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Gefahrgutvorschriften - ADR 2025
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Am 1.1.2025 traten zahlreiche Änderungen der Gefahrgutvorschriften (ADR, RID und ADN) in Kraft. Bis 30.6.2025 ist es erlaubt, weiterhin das ADR 2023 anzuwenden. Nach Ablauf einer sechsmonatigen Übergangsfrist gilt für den Transport von gefährlichen Gütern auf der Straße ab 1. Juli 2025 nur noch das ADR 2025.
Die neuen Bestimmungen des ADR 2025 bringen auch eine Klarstellung bezüglich der Unterweisungspflicht bei "Begrenzten Mengen" nach Kapitel 3.4 ADR (LQ).
Die Regelung der "Begrenzten Mengen" enthält Bestimmungen über die Verpackungsgröße. Gefährliche Güter dürfen demnach unter stark vereinfachten Bedingungen befördert werden, wenn sie bestimmte Mengen je Verpackung nicht überschreiten, in Innenverpackungen (z. B. Flaschen, Dosen) enthalten sind, die sich in Außenverpackungen (z. B. Kisten) oder in Trays mit Dehn- oder Schrumpffolie befinden und besonders gekennzeichnet sind.
Hier finden Sie detaillierte Informationen.
Das ADR 2025 legt nun klarstellend fest, dass auch alle Fahrer, die in begrenzten Mengen verpackte gefährliche Güter befördern, unter die Unterweisungspflicht gemäß Kapitel 1.3 fallen. Im Kapitel 3.4 wird nun durch einen ausdrücklichen Querverweis auf Abschnitt 8.2.3 klargestellt, dass vor der Beförderung gefährlicher Güter, die in begrenzten Mengen verpackt sind, auch die Fahrer und Fahrzeugbesatzungen eine Unterweisung gemäß Kapitel 1.3 erhalten müssen.
Gemäß Kapitel 1.3 ADR und § 14 ASchG sind allgemeine und aufgabenbezogene Unterweisungen sowie Sicherheitsunterweisungen auch bei Inanspruchnahme der Erleichterungen bei allen beteiligten Personen durchzuführen. Arbeitgeber sind gemäß ADR verpflichtet entsprechende Aufzeichnungen aufzubewahren. Die Unterweisung nach Kapitel 1.3 ADR ist regelmäßig durch Auffrischungen zu ergänzen, um den Änderungen von Vorschriften nachzukommen. Gemäß Gefahrgutbeförderungsverordnung sind die Unterweisungen vom Gefahrgutbeauftragten des Unternehmens selber oder unter dessen Aufsicht durchzuführen. Lehrpersonal mit einer nachweislichen Qualifikation für die Ausbildungen zum Gefahrgutbeauftragten, Gefahrgutlenker oder Sachkundigen, ist ebenfalls unterweisungsberechtigt.
Als Sachkundiger gilt eine Person, die die nötige Fachkenntnisse hat. In Frage kommen beispielsweise der Gefahrgutbeauftragter, Betriebsinhaber oder Betriebsleiter, wenn diese die nötige Fachkunde besitzen. Es kann auch ein externer Gefahrgutbeauftragter sein. Es muss eine Person sein, die im konkreten Fall die konkreten Gefahren kennt und die Fachinformation dazu vermitteln kann.
Über die durchgeführten Unterweisungen sind Aufzeichnungen zu führen und diese zumindest fünf Jahre lang ab dem Zeitpunkt der Unterweisung aufzubewahren. Die unterweisende Person muss sich ihrer Mitverantwortung hinsichtlich der Eignung oder offenkundigen Nicht-Eignung der unterwiesenen Person bewusst sein.