Sparte Industrie

Energieforschung: Breakthrough-Technologien der Industrie im Fokus

Informationen der Bundessparte Industrie

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Zwei Leuchtturmprojekte widmet die #mission2030 – Österreichische Klima- und Energiestrategie der Energieforschung. Für die Industrie geht es dabei vor allem um Technologieführerschaft, den verbesserten Zugang zu internationalen Kooperationen und Märkten, sowie um die Erhöhung von Fördermitteln und die Beiträge von Breakthrough-Technologien zur Dekarbonisierung des Energiesystems.

Breakthrough-Technologien sollen bei zumindest gleichem Output zu einer sprunghaften Reduktion von Rohstoff- und Energieverbrauch beitragen, rohstoff- und energierelevante Abhängigkeiten vermindern. Sie sind eine wichtige Voraussetzung für die Dekarbonisierung industrieller Prozesse und Produkte.

Missionsorientierte Schwerpunkte

Leuchtturm 9 – Bausteine für die Energiesysteme der Zukunft – beschreibt vier Zielbilder und legt damit Schwerpunkte der Aktivitäten zur Mission Innovation fest:

  • Plus Energie Areale (Gebäudeeffizienz, CO2-neutrale Städte und urbane Räume),
  • Intelligente integrierte Systeme und Netze (Flexibilisierung der Energiesysteme zur sektor-, energieträger- und infrastrukturübergreifenden Integration),
  • Breakthrough-Technologien für die Industrie (siehe unten), und
  • Energieeffiziente Mobilitätssysteme der Zukunft (Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Automotive- und Aeronautikindustrie, Null- und Niedrigstemissionsfahrzeuge, automatisierter Verkehr, Batteriezellenproduktion)

Leuchtturm 10 – Programm Mission Innovation Austria – beinhaltet neben der Beteiligung an der internationalem Kooperationsinitiative Mission Innovation, am EU-Strategieplan für Energietechnologien (SET-Plan) und einschlägigen Ausschreibungen der Internationalen Energieagentur (IEA) spezifische nationale Ausschreibungen und Förderprogramme, die Schaffung der Voraussetzungen für regulatorische Innovationszonen („Experimentierklausel“ nach deutschem Vorbild) sowie die Nutzung von Green Finance Instrumenten für Forschung und Innovation.

Formulierung von Innovationszielen

Im Rahmen der Kick-Off-Veranstaltung im Oktober 2018 mit rund 150 Teilnehmern wurden Stakeholder-Fokusgruppen konstituiert und in weiterer Folge erste Innovationsaktivitäten abgesteckt. Nun liegen Portfolios dieser Aktivitätsschwerpunkte vor, die unter Leitung von BMVIT und AIT ausformuliert und in einen Umsetzungsplan eingearbeitet werden, der im Rahmen der Mission Innovation Austria Week im Mai präsentiert werden soll. Die Orientierung an den folgenden Prinzipien soll die Formulierung von Innovationszielen erleichtern:

  • Schwerpunktbasierung
  • Outputorientierung
  • Innovationsorientierung
  • Technolgieneutraität
  • Konkretheit

Das Schwerpunktthema „Breakthrough-Technologie für die Industrie“ umfasst bisher folgende Innovationsziele:

  • Industrieanlagen, Prozesse und Produkte, die für die Verwendung von emissionsarmen bzw. biobasierten Ressourcen optiert sind,
  • Hocheffiziente industrielle Prozesse, die Potenziale von Energierückgewinnung und Energiekaskaden maximal nutzen und geeignete Temperaturniveaus einsetzen,
  • Intelligente Industrieprozesse, die unter Einsatz digitaler Prozesssteuerungsmethoden die Teilnahme am sektorgekoppelten und flexiblen Energieverbund ermöglichen, und
  • Zukunftsweisende Business Case Modelle für Energieinnovationen, die den Standort und die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Industrie in einer klimaverträglichen Gesellschaft sichern

Geclusterte Innovationsaktivitäten

Folgende Innovationsaktivitäten wurden dazu bisher gelistet und sollen nun unter Ergänzung des Projekt-Leads, des spezifischen TRLs (Technology Readyness Level), eines indikativen Budgets und Förderbedarfs und eines konkreten Zeitplans ausfomuliert werden:

  • Regulierung – Digitalisierung (Anreize für Großverbraucher)
  • Entwicklung von Verfahren und Prozessen für CO2-freien Stahl
  • Herstellung von chemischen Produkten und Speichermedien aus Kohlenstoffströmen bei Industrieprozessen und Energieumwandlungsprozessen
  • Technologien und Komponenten für dach- und fassadenintegrierte PV-Großanlagen im Industriebereich
  • Policy & Incentives für Breakthrough Technologien
  • Nutzbarmachung von Zwischenprodukten in Industrieprozessen als Energiespeicher
  • Entwicklung von chemischen Stromspeichern für mobile und stationäre Anwendungen
  • Intelligente Industrieprozesse durch Kopplung der Planung in Unternehmen mit Steuerung des Energiesystems – dynamische Anpassung des Energiebedarfs an das fluktuierende Energieangebot
  • Entwicklung von Organisationsinnovationen im Industrieunternehmen und entlang der Wertschöpfungskette für energieintensive Industrien
  • Prozess-Re-Design und Optimierung in der Prozessindustrie und im diskreten Manufacturing – Integration in (biobasierte) Energiewerkstoffketten
  • Flexibilisierung industrieller Produktionssysteme und Bedarfsanpassung
  • Biogene Roh- und Brennstoffe in industriellen Prozessen
  • Minimierung des Ressourceneinsatzes in der Produktion
  • Entwicklung von Komponenten und Technologien zur Nutzung nieder-exergetischer Abwärme sowie Nutzbarmachung kontaminierter Abwärmeströme

Autor: Oliver Dworak
E-Mail: oliver.dworak@wko.at

Stand: 22.03.2019

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