Sparte Industrie

2019 gibt es gesamt noch ein Exportplus, 2020 geht’s bergab

Vereinzelten monatlichen Rückgängen im Jahr 2019 folgen Import- und Exportrückgänge im Jänner und Februar 2020 im Vergleich zu den Vorperioden

Lesedauer: 2 Minuten

13.03.2023

Im Jahr 2019 liegt der Gesamtwert der Einfuhren von Waren nominell mit 158,0 Mrd. Euro um 1,2% über dem Vorjahreswert, die Ausfuhren von Waren wachsen um 2,5% um ein Niveau von 153,8 Mrd. Euro zu erreichen, so die vorläufigen Ergebnisse der Außenhandelsstatistik der Statistik Austria. In die Mitgliedstaaten der Europäischen Union wurden zwischen Jänner und Dezember 2019 insgesamt 2,2 % mehr Waren exportiert (107,2 Mrd. Euro) als im Jahr 2018. Die EU-Mitgliedstaaten sind nach wie vor die wichtigsten Handelspartner der heimischen Unternehmen. Sie decken rund 70% des österreichischen Außenhandels ab – zu den wichtigsten Playern zählen Deutschland, Italien, Frankreich, Ungarn, die Tschechische Republik, Polen und das Vereinigte Königreich – und spielen auch bei den Importen eine entscheidende Rolle. 7 von 10 Euro an österreichischem Außenhandel werden 2019 mit den EU-Mitgliedstaaten abgewickelt. 110,8 Mrd. Euro an Waren und damit um 0,4% mehr als im Vorjahr wird aus den Mitgliedstaaten der Europäischen Union importiert. Das Handelsbilanzdefizit mit der Europäischen Union beläuft sich auf 3,6 Mrd. Euro, nach 5,4 Mrd. Euro im Gesamtjahr 2018.

Im Jänner und Februar 2020 offenbart sich sowohl bei den Importen wie auch bei den Exporten ein Rückgang. Im Jänner 2020 liegt der Wert der Ausfuhren um 3,8% unter dem Referenzwert des Vorjahresmonats (12,2 Mrd. Euro), der Wert der Einfuhren um 5,1% (12,6 Mrd. Euro). Im Februar 2020 sind die Exporte um 5,9% geringer als im Februar 2019 (12,2 Mrd. Euro), die Importe um 7,4% (12,3 Mrd. Euro). Während die Handelsbilanz im Februar ein Passivum in Höhe von 0,1 Mrd. Euro aufweist, sind es im Jänner 0,4 Mrd. Euro. Eine allgemeine Abflachung der Handelstätigkeit wird damit bereits im Jänner bzw. Februar 2020 ersichtlich - noch vor dem Corona-Shutdown in Österreich. 

Auch im Jahr 2019 ist Deutschland mit Abstand Österreichs wichtigstes Partnerland (Einfuhranteil: 35,0% [55,3 Mrd. Euro], Ausfuhranteil: 29,4% [45,1 Mrd. Euro]). In beiden Verkehrsrichtungen sind es die Produktgruppen Maschinen und Fahrzeuge sowie bearbeitete Waren, die gemeinsam rund 60% der Warenbewegungen mit Deutschland ausmachen. Mit einem Exportvolumen von 10,2 Mrd. Euro sind die Vereinigten Staaten 2019 die zweitwichtigste Exportdestination für die heimischen Unternehmen (Importe: 7,1 Mrd. Euro). Auch hier zählen Maschinen und Fahrzeuge zu den wichtigsten Produktgruppen. In den vergangenen fünf Jahren reihte sich China stets unter den zehn wichtigsten Handelspartnern Österreichs ein, wobei im Jahr 2019 insgesamt 9,8 Mrd. Euro an Importen 4,5 Mrd. Euro an Exporten gegenüberstehen, so die vorläufigen Zahlen der Außenhandelsstatistik der Statistik Austria. Während die Produktgruppen Maschinen und Fahrzeuge - gefolgt von sonstigen Fertigwaren und bearbeiteten Waren - die Importe dominieren, sind es bei den Exporten erneut Maschinen und Fahrzeuge ebenso wie bearbeitete Waren.

Statistiken
©
Statistik
©

Mit einem Einfuhranteil von 35,0% und einem Ausfuhranteil von 38,9% sind Maschinen und Fahrzeuge (HS 84, 87, 85) auch im Jahr 2019 eine der bedeutendsten Produktgruppen im österreichischen Außenhandel. Kessel, Maschinen, Apparate und mechanische Geräte (HS 84) sind mit 27,6 Mrd. Euro die größte Produktgruppe, die exportiert wird, gefolgt von Zugmaschinen, Kraftfahrzeuge, Traktoren, Motorräder, Fahrräder (HS 87) mit 17,7 Mrd. Euro. Elektrische Maschinen, Apparate und elektrotechnische Waren (HS 85) schlagen den vorläufigen Ergebnissen zufolge mit 14,5 Mrd. Euro zu Buche. In Summe vereinen diese drei Produktgruppen 59,8 Mrd. Euro an Export. Demgegenüber stehen 55,2 Mrd. Euro an Importen in diesem Aggregat.

Statistiken
©

Autorin: 

Mag. Sandra Lengauer
E-Mail: sandra.lengauer@wko.at

Weitere interessante Artikel
  • Default Veranstaltungsbild Artikelseite mit grafischen Elementen
    Industrieproduktion 2020: Das achte Monat in Folge rückläufig
    Weiterlesen
  • Default Veranstaltungsbild Artikelseite mit grafischen Elementen
    Corona: Das Beste hoffen, aber auf Alles vorbereitet
    Weiterlesen