Mandl: Mercosur-Pakt wichtiges Signal für den Standort Europa
„Es geht um die wirtschaftliche Relevanz der EU in der Welt“, rückt WK-Präsident Mandl die Dimension des Abkommens zurecht.
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Als „großen Schritt für Europa und seine wirtschaftliche Position in der Welt“ begrüßte heute Kärntens Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl die Einigung auf ein Handelsabkommen zwischen der EU und der Wirtschaftsgemeinschaft der Staaten Argentinien, Brasilien, Uruguay und Paraguay (Mercosur). Als Unternehmer kennt Mandl die südamerikanischen Märkte seit über 25 Jahren wie seine Westentasche und ist überzeugt: „Dieses Abkommen wird weder unsere Landwirtschaft ausrotten noch den Regenwald vernichten, sondern die Wirtschaftsbeziehungen verbessern und auf beiden Seiten des Atlantik den Wohlstand erhöhen.“
Die nunmehr fixierte engere Zusammenarbeit setze neue Impulse für eine florierende Wirtschaft und sichere Arbeitsplätze, die in Zeiten der Krisen für Österreich unverzichtbar seien. Mehr als eine Milliarde Euro exportieren vorwiegend österreichische KMU nach Argentinien und Brasilien, allein die Zollersparnis wird auf 90 Mio. Euro pro Jahr geschätzt. Darüber hinaus trage die Partnerschaft dazu bei, die negativen Auswirkungen des russischen Krieges in der Ukraine zu kompensieren und erhöhe die Resilienz der österreichischen Wirtschaft. Mandl: „Die Bedenken der Landwirtschaft und des Umweltschutzes sind selbstverständlich ernst zu nehmen. Aber genau der Mercosur-Pakt garantiert zusätzliche Verpflichtungen Südamerikas zum Umwelt- und Arbeitnehmerschutz. Nur über solche Kooperationen – und nicht durch europäische Besserwisserei und moralinsaure Bevormundung – schaffen wir die Instrumente, um internationale Standards zu setzen, auch beim Klima, beim Schutz der Wälder oder bei der Gleichstellung.“
Die seit langem anhaltende Debatte zu diesem Übereinkommen geht für Mandl an der tatsächlichen Dimension vorbei: „Wir sollten uns stärker dessen bewusst werden, dass es in der aktuellen Situation der EU darum geht, die wirtschaftliche Position und Relevanz in der Welt zu behaupten. Sollten landwirtschaftliche Produzenten in Europa trotz 25 Jahren an Mercosur-Verhandlungen tatsächlich unter Druck geraten, wird es im größten Einzelbudgetposten der Europäischen Union – 38 Prozent des Gesamthaushalts der EU werden für die gemeinsame Agrarpolitik aufgebracht – dafür Lösungen geben, davon bin ich überzeugt.“