Sportartikelhandel
Die ökonomische Bedeutung des touristischen Sportfachhandels
Studie und Umfrage zu den Auswirkungen der COVID-19 Pandemie auf den Sportartikel Einzelhandel inkl. der Sportartikelvermietung in Tourismusregionen
Lesedauer: 3 Minuten
22.09.2023
Eine Untersuchung der SportsEconAustria (SpEA) unter der Leitung von Christian Helmenstein im Auftrag des Bundesgremiums Handel mit Mode und Freizeitartikeln in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) beleuchtet die Folgen der COVID-19 Pandemie auf den Sportartikelfachhandel in Österreichs Tourismusregionen .
Die Studie belegt, wovor die Branche schon in der letzten Wintersaison gewarnt hat: Falls erneut die Urlaubsgäste fehlen, werden die aktuellen Liquiditätsengpässe und Abwanderung von Mitarbeitern existenzbedrohend für die Sportfachhändler sein.
Kernaussagen zur Situation Sportartikel-Einzelhandels vom Februar 2021
- 44 % des Sportartikel-Jahresumsatzes in Österreich wird in touristischen Regionen erwirtschaftet – fast ausschließlich Familienbetriebe.
- Etwa 750 Sportartikelgeschäfte sind in touristischen Regionen, ein Großteil des Jahresumsatzes (mind. 60%) wird im Winter von Dez. bis März erzielt.
- 94 Prozent dieser Händler sind familiengeführte Einzelunternehmen.
- Insgesamt werden von diesen rund 963 Mio. Euro Umsatz erwirtschaftet.
- Demnach beläuft sich der Umsatz-Anteil der touristischen Sportfachhändler auf 44 % des gesamten Sportartikelmarktes in Österreich (2,2 Mrd. EUR).
- Etwa 750 Sportartikelgeschäfte sind in touristischen Regionen, ein Großteil des Jahresumsatzes (mind. 60%) wird im Winter von Dez. bis März erzielt.
- Diese Familienbetriebe sind vom Totalausfall der Wintersaison 2020/2021 massiv betroffen, weil vom Anfang bis Ende der Saison die Kunden fehlen.
- Die Wintersaison 2020/21 ist gelaufen und wird praktisch zu einem Totalausfall.
- Die Öffnung des Handels mit 8. Februar war ein erster wichtiger Schritt für die gesamte Branche – in erster Linie jedoch für Sportartikelhändler in Städten.
- Touristische Sportfachhändler hingegen stehen bereits seit Beginn der Wintersaison im November bis heute immer noch vor demselben Problem: Die Gäste fehlen!
- Die Umsätze aus den touristischen Herkunftsländern Deutschland, den Niederlanden und England machen über 70 Prozent des Umsatzes dieser Händler aus. Ohne Auslandstourismus fehlt ihnen weiter die Geschäftsgrundlage.
- Die Wintersaison 2020/21 ist gelaufen und wird praktisch zu einem Totalausfall.
- Die vorhandenen Wirtschaftshilfen müssen jetzt bei den Händlern ankommen. Rasche Liquidität ist überlebensentscheidend.
- Derzeit haben die Sportartikelgeschäfte in den Tourismusregionen Umsatzausfälle von bis zu 95 Prozent.
- Die Umfrage zeigt: Ohne zusätzliche externe Hilfe würden mehr als 4 von 5 Betrieben die Pandemie nicht überstehen.
- Skiverleih und Skiservice als das tragende Geschäftsmodell dieser Händler wurden lange von den Wirtschaftshilfen nicht ausreichend berücksichtigt.
- Der seit 16. Februar beantragbare Ausfallbonus ist ein entscheidendes Instrument, um die touristischen Sportfachhändler zu retten: er ist nicht an die Öffnung des Geschäftes gekoppelt und inkludiert auch Verleih und Service.
- Allerdings müsse die Wirtschaftshilfen unbedingt JETZT bei diesen Familienbetrieben ankommen.
- Derzeit haben die Sportartikelgeschäfte in den Tourismusregionen Umsatzausfälle von bis zu 95 Prozent.
Status Quo: Kernaussagen zur Situation Sportartikel-Einzelhandels Dezember 2021
- Die Abhängigkeit von ausländischen Gästen ist hoch. Reisebeschränkungen und (regionale) Lockdowns gefährden die Wintersaison erneut.
- Die touristischen Sportartikelhändler sind von den touristischen
Herkunftsmärkten abhängig. - Die Umsätze aus den touristischen Herkunftsländern Deutschland, den Niederlanden und England machen über 70 Prozent des Umsatzes dieser Händler aus.
- Geschlossene Grenzen, regionale ("Fleckerlteppich"-)Lockdowns, unklare und überbordene Quarantäne-Regelungen für Touristen würden die zweite Wintersaison in Folge zerstören. Das darf nicht passieren!
- Wir brauchen unbedingt europaweit abgestimmte Regelungen.
Über allem müssen offene Grenzen stehen. - Die Gäste wollen kommen. Sie müssen aber auch kommen dürfen!
- Die touristischen Sportartikelhändler sind von den touristischen
- Die größte Herausforderung für die Händler sind massive Liquiditätsengpässe.
- Was wir bereits im Februar 2021 gesehen haben und sich jetzt bestätigt: Ohne zusätzliche externe Hilfe hätten mehr als 4 von 5 Betrieben die Pandemie bereits nicht überstanden.
- Das bestätigt auch die am häufigsten in Anspruch genomme Corona-Hilfe: Der Fixkostenzuschuss
- Die Unterstützungen waren überlebensnotwendig für die gesamte Branche.
- Eine Unterstützung durch die Corona-Hilfen ist auch in der Wintersaison 2021/2022 notwendig (Liquidität!).
- Was wir bereits im Februar 2021 gesehen haben und sich jetzt bestätigt: Ohne zusätzliche externe Hilfe hätten mehr als 4 von 5 Betrieben die Pandemie bereits nicht überstanden.
- Neue qualifizierte Mitarbeiter zu finden ist extrem schwierig. Die Sportartikel-Einzelhändler in den Tourismusregionen müssen und wollen ihre Mitarbeiter halten.
- Zusätzlich zum Liquiditätsengpass ist ein weiteres massives Probelm
dazugekommen: die Abwanderung von Mitarbeiter aufgrund der hohen
Unsicherheit, ob eine Wintersaison stattfinden kann. - Wir brauchen ein klares Commitment für ein Stattfinden der Wintersaison, dass wir auch unseren Mitarbeitern Sicherheit geben können.
- Nur so können wir neue gewinnen und bestehende halten.
- Zusätzlich zum Liquiditätsengpass ist ein weiteres massives Probelm
- Der touristische Sportartikelhandel hat ein Netzwerk an Vorleistern und ist insbesondere eng mit der heimischen Skiindustrie vernetzt.
- ➔ Einbußen und Schwierigkeiten im Sportartikel-Einzelhandel treffen auch das
Netzerk der Vorleister. - Es besteht aber JETZT die Gefahr, dass dieses Netzwerk langfristig beschädigt wird, sollte die Wintersaison nicht wie geplant stattfinden.
- Die fehlende Liquidität bei den Händlern hat bereits zu geringeren Bestellungen bei der Industrie für diese Saison geführt.
- Auf jeden Euro, der im touristischen Sportfachhandel umgesetzt wird, kommen laut der aktuellen SpEA SportsEconAustria-Studie 51 Cent in vor- und nachgelagerten Branchen.
- Die Situation im Sportartikelhandel hat damit einen unmittelbaren Effekt auf die Wertschöpfung der Ski-Industrie und vieler Tourismusgemeinden in Österreich.
- Österreich lag bislang mit einem Absatz (Vor-Corona-Saison 19/20) von 444.907 Paar Ski (Alpin & Touren-Ski) auf Platz 2 hinter den USA. Haupt-Abnehmer der heimischen Ski-Industrie ist der touristische Sportartikelhandel.
- Wir müssen einen negativen Dominoeffekt auf unsere Weltmarktführer aus der österreichischen Ski-Industrie unbedingt vermeiden – sonst droht auch hier der Verlust von heimischer Wertschöpfung und Arbeitsplätzen.
- ➔ Einbußen und Schwierigkeiten im Sportartikel-Einzelhandel treffen auch das
- Der Sportartikel-Einzelhandel hat auch während der COVID-19 Pandemie investiert.
- Die Investitionsprämie wurde gut angenommen.
- Sogar in dieser Phase hat der touristische Sportfachhandel unternehmerisch gehandelt und investiert – im Vertrauen darauf, dass keinen neuerlichen Ausfall der Wintersaison gibt.
- Die Investitionsprämie wurde gut angenommen.