Schweiz: Zukunftsmarkt für heimische Exporteure, dank solider Wirtschaftslage & Innovationskraft.

Einschätzung des WKÖ-Wirtschaftsdelegierten

Status quo Wirtschaftslage und konjunktureller Ausblick für 2024

Die Schweiz verzeichnete in den vergangenen Jahren eine stabile wirtschaftliche Entwicklung mit moderatem Wachstum. Im Jahr 2023 wuchs die Wirtschaft laut EIU um lediglich 0,8 %, die Arbeitslosenquote lag bei ca. 2,3 % und die Inflationsrate blieb mit ca. 1,5 % moderat. Diese robusten Rahmenbedingungen bieten ein attraktives Umfeld für heimische Exporteure und Investoren. Für das Gesamtjahr 2024 wird ein BIP-Wachstum von 1,1 % prognostiziert. In ihrer außenpolitischen Strategie 2024-2027 zielt die Regierung darauf ab, stabile und wettbewerbsfördernde Rahmenbedingungen zu schaffen sowie Innovation zu fördern. Die Stärken der Schweiz liegen in ihrer Innovationskraft, in der starken Verzahnung von Ausbildung, Forschung und Industrie und in den daraus resultierenden, robusten Wirtschaftszahlen. Die Schweiz ist für österreichische Unternehmen ein anspruchsvoller Markt, da sie nicht Teil der EU ist. Zudem erschweren die in den 26 Kantonen unterschiedlichen gesetzlichen Vorschriften sowie die - je nach Landesteil unterschiedlichen Landessprachen - den Markteinstieg. Im Bereich Energie hat die Bevölkerung im Juni dem Stromgesetz zugestimmt, welches durch den Ausbau erneuerbarer Energien die Grundlage für eine sichere Stromversorgung der Schweiz sicherstellen soll.

Fazit: Die Schweiz bleibt trotz globaler Unsicherheiten - dank stabiler Wirtschaft und hoher Innovationskraft - ein attraktiver Markt für österreichische Exporteure und Investoren.

Einschätzungen zur Exportentwicklung 2024

Im Jahr 2023 ist das Exportwachstum auf hohem Niveau stagniert, wobei der Wert der exportierten Waren annähernd 10 Mrd. Euro erreicht hat. Unternehmen sind über die Auswirkung der globalen Krisen auf ihre Geschäftstätigkeit besorgt; zugleich sieht man sich aufgrund der guten Verfassung der Wirtschaft in einer guten Situation. Der Arbeitskräftemangel ist nach wie vor eine Herausforderung. Der positive Abschluss der Verhandlungen zwischen EU und der Schweiz über deren künftige Beziehungen ist ein Anliegen der Wirtschaft. Die Verhandlungen zwischen der EU und der Schweiz sollen voraussichtlich bis Ende 2024 abgeschlossen sein und dann für klare Verhältnisse sorgen.

Die Schweiz setzt verstärkt auf effiziente Fertigungstechnologien mit stetig steigender Digitalisierung (KI), Life Sciences, Investitionen in Verkehrsinfrastruktur und erneuerbare Energie. Nachhaltigkeit spielt dabei in allen Bereichen der Wertschöpfungskette eine zentrale Rolle.

Fazit: Die Aussichten für Exporte in die Schweiz im zweiten Halbjahr 2024 sind positiv, insbesondere, da die Stärkefelder der heimischen Wirtschaft gut zu den Wachstumsfeldern der Schweiz passen.

Konkrete Geschäftschancen und Situation für heimische Unternehmen

Die Schweiz ist nach Deutschland der zweitwichtigste Absatzmarkt für heimische Dienstleistungsexporte. Unternehmensnahe Dienstleistungen wie Software- und IT-Services, Logistiklösungen sowie Marketing und Werbung nehmen eine herausragende Stellung ein und bieten aufgrund der hohen Kompetenz und guten Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Wirtschaft weiterhin signifikantes Wachstumspotenzial. Chemikalien, Rohstoffe für die Pharmaindustrie, Maschinen, Anlagen, Fahrzeuge, Metalle, Holz- und Papierwaren sowie Möbel zählen zu den wichtigsten Exportgütern Österreichs in die Schweiz.

Zu den Hauptrisiken gehören Wechselkursschwankungen sowie anhaltende Unsicherheiten in der Beziehungen EU–Schweiz, die den Handel potenziell erschweren könnten. Trotz dieser Herausforderungen bietet die Schweiz eine stabile politische und wirtschaftliche Umgebung, hohe Kaufkraft und hervorragende Infrastruktur. Zudem fördern die Innovationskraft und Produktivitätsoptimierungen den Bedarf an hochwertigen Produkten/Dienstleistungen aus Österreich.

Fazit: Trotz einiger Herausforderungen bietet die Schweiz für heimische Unternehmen ein attraktives Umfeld mit hoher Kaufkraft, Qualitätsbewusstsein und Innovationsfreude.