Raffinerie Schwechat
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Mineralölindustrie, Fachvertretung

Rohstoffe (9.4.2025) − Brent-Ölpreis dämmt Minus etwas ein 

Brent-Preis rutscht auf Tief seit 2021 - Goldpreis legt hingegen zwei Prozent zu 

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09.04.2025

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    Wien (APA) - Die Ölpreise haben am Mittwoch nach Inkrafttreten des US-Zollpakets ihre Talfahrt forciert und sind auf den tiefsten Stand seit 2021 gefallen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni sackte im frühen Handel um rund vier Prozent beziehungsweise 2,42 Dollar auf 60,40 Dollar ab.

    Weniger als 60 Dollar hatte ein Barrel Brent zuletzt Anfang 2021 gekostet. Am späten Vormittag notierte der Brent-Preis mit einem eingegrenzten Minus von 1,09 Prozent bei 60,96 Dollar. Vor der Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, die Welt mit Zöllen zu überziehen, hatte der Preis für Brent-Öl noch bei fast 75 Dollar gelegen. Das Minus beläuft sich damit inzwischen auf fast 15 Dollar oder rund 20 Prozent. Bei der US-Sorte WTI sieht es ähnlich aus. Hier sackte der Preis für ein Fass zur Lieferung im Mai am Dienstag in der Früh um vier Prozent auf 57 Dollar ab. Im Verlauf erholte er sich wieder etwas und notierte zuletzt bei 57,76 Dollar um 0,79 Prozent unter dem Vortagesschlusskurs.

    Die von US-Präsident Donald Trump angekündigten länderspezifischen Sonderzölle sind seit heute in der Früh in Kraft. Seit Mitternacht amerikanischer Zeit (6.01 Uhr MESZ) gelten für zahlreiche Länder deutlich höhere Abgaben - vor allem für jene, mit denen die USA nach Regierungsangaben ein besonders hohes Handelsdefizit haben.

    Für jedes betroffene Land wurde ein individueller Zollsatz festgelegt, der neben klassischen Einfuhrabgaben auch andere Handelshemmnisse abbilden soll. Daraus leitet sich der entsprechende US-Zoll auf Importe aus diesen Ländern ab.

    China hat den USA nach dem Inkrafttreten weiterer Sonderzölle mit Gegenmaßnahmen gedroht. Das Recht der Volksrepublik auf Entwicklung dürfe nicht verletzt werden und China werde weiter wirksame Maßnahmen ergreifen, um seine Rechte und Interessen zu schützen, sagte Außenamtssprecher Lin Jian in Peking. Zuvor waren neue Sonderaufschläge der US-Regierung unter Präsident Donald Trump in Kraft getreten, wodurch für Waren aus China 104 Prozent Zölle anfallen. Die USA und China sind die zwei weltgrößten Volkswirtschaften.

    Der Goldpreis legte am Vormittag deutlich zu. Zuletzt kostete eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) an der Rohstoffbörse in London 3.042,68 US-Dollar und damit zwei Prozent mehr als am Vorabend.