Schwimmbadverband fordert mehr Sachlichkeit in der Pool-Debatte
ÖVS fordert "Hausverstand statt Poolverbot"
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Der österreichische Schwimmbadverband, ÖVS, widmete sich Ende Jänner im Rahmen seiner 50-jährigen Jubiläumstagung in Wien der Handlungsmaxime „Hausverstand statt Poolverbot“. Expert:innen der Wasserbranche, darunter Ing. Wolfgang Nöstlinger, Prof. Dr. Franz Mascher, Dipl.-Ing. Dr. Roman Neunteufel und Marcel Kreitl, diskutierten u.a. über die Themen Wassermanagement, Chlor und Wasserpflege. Der unbestreitbare Konsens: In Österreich ist genug Wasser vorhanden, doch der bewusste Umgang damit geht uns alle an.
Am 25. und 26. Jänner fand die Jahrestagung des ÖVS im Wiener Trend Hotel Savoyen statt. Eröffnet wurde die Konferenzmesse, an der mehr als 100 Brancheninsider:innen sowie knapp 20 Aussteller:innen aus fünf Ländern teilnahmen, von ÖVS-Präsident Johann Poinstingl. Der Verband, der rund 120 Mitglieder zählt, darunter ein knappes Fünftel aus dem benachbarten Ausland, steht seit jeher für Qualität, kompetente Beratung und Dialog. Unter den Ehrengästen befanden sich der Präsident des deutschen Bundesverbands Schwimmbad & Wellness, Dietmar Rogg, sowie der Präsident der Belgian Federation of Pool and Wellness Professionals, Joeri Dils.
Wassermanagement und Ressourcenschonung
In einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion wurden kontroverse Fragen wie etwa „Ist noch genug Wasser vorhanden?“ gestellt. Auch wenn gerade in den Sommermonaten hitzige mediale Debatten über eine Wasserknappheit geführt werden, zeigt der Faktencheck anderes: „In Österreich ist genug Wasser vorhanden, die Trinkwasserversorgung für den „Inhouse“-Bedarf jederzeit gesichert“, beschreibt, ÖVGW-Präsident Wolfgang Nöstlinger die Situation. 100 Mrd. Kubikmeter Wasser in Form von Niederschlägen fallen jährlich in Österreich, davon werden lediglich 3,1 Mrd. Kubikmeter genutzt. Pro Kopf und Tag werden rund 130 Liter Trinkwasser verwendet, davon 25 Prozent für die Klospülung und lediglich 5 Prozent für Swimmingpools. ÖVS-Präsident Johann Poinstingl ist davon überzeugt, dass ein ressourcenschonender Einsatz von Wasser sich steuern lässt: „Wichtig ist, dass nicht alle ihre Pools am ersten Frühlingswochenende gleichzeitig befüllen, denn dann kann es temporär und lokal zu Wasserengpässen führen. Um das zu vermeiden, können Gemeinden mit Wasserfüllplänen viel bewirken!“ Der ÖVS plant bereits im Frühjahr 2024 gemeinsam mit dem ÖVGW eine dementsprechende Informationskampagne, die sich an Gemeinden richtet. Dass ein bewusster Umgang mit Wasser wesentlich ist, unterstreicht auch Marcel Kreitl, Präsident der Garten- und Landschaftsbauverband: „Ein digital aufgesetztes Wassermanagement ist ein konstruktiver Lösungsansatz, um seinen eigenen Wasserverbrauch im Gartenbereich zu überblicken.“
Mythen, Meinungen, Medien
Mit den Vorurteilen über Chlor räumte der Grazer Umwelthygieniker, Univ.-Prof. Dr. Franz Mascher auf: „Chlor ist der Stoff, der durch die Trinkwasserdesinfektion nachweislich mehr Menschenleben gerettet hat als irgendein anderes Heilmittel. Wenn man chlorhaltiges Wasser trinken darf, dann kann man darin auch unbeschadet baden.“ „Um hartnäckigen Mythen entgegenzuwirken, sind faktenbasierte Informationen und permanente Aufklärungsarbeit notwendig“, brachte die Wiener Kommunikationsexpertin Sabine Pöhacker die kommunikativen Herausforderungen auf den Punkt. Als Beispiel nannte sie die österreichweite Kampagne „Hausverstand statt Poolverbot“, die 2.400 Bürgermeister:innen und Medienvertreter:innen über Fakten zum Thema Pool, Chlor und Wassermanagement informierte. Aktuell führt der ÖVS in Kooperation mit der Universität für Bodenkultur Wien eine Studie durch.
„Unser klares Nein zum Poolverbot hat sachliche Gründe“, so Johann Poinstingl. Zugleich forderte der langjährige ÖVS-Präsident eine seriöse Politik statt populistischer Schlagzeilen. Damit auch in Zukunft alle Freude am Wasser haben, sei in erster Linie ein sorgsamer und bewusster Umgang mit dieser Ressource erforderlich.
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Der österreichische Verband der Schwimmbad- und Saunawirtschaft, ÖVS, ist Teil der WKO, und hat zum Ziel, die Qualität der Branche durch laufende Aus- und Weiterbildung sowie durch die Erarbeitung von Norm- und Sicherheitsbestimmungen zu sichern und an aktuelle Bedürfnisse anzupassen. Der ÖVS bekennt sich zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen und leistet demensprechende Aufklärungsarbeit. Obmann ist Johann Poinstingl, Geschäftsführer Jürgen Rathmanner.
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