Traktor am Feld
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Metalltechnische Industrie, Fachgruppe

Unternehmensportrait:  CNH Industrial Österreich

 

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10.03.2025

St. Valentin ist die Heimat von Steyr Traktoren, der Nummer 1 in Österreich

Sie prägen mit ihrem rot-weißen Design das Bild auf den heimischen Äckern, sie treiben schon seit Jahrzehnten die Entwicklung der österreichischen Landwirtschaft voran, sie werden in rund 20 europäische Länder exportiert: Die Rede ist von Steyr Traktoren. Produziert werden sie – sowie Traktoren der Marke Case IH und New Holland – im niederösterreichischen St. Valentin. CNH Industrial Österreich GmbH heißt das Unternehmen, das hinter dieser heimischen Traditionsmarke steckt und einer der größten der Arbeitgeber der Region ist. Es ist eine Tochtergesellschaft des globalen Unternehmens CNH, zu dem neben Steyr auch Marken wie New Holland sowie Case IH gehören – und der damit zu den weltweit führenden Unternehmen für Land- und Baumaschinen zählt.

St. Valentin als europäisches Zuhause der Marken Case IH und Steyr

Steyr ist die Traktormarke Nummer eins hierzulande. Dessen Geschichte ist recht vielfältig. Die Ursprünge reichen bis ins Jahr 1864 zurück. 1947 wurde der erste Steyr-Traktor ausgeliefert – ein legendäres 180er Modell in Grün an den Landwirt Leopold Haider aus Steinbach. Das rot-weiße Design, das bis heute Markenzeichen der Steyr-Traktoren ist, kam 1966 auf den Markt. 1974 wanderte die Traktorfertigung und der Vertrieb von Steyr nach St. Valentin. Das Werk im Mostviertel ist heute nicht nur Fertigungsstandort, sondern auch das Zuhause der Marken Case IH und Steyr, an der Produktmanagement, Marketing und Vertrieb angesiedelt sind.  

In St. Valentin werden Traktoren von 150 bis 340 PS für die Land-, Forst- und Kommunalwirtschaft hergestellt. Bereits im Jahr 2005 rollte der 500.000ste Steyr-Traktor vom Band. Drei Jahr später konnte das Werk die Rekordproduktion von 11.500 Traktoren der Marken Steyr, New Holland und Case IH erreichen. Bei dieser Kapazität verlässt etwa alle zehn Minuten ein Traktor die Werkshallen. In etwa 40 Stunden wird im Mostviertel ein Traktor aus rund 10.000 Teilen von über 420 Zulieferern aus aller Welt gefertigt. Mit 6.400 verschiedenen Spezifikationen gleicht kaum ein Traktor dem anderen.

Innovationen für die Präzisionslandwirtschaft

Schlanke und effiziente Prozesse machen die Produktion in St. Valentin aus. Dafür erhält das Werk immer wieder Auszeichnungen. Als zwei Hauptgründe, warum sich Landwirte für Steyr-Traktoren entscheiden, gelten die hohe Fertigungsqualität und Innovation. "Worauf du dich verlassen kannst", heißt entsprechend das Motto von Steyr. Viele Facharbeiter im Werk St. Valentin stammen selbst aus der Landwirtschaft und wissen somit aus der Praxis, was von einem Steyr-Traktor erwartet wird. So erreicht die Marke die Qualität, welche die Kunden sich wünschen. Die Anforderungen an die Landtechnik sind in den letzten Jahren enorm gestiegen – Stichwort Präzisionslandwirtschaft. Die gesamte Entwicklung ist technologiegetrieben. Waren Traktoren früher einfache Nutzmaschinen, sind sie heute rollende High-Tech-Geräte. Die Digitalisierung hat längst Einzug gehalten. Satellitengestützter Autopilot für eine zentimetergenaue Spurführung und Wende, Daten und Informationen in Echtzeit, integriertes Flottenmanagement und einfache Bedienung aller Anbaugeräte: Die digital gesteuerte Automatisierung hilft dem Landwirt, effizient zu arbeiten, Saatgut und Düngemittel gezielt auszubringen und seine Erträge zu steigern. Überlappungen und Lücken in der Feldbewirtschaftung können vermieden werden.

Nachhaltigkeit: Tanken mit Methan oder Wasserstoff und Hybrid-Version

Wie im gesamten Fahrzeugbau ist auch bei den Traktoren die Umwelt ein großes Thema. Mit dem Steyr Konzept gibt die CNH Industrial Österreich GmbH eine konkrete Antwort auf die Frage, welche Anforderungen ein Traktor künftig erfüllen muss. Herzstück ist ein modularer Hybrid-Elektro-Antrieb, der auch eine Null-Emissionen-Fahrt ermöglicht. Gearbeitet wird auch an alternativen Antriebsenergien wie Methan, Batterie oder Brennstoffkomponenten. Gemeinsam mit der Technischen Universität Wien entwickelte Steyr den Konzepttraktor FCTRAC mit einer Brennstoffzelle. Getankt wird dieser mit Wasserstoff, ausgestoßen wird nur Wasserdampf. 

Ein wichtiger Schritt, um die CO2-Emissionen am Standort St. Valentin selbst reduzieren zu können, wurde 2023 mit der Erstellung einer Treibhausgasbilanzierung gesetzt. Sie ist eine elementare Grundlage für weitere, zielgerichtete Verbesserungen im Bereich der Nachhaltigkeit.  Mit der Umstellung der Wärmeversorgung von Gas auf Biomasse – ein mehrjähriges Projekt – wurde ein weiterer großer Schritt zur Senkung der CO2-Emissionen gesetzt.