eigenkapital durch Fremdkapitalquote begünstigt. Zu hoffen ist, dass das Finanzministerium nicht nur rasch einen entsprechenden Entwurf vorlegt, sondern dieser für die Unternehmen dann auch ohne großen Verwaltungsaufwand umsetzbar ist. 

Hinsichtlich der Senkung der Körperschaftssteuer wird – mit Recht – immer wieder auf das internationale Umfeld verwiesen, das aus Gründen des Standortwettbewerbs diesen Schritt nahe legt. Gleichzeitig erlaubt eine geringere Körperschaftssteuer den Aufbau von Eigenkapital und ergänzt damit die Maßnahme der Gleichstellung von Fremdkapital und Eigenkapital.

Für die Zukunft der österreichischen Industrie ist die Kapitalausstattung eine wesentliche Basis, um weiterhin mit ihren Produkten und Prozessen am Markt zu reüssieren und ein hohes Maß an Investitionen zu tätigen. Daraus sollten sich auch vor dem Hintergrund generell volatilerer Marktgegebenheiten solide Ertragschancen für die Industrie ergeben. Dies würde sich nicht zuletzt auch auf die Höhe der Steuereinnahmen in Österreich merkbar positiv auswirken.

Unterschrift
©

Mag. Sigi Menz
Obmann der Bundessparte Industrie

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