Holzwürfel zeigen den Übergang von 2023 auf 2024 an indem am 4. Würfel die 3 und die 4 zu sehen sind.
© Dilok | stock.adobe.com
Finanzdienstleister, Fachgruppe

Auf ein herausforderndes 2023 folgt Optimismus für 2024

2023 war ein herausforderndes Jahr, für 2024 sind Silberstreifen am Horizont erkennbar.

Lesedauer: 2 Minuten

Es war ein äußerst herausforderndes Jahr, geprägt von weiterhin hoher Inflation, steigenden Zinsen, Stagflation der österreichischen Wirtschaft, 7 Anhebungen des Leitzinses innerhalb von 8 Monaten und den damit einhergehenden enormen Auswirkungen auf Kreditbedingungen. Für FV-Obmann Hannes Dolzer war 2023 ein herausforderndes Jahr, für 2024 sind Silberstreifen am Horizont erkennbar

Rückblick auf 2023:

Das vergangene Jahr war von 3 großen Herausforderungen geprägt:

  1. Starker Rückgang bei neuen (Immobilien-)Krediten, bedingt durch KIM-VO und – durch die
    starke Anhebung des Leitzinses – auch gestiegene Zinsen für Kreditnehmer:innen. Beides
    führte dazu, dass kaum mehr Immobilienkredite bewilligt wurden. Laut KSV 1870 brach
    die Vergabe von Wohnbaukrediten in Österreich in den ersten drei Quartalen um 50,6 Prozent
    gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres ein.
  2. Die Krise der Bauwirtschaft begleitete diese Entwicklung, weil zum einen die Preise für
    Baumaterialen exorbitant in die Höhe schnellten, aber auch Bauträger in diesem Konfliktfeld
    zum Teil keine Kredite mehr bekamen bzw. bekommen.
  3. Krise auf dem Aktienmarkt: Die Börsen befanden sich 2023 im Sinkflug, der Aktienmarkt
    war geprägt von starken Schwankungen, mit dem Ergebnis sehr bescheidener Erträge für
    Anleger. Auch das Wirtschaftswachstum in Österreich und in Europa ging stark zurück,
    die Gefahr einer Rezession ist noch nicht ausgestanden.

Ausblick für 2024

Die Anhebungswut des Leitzinses durch die EZB, um die Inflation im Euro-Raum in den Griff zu
bekommen, hat im Herbst 2023 einen Stopp erfahren. Ab der zweiten Jahreshälfte 2024 ist laut
dem Experten auch mit ersten Leitzinssenkungen der EZB zu rechnen.
Da mit einer weiteren Anhebung des Leitzinses und damit einhergehend höheren Zinsen aktuell
nicht mehr zu rechnen ist, wirkt sich das günstig auf den Anleihenmarkt aus. Damit bietet
sich die Chance in Euro-Unternehmensanleihen mit guter Bonität zu investieren, sie locken
derzeit mit hervorragenden Renditen. Sie beinhalten ein vergleichsweise vorhersehbares Einkommen
und eine definierte Rückzahlung.
Bei Unternehmensanleihen sind – im Vergleich zu Staatsanleihen – höhere Zinsen zu erwarten,
was natürlich auch mit einem höheren Risiko verbunden ist. Staatsanleihen hingegen
gelten als Anlageprodukte, mit denen „risikolose“ Zinsen zu erwarten sind. Allerdings gilt auch
hier, derzeit nur bei kurzer Laufzeit. Vorsicht ist bei längeren Laufzeiten geboten, da sich die
Zinsen über kurz oder lang wieder normalisieren werden. Grundsätzlich bieten Anleihen die
Möglichkeit, das eigene Portfolio zu differenzieren und besser vor Schwankungen zu schützen.

Entwicklung im Immobiliensektor

Spannend wird es auf dem Immobilienmarkt. Wichtig ist es, an der KIM-VO bestimmte Stellschrauben
nachzujustieren. Auch Generationenkredite sind ein Thema. Diese bringen vor allem für ältere Kreditnehmer mit Immobilienwunsch viele Vorteile, da sie für die Kreditnehmer tilgungsfrei sind und nur die Zinsen bedient werden müssen. Erst die Erbengeneration muss bei der Übernahme der Immobilie das Darlehen tilgen. Diese Kreditform wird in Österreich aber aufgrund ihrer Bedingungen noch viel zu selten genutzt. Dabei ist bei diesem Kredit, wenn er fix verzinst ist, die Belastung konstant. Vor allem wenn man sich im Vergleichszeitraum die Belastung durch regelmäßig steigende Mieten ansieht.

Geprüfte Berater:innen garantieren fundierte Kenntnisse

Rund 6.300 Gewerbliche Vermögensberater:innen stehen österreichweit für Fragen und detaillierte Beratungen in Finanzfragen zur Verfügung. Gewerbliche Vermögensberatung ist in Österreich ein reglementiertes Gewerbe. Das heißt, dass für die Ausübung des Berufs eine strenge Befähigungsprüfung absolviert werden muss. Zusätzlich unterliegen die Berufsangehörigen
einer Weiterbildungsverpflichtung im Ausmaß von 20 Stunden pro Jahr.

Stand: 12.12.2023

Weitere interessante Artikel